Seite - 287 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4

Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich. s geschieht oft, wenn wir in unserm freundlichen Niederösterreich über Berg und Thal und durch die rauschende» Wälder wandern, daß wir au Stellen gelangen, wo die romantischen Reste eines alten Ritter- sitzes uusere Blicke fesseln, unsere Gedanken in die vergangenen Zeiten des Mittelalters lenken. Die stolzen, zum großen Theile halbverfallenen Burgen, die die waldbedeckten Berge des Landes unter der Enns schmücken oder kühn auf steilen nnd spitze» Felsen thronen, repräsentiren die ältesten Wohnstätten in Niederösterreich, die sich aus früheren Jahrhunderten bis iu die Gegenwart erhalten haben. Von deu siebenhundert Burgen unseres Landes, deren Namen man kennt, sind etwa hundert gänzlich verschwunden uud eine ziemliche Zahl des Restes ist entweder ganz zerfallen, oder sie wurden im Laufe der Zeiten derart umgeändert, daß wir ihre ursprünglichen Formen entweder schwer oder gar nicht mehr erkennen. Doch sind uns die bedeuteudsteu Bauwerke dieser Art noch erhalten, wenn auch meist nur als Ruinen. Verwildert und verwachsen sind Wallgraben und Burghöfe, die Zugbrücke» vermodert,