Seite - 152 - in Radetzkymarsch
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»finden Sie schon ein kleines Monte Carlo vor!« »Wieso?« fragte der
Bezirkshauptmann. »Hier wird ein Spielsaal gegründet!« erwiderte Wagner.
Und ehe noch Herr von Trotta seinen Sohn heranrufen konnte, um ihn vor
dem angekündigten »Monte Carlo« herzlichst zu warnen, pfiff die
Lokomotive, die Puffer schlugen dröhnend aneinander, und der Zug glitt
davon. Der Bezirkshauptmann winkte mit dem grauen Handschuh. Und alle
Offiziere salutierten. Carl Joseph rührte sich nicht.
Er ging auf dem Rückweg neben dem Hauptmann Wagner. »Ein famoser
Spielsaal wird’s!« sagte der Hauptmann. »Ein wirklicher Spielsaal! Ach Gott!
Wie lange hab’ ich schon kein Roulette gesehn! Weißt, wie sie rollt, das hab’
ich so gern und dieses Geräusch! Ich freu’ mich außerordentlich!«
Es war nicht nur der Hauptmann Wagner, der die Eröffnung des neuen
Spielsaals erwartete. Alle warteten. Seit Jahren wartete die Grenzgarnison auf
den Spielsaal, den Kapturak eröffnen sollte. Eine Woche nach der Abreise des
Bezirkshauptmanns kam Kapturak. Und wahrscheinlich hätte er ein weit
größeres Aufsehen erregt, wenn nicht gleichzeitig mit ihm, dank einem
merkwürdigen Zufall, jene Dame gekommen wäre, der sich die
Aufmerksamkeit aller Menschen zuwandte.
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Buch Radetzkymarsch"
Radetzkymarsch
- Titel
- Radetzkymarsch
- Autor
- Joseph Roth
- Datum
- 1932
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 294
- Schlagwörter
- Roman, Geschichte, KUK, Österreich, Ungarn
- Kategorien
- Weiteres Belletristik