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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 985 -
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Biographisches Schrifttum 985 Biographie und Historiographie solchen Bürger zu preisen und zu feiern“). Dementsprechend erscheint Tartarotti durchwegs als große, heroische Gestalt, die dem in voraufklärerischer Finsternis befangenen Rovereto das Licht wahrer Bildung, Gelehrsamkeit und Wissenschaft gebracht und diesem dadurch zugleich zu unsterblichem Ruhm verholfen hat. Lo- renzis Absicht, seine enkomiastisch-aufklärerisch-lokalpatriotische Botschaft auch dem deutschsprachigen Europa zu Gehör zu bringen, gibt auch den Ausschlag da- für, dass er sich bei der Sprache nicht für das Italienische, sondern für das Lat. entscheidet (XIV). Lorenzi ist sich der Bedeutung seines Werkes wohl bewusst. Das kommt nicht zuletzt darin zum Ausdruck, dass er sich in mancher Hinsicht weniger als Biograph gibt als vielmehr das anspruchsvollere Amt des Geschichtsschreibers zu überneh- men scheint. So gibt er in der Einleitung (VIII–XIV) ausführlich Auskunft über seine Quellen – v.a. Roveretaner Intellektuelle, die Tartarotti noch selbst gekannt haben, sowie dessen Schriften – und bedient sich streckenweise eines eher histori- schen als suetonisch-biographischen Stils. Schön kann man das etwa an den ersten Sätzen der Biographie erkennen (die im Übrigen auch schon das inhaltliche Grund- anliegen zum Ausdruck bringen). Das Werk beginnt nämlich nicht gleich mit Tar- tarotti selbst, sondern schickt eine getragene Ekphrasis Roveretos voraus (1) : Roboretum parva quidem, sed doctorum praecipue virorum, quos superiori saeculo protulit, celebritate insignis urbs est in Italiae finibus sita Tridentum inter et Veronam. Eam Lenus amnis interfluit, qui e montibus defluens ac longo tractu inter saxa rupesque percurrens non minus ad serica opera, quae ibi maxime vigent et celebrantur, quam ad alios vitae usus magno incolis est emolumento. In hac Hieronymus Tartarottus, is, quem Roboretana civitas omnium laudandarum artium instauratorem et parentem agnoscit, cuius de vita et moribus, quae nobis cognita fuerint, litteris mandare decrevimus, anno a partu Virginis MDCCVI postridie Cal. Ianuar. natus est. Rovereto ist eine zwar kleine, doch insbesondere durch die Berühmtheit der gelehrten Männer, die sie im letzten Jahrhundert hervorgebracht hat, ausgezeichnete Stadt, die auf dem Boden Italiens zwischen Trient und Verona liegt. Sie durchfließt der Leno, der, von den Bergen herabfließend und über eine weite Strecke rasch zwischen Felsen und Klip- pen dahinlaufend, den Einwohnern nicht weniger bei der Seidenherstellung, die dort in höchster Blüte steht und Ruhm genießt, als bei den übrigen Verrichtungen des Lebens von Nutzen ist. In ihr wurde Girolamo Tartarotti, er, den die Bürgerschaft von Rovereto als Einführer und Vater aller löblichen Künste anerkennt und von dessen Leben und Charak- ter ich das, was mir bekannt geworden ist, schriftlich niederzulegen beschlossen habe, im Jahr 1706 nach der Niederkunft der Jungfrau am 2. Januar geboren.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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