Seite - 99 - in Radetzkymarsch
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vom Bahnhof. Als der Leutnant die Stelle erreichte, wo der Pfad in die Straße
mündete, erschien auf seinem Braunen der Major, Leutnant Trotta grüßte.
»Guten Morgen!« sagte der Major, und nichts weiter. Der schmale Pfad hatte
keinen Platz für Reiter und Fußgänger nebeneinander. Leutnant Trotta ging
also hinter dem reitenden Major. Etwa zwei Minuten vor der Wasserwiese
(man vernahm schon die Kommandos der Unteroffiziere) hielt der Major,
wandte sich halb im Sattel um und sagte nur: »Beide!« – Dann, während er
weiterritt, mehr vor sich hin als zum Leutnant: »Es war halt nix zu machen!«
An diesem Tage kehrte das Regiment eine gute Stunde früher in die
Kaserne zurück. Die Trompeten bliesen wie an allen andern Tagen. Am
Nachmittag verlasen die dienstführenden Unteroffiziere vor der Mannschaft
den Befehl, in dem der Oberst Kovacs mitteilte, daß der Rittmeister Graf
Tattenbach und der Regimentsarzt Doktor Demant für die Ehre des Regiments
den Soldatentod gefunden hatten.
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Buch Radetzkymarsch"
Radetzkymarsch
- Titel
- Radetzkymarsch
- Autor
- Joseph Roth
- Datum
- 1932
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 294
- Schlagwörter
- Roman, Geschichte, KUK, Österreich, Ungarn
- Kategorien
- Weiteres Belletristik