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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
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1028 Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Stadler, De satione wurden 1779–1781 von Graf Johann von Auersperg (1745–1816 ; vgl. Bosl 1983) ins Deutsche übersetzt.3 Auersperg hatte in Wien studiert und war zur Zeit seiner Übersetzungen u.a. Domherr und geistlicher Rat in Passau. Als Anhänger der öster- reichischen Aufklärung und Mitglied der naturforschenden Gesellschaft in Berlin war ihm das Thema der Landwirtschaft und seine weitere Verbreitung ein Anliegen. Die Verwendung der deutschen Sprache in den Schriften zur Landwirtschaft wurde auch von der Innsbrucker Gesellschaft für Ackerbau gefördert. Sie publizierte 1769 in Wien eine abseits der Universität entstandene deutsche Abhandlung von Johann Baptist von Zallinger zur Verbesserung des Tiroler Ackerbaus.4 1779 veranlasste sie Johanns jüngeren Bruder, den damaligen Physikprofessor Franz Seraphin von Zallinger (s.u.), seine im Vorjahr erschienene Dissertation zu Überschwemmungen in Tirol gleich selbst ins Deutsche zu übersetzen.5 All diese Schriften kennzeichnet eine programmatische Schlichtheit des Stils, der Verzicht auf einen gelehrten Apparat, das Bemühen, konkrete Handlungsan- weisungen zu geben, und das Bewusstsein, mit all dem etwas für das Gemeinwohl Nützliches zu tun. Diese Charakteristika treten besonders deutlich im letzten erhal- tenen Beispiel einer ‚Landwirtschaftsdissertation‘ hervor, der 1781 vom Physikpro- fessors Joseph Stadler (1739–1799 ; Tovazzi, Nr. 913 ; Gasser 3, 295–296) verfassten Schrift „Über die Saat“ (De satione). Sie wurde vom damals 20-jährigen Andreas di Pauli (vgl. hier S.  1058) verteidigt, welcher sie seinem Schutzherrn (patrono suo), dem venezianischen Senator Graf Verità Zenobio widmete, dem als Herrn einer Reihe von Südtiroler Liegenschaften auch die Rechtsprechung in di Paulis Geburts- ort Aldein bei Bozen oblag. Interessant ist in unserem Zusammenhang, dass di Pauli der Schrift Neuheit (novitas) und Anmut (gratia) ausdrücklich abspricht, sie aber wegen ihrer unbestreitbaren Nützlichkeit (utilitas) empfiehlt ([III]). In der eigentlichen Abhandlung wird dann die Saat in vier Kapiteln unter vier Aspekten diskutiert : Auswahl des Samens ; der für den jeweiligen Samen passende Boden ; 3 Die Titel von Zallingers Originalen und Auerspergs Übersetzungen lauten : De ortu frugum disser- tatio (Innsbruck 1769) – Abhandlung von dem Ursprung der Früchte (Augsburg 1780) ; De incre- mento frugum dissertatio (Innsbruck 1771) – Abhandlung von dem Wachsthum der Früchte (Augsburg 1781) ; De morbis plantarum cognoscendis et curandis dissertatio (Innsbruck 1773) – Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß und Heilung (Augsburg 1779). Im Rahmen des Bemühens um eine weite Verbreitung ebenfalls verständlich, aber ganz untypisch für das Genre der Promotionsschrift ist übrigens der Druck einer zweiten Auflage, wie sie Zallingers lat. Dissertation von 1771 über das Wachstum der Früchte 1772 in Graz erlebte. 4 Abhandlung von den schleunig- und zuverläßlichsten Hülfsmitteln den Ackerbau im Lande Tyrol zu verbessern, und zu vermehren, wie auch dem anscheinenden Holzmangel durch Beförderung des Nach- wachses werkthätig zu steuern (Wien 1769). 5 De causis et remediis inundationum in Tyroli dissertatio (Innsbruck 1778) – Abhandlung von den Überschwemmungen in Tyrol (Innsbruck 1779).
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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