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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 957 -
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Geschichtsschreibung 957 Beispiel Kirchengeschichte Possidius Fent Apologie tet Siauve, wie er aus Udine nach Zuglio gerufen wurde, um dort archäologische Funde zu begutachten (XIII–XVII), was ihn zu abschließenden Bemerkungen über die umstrit- tene Lokalisierung bestimmter Orte wie Sebatum oder Litamum führt, die erst viel später durch Theodor Mommsen befriedigend geklärt werden konnte. Sehr kritisch verfährt Siauve mit Anton Roschmann (vgl. hier S.  743–744), dem er v.a. vorwirft, Inschriften aus Meran und Wilten falsch gelesen zu haben (XII Anm. 1). Andererseits ist er in aufklärerischem Geist davon überzeugt, dass eifrige Wissenschaftler, selbst in den aktuellen Kriegswirren, diese offenen Fragen lösen können, wie die folgende Stelle zeigt (XIII) : Quis vero tenebras adeo densas eruditionis face pellet, nisi clarissimi viri, qui scientias litte- rasque colunt animi ardore tam indefesso ac perseverantia tam constanti, ut neque rerum vicis- situdines neque belli motus a fine proposito eos deterrere possint ? Wer aber könnte diese so undurchdringlichen Nebel mit der Fackel der Bildung vertrei- ben, wenn nicht hochberühmte Männer, die gelehrte Wissenschaft mit unauslöschlicher Glut im Herzen und Durchhaltevermögen so pflegen, dass sie weder die Unbilden der Zeiten noch Kriegswirren von ihrem angestrebten Ziel abbringen können ? Während die weltliche Geschichte nunmehr hauptsächlich in deutscher bzw. itali- enischer Sprache geschrieben wurde, zeigt sich im Bereich der Kirchengeschichts- schreibung ein anderes Bild. Hier werden sowohl die Weltkirche betreffende als auch regional spezifische Werke nach wie vor in lat. Sprache verfasst : Possidius Fent (1742–1826) stammte aus Bozen und gehörte seit 1761 der Ge- meinschaft der Augustiner-Chorherren in Neustift (Profess 1765) an. Im Jahr sei- ner Priesterweihe 1767 ging er ans Stift Polling in Oberbayern, dem mit Franz Töpsl (1711–1796) ein bedeutender, den Typ des barock-aufgeklärten Prälaten ver- körpernder Gelehrter vorstand. Seit 1770 wieder in Tirol, war Fent zunächst als Repetitor der Philosophie, dann teils als Professor für Kirchengeschichte in seinem Stift, teils als Vikar in diversen diesem inkorporierten Pfarren tätig (Cernik 1905, 293 ; Gelmi 1992, 267–268). 1782 erschien sein Conspectus historiae ecclesiasticae nova methodo elaboratae („Überblick über die Kirchengeschichte, nach neuer Methode erarbeitet” ; Inns- bruck 1782), eine umfangreiche Darstellung, in deren Vorwort Fent ein ausgeprägt katholisch-apologetisches Anliegen erkennen lässt. Er sieht seine Tätigkeit im Kon- text des reichen, vom Bestreben nach Systematisierung der Disziplinen getragenen wissenschaftlichen Schrifttums, das durch die unter Maria Theresia erlassenen Neue- rungen im theologischen Studium angeregt worden sei. Der Kirchengeschichte habe
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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