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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 627 -
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Dichtung 627 Pettena, Pollux redimens Castora am Schluss berichtet, selbst beteiligt war (vgl. Korenjak 2008). Die sechste Strophe mag einen Eindruck von der Machart des Werks vermitteln : Postquam factae nec olfactae sunt insidiae, postquam stratae, neci datae sunt excubiae, scandunt viri maenia, pandunt urbis ostia, fitque forti sic cohorti via pervia. Nachdem die Kriegslist bewerkstelligt worden und unbemerkt geblieben ist, nachdem die Wachen hingestreckt, getötet worden sind, ersteigen die Männer die Mauern, öffnen die Stadttore, und so wird der tapferen Abteilung der Weg gangbar. Die Analogien zum berühmten Prinz Eugen-Lied in der Thematik, aber auch in der balladesken Erzähltechnik sind offenkundig, und da die Strophen sich leicht singen lassen, scheint es plausibel, dass wir es hier tatsächlich mit einem lat. Prinz Eugen- Lied zu tun haben, zu dem uns allerdings leider die Melodie fehlt. 1716 schickte sich der seit 1705 als Gubernator von Vorderösterreich in Inns- bruck residierende Karl Philipp von Pfalz-Neuburg an, seine dortige Stellung aufzugeben, um die Nachfolge seines verstorbenen Bruders Johann Wilhelm als Herrscher über die pfälzischen Kurlande anzutreten. Zu diesem Anlass erschien in Innsbruck der Pollux redimens Castora („Pollux, der Kastors Platz einnimmt“) des Fleimstaler Studenten und chronogrammatischen Dichters Christian Pettena (1683–1759 oder 1769).5 Nach einem Widmungsbrief an Karl Philipp, der die- sen mit Pollux, seinen Bruder mit dem sterblichen Kastor identifiziert, berichtet eine etwas über 100 Verse umfassende Elegie, wie ein Musenchor den Gubernator und seinen Bruder preist, erzählt dann von dem Lob und den Hochrufen, die ihm Innsbruck, wo er u.a. zahlreiche Bauwerke hat errichten lassen, darbringt, nimmt die Trauer voraus, die bei seiner Abreise herrschen wird, und schließt mit guten Wünschen. Dieser Inhalt ist jedoch Nebensache. Der Witz der Elegie besteht viel- 5 Vgl. zu seiner Person Tovazzi, Nr. 75 ; Gasser 3, 63–64. Die weiteren chronogrammatischen Ge- dichte, die dort erwähnt werden, scheinen verloren.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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