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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 1062 -
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1062 Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Barbacovis Vindiciae Hoheitsrecht, wonach Straßen und Plätze grundsätzlich in die Kompetenz des Stadtrates fallen können. Untermauert wird dies u.a. mit der Zuständigkeit der Ädilen in der Antike sowie mit dem Verweis auf bedeutende Autoren zum öffentlichen Recht wie Caspar Klock (1583–1655) und Samuel Stryk (1640–1710). Der zweite Beschwerdepunkt (Kap. 3) be- trifft die Zuständigkeit für das Strafrecht : Ein Hochstapler hatte die Stadt um viel Geld geprellt ; obwohl der Magistrat fand, er sei für die Bestrafung zuständig, ließ der Bischof den Mann ins Gefängnis werfen und alle einschlägigen Akten vernichten. Der Stadtrat beruft sich auf Präjudizien sowie bekannte Autoritäten und klagt (S. 22) : Tametsi haec omnia, quae sit Consulum potestas, luculentissime demonstrent, tamen qui pro Celsissimo Episcopo scripserunt, non uti desiere vulgari illa declamatione, qua contendunt pre- carium veluti esse Consulum officium, nudam notionem ipsis competere eamque a principe esse commendatam. Wenn auch dies alles glasklar zeigt, welche Macht die Konsuln haben, haben dennoch diejenigen, die für den höchsten Bischof geschrieben haben, nicht aufgehört, jenen abge- droschenen Gemeinplatz in Anspruch zu nehmen, mit dem sie behaupten, das Amt der Konsuln sei gleichsam eine Bittleihe ; ihnen komme nur der nackte Titel zu, und selbst dieser sei ihnen vom Fürstbischof zugestanden. Das dritte Vergehen des Bischofs (Kap. 4) ist ein statutenwidriger Erlass (edictum) : Laut Statuten musste sich jeder Fremde binnen acht Tagen bei den Konsuln melden. Der Erlass verkürzte diese Frist auf einen Tag und nannte als zuständige Behörde den vom Bischof ernannten Prätor. Barbacovis Vindiciae entsprechen dem Libellus schon in ihrer Gliederung in eben- falls vier Kapitel und antworten auf die dort erhobenen Vorwürfe Punkt für Punkt : In der Einleitung wird betont, die Rechte des Bischofs seien im Laufe der Zeit ständig angewachsen und sein Prätor sei dem Magistrat stets übergeordnet. Kap. 1 antwortet auf die Behauptung, die Kompetenz für öffentliche Bauten liege beim Magistrat, unter Ver- weis auf den Wortlaut der statutarischen Bestimmung und das Gewohnheitsrecht. Zudem habe der Verfasser des Libellus die von ihm zitierten Rechtsgelehrten falsch verstanden. Kap. 2 wehrt sich gegen das Ansinnen des Magistrats, in diesem Zusammenhang auch für die Einhebung der Abgaben zuständig zu sein. Das Steuerwesen sei außer in reichsfreien Städten immer Sache des Fürsten. In Kap. 3 kann Barbacovi auch in der Einkerkerung des erwähnten Hochstaplers durch den Bischof keinen Rechtsbruch erkennen : Der Stadt- rat habe nur das Recht, kleine Strafen zu verhängen, und sei keineswegs für die Recht- sprechung insgesamt zuständig. Kap. 4 befasst sich mit dem bischöflichen Fremdenedikt :
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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