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ans de» alten Resteil wieder erbaut und 1513 vollendet), St. Valentin (Hallenkirche mit
sechs Rnndpseilern und seltsam zusammengesetztem Netzgewölbe, 1476), Wilhelmsburg
(dreischiffig mit breiten Spitzbogeuarkadeu zu den Abseiten), Weißeukirchen (durch Zubauten
stark verändert), Waidhofen an der Mbs (Hallenkirche mit drei Pfeilerpaaren und ziemlich
reiueu Formen), endlich die zweischifsige Spitalkirche daselbst.
Die Thurmanlagen finden sich bei den Kirchen ohne bestimmte Grundsätze durch-
geführt, an den Langseiten als Zubauten, an der Fa^ade als Vorbauten, oft auch als
Zwischeubauteu zwischen dem Schisse und Presbyterium als älteste Gruppiruug und auch
von einem älteren Baue stammend. Als merkwürdigen Thurm haben wir zu erwähnen
den an der Pfarrkirche in Deutsch-Altenburg, der, obwohl ein Werk des XV. Jahr-
hunderts, uoch in seinem gemauerten Helmdache uud dem Giebelbesetze an den romauischeu
Stil erinnert. Eigenthümlich ist die sattelförmige Bedachung, die man an Kirchen dieser Bau-
zeit häufig angewendet findet, wie zu Wilhelmburg, Böheimkircheu, Mauer, St. Valentin,
Kapellen und an dem freistehenden Thurm zu Perchtoldsdorf.
In Betreff der Innenausstattung der gothischen Kirchen siud zunächst die Kanzeln
zu erwähnen; solche mit reicher Ausstattung finden sich zu Arnsdorf, Eggenbnrg und
Maria Laach, dann die Sacramentshäuscheu, davon manche, thurmähnlich aufgebaut, sich
in mehrere» Geschosse» i» reichster gothischer Decoration erheben, wie zu Eggenburg,
Drosendorf, Maner an der Pielach, Pottendorf (Schloßkapelle), Guntersdors; einfachere
zu Mödling, Kornenbnrg, Lichtenwörth, Pnrgstall und an andern Orten.
Renaissance und Barockzeit.
Das letzte Jahrhundert der mittelalterlichen Kunst bezeichnete eine fruchtbare Bau-
periode, hauptsächlich in Kirchen; für lange Zeit hinaus war dann dem Culturbedürfuifse
Genüge gethan. Diese uud andere Gründe, darunter kirchliche Wirren, verursachten, daß
wir meist bescheidene Eiuzelheiteu als Werke der Renaissance anzuführen haben.
Dahin gehören als älteste Denkmale die Portale des von Kaiser Ferdinand I.
erbauten Zeughauses iu Neustadt. Das Hauptportal mit der iuschriftlicheu Zeitbestimmung
1524 ist ein feines Musterstück italienischer Bauweise. In eiuigeu Städten wie Krems
und Waidhoseu an der Mbs zeigen einzelne Häuser deu Stil des XVII. Jahrhunderts.
in Waidhofen ist der Arkadeuhos des Gemeindehauses bemerkeuswerth. Eigenthümlich ist
die weitverbreitete Art, die Giebel der mit der Schmalseite der Gasse zugewendeten
Hänser durch ein Pseudostockwerk zu verblende» in dem Streben, ei»eu palastartigen
Charakter zu erzielen, unter dem offenbaren Einflüsse der italienischen Banweise. Weitaus
wichtiger siud eiuige Schloßbauteu. Alleu vorau steht das de» Freiherr« von Tinti
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
- Band
- 4
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.75 x 26.17 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch
Inhaltsverzeichnis
- Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
- Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
- Zur Geschichte Niederösterreichs 145
- Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
- Die Architektur in Niederösterreich 263
- Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
- Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
- Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317