Haltestelle Wien Matzleinsdorfer Platz
Wien Matzleinsdorfer Platz | |
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Bahnsteige der ÖBB
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Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2, je 145 m lang |
Abkürzung | Wbf H1S (ÖBB), MP (VOR) |
IBNR | 8101227 |
Eröffnung | 1969 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Wien |
Bundesland | Wien |
Staat | Österreich |
Koordinaten | 48° 10′ 49″ N, 16° 21′ 31″ O |
Eisenbahnstrecken | |
Liste der Bahnhöfe in Österreich |
Die Haltestelle Wien Matzleinsdorfer Platz der ÖBB liegt im 10. Wiener Gemeindebezirk, Favoriten; die unterirdischen Straßenbahnhaltestellen der Wiener Linien liegen im 5. Bezirk, Margareten. Die Station wurde 1969 eröffnet, ist Teil der S-Bahn-Stammstrecke und ein wichtiger Verkehrsknoten im Wiener Nahverkehr. Direkt neben der Haltestelle befindet sich das betriebliche Zentrum des Hauptbahnhofs und ein Servicebetrieb der ÖBB-TS GmbH.
Unterhalb der Station wird aktuell die U-Bahn-Station Matzleinsdorfer Platz errichtet. Sie soll ab 2027 die vorläufige Endstation der U-Bahn-Linie U2 sein.
Anlage & Geschichte
Alle Bahnsteige sowie die unter der Bahnbrücke zwischen den Fahrbahnen gelegene Bushaltestelle sind barrierefrei erreichbar.
ÖBB-Haltestelle
Beim Matzleinsdorfer Platz befand sich ursprünglich eine Haltestelle, die dem Ausbau des Frachtenbahnhofs zum Opfer fiel. 1903 wurden Verhandlungen zur Wiedererrichtung aufgenommen, doch führten diese zu keinem Ergebnis.
Zur Entflechtung des Schnellbahnverkehrs vom Güterverkehr wurde zwischen Meidling und dem Schnellbahntunnel eine neue Trasse am Nordrand des Frachtenbahnhofes gebaut und ab 27. Juni 1969 befahren. Dort befindet sich seitdem auch die in Hochlage errichtete Haltestelle Matzleinsdorfer Platz, die drei Monate später, am 28. September 1969, in Betrieb genommen wurde.
Um den stetig zunehmenden Autoverkehr von damals 24.000 Fahrzeugen täglich am Verkehrsknotenpunkt Matzleinsdorfer Platz / Margaretengürtel, dem stadtseitigen Ende der Triester Straße, zu entflechten, wurde am 22. Dezember 1951 die zweispurige Unterfahrung im Zuge des Gürtels als erste ihre Art in Wien für den Verkehr freigegeben.
Seit Dezember 2009 halten auch Regionalzüge in dieser Haltestelle. Die Station besitzt einen überdachten Mittelbahnsteig mit zwei Gleisen, welcher von der ehemaligen Kassenhalle auf Straßenniveau mittels einer Fahrtreppe und eines Aufzugs erreichbar ist. Dieser wurde im Dezember 2010 nachgerüstet, im Zuge der Arbeiten wurde auch der Bahnsteigzugang neu gestaltet.
Nach Abriss des ehemaligen Südbahnhofs wurden am Bahnhofsareal auch Autoreisezüge interimistisch abgefertigt. Mit Juni 2014 übernahm diese Funktion nun die neu geschaffene Autoreisezuganlage am Hauptbahnhof; die Anlage am Matzleinsdorfer Platz wurde aufgelassen.[1]
Unterirdische Straßenbahnstation
Die Ustrab-Station in Tieflage verfügt über ein Gleisdreieck sowie drei Bahnsteige mit Doppelhaltestellen. Diese unterirdische Kreuzungsanlage ist signaltechnisch mit zwei voneinander unabhängigen Anlagen gesichert. Zu Spitzenzeiten verkehren hier 90 Züge innerhalb einer Stunde.
Der weiterhin steigende Individualverkehr veranlasste die Stadtplaner zur Errichtung einer Unterpflasterstraßenbahn, kurz Ustrab genannt. Die Anlage am Südgürtel samt dem Verkehrsbauwerk Matzleinsdorfer Platz wurde am 11. Jänner 1969 eröffnet.[2] Im Zuge dessen wurde auch Wiens erster „rollender Teppich“, ein Fahrsteig zur Beschleunigung des unterirdischen Fußgängerverkehrs und zur Erleichterung der langen Fußwege für ältere Personen errichtet. Die gesamte Anlage (ohne Bahnhaltestelle) umfasste neun Zugänge, sechs Fahrtreppen und elf Stiegen. Der Fahrsteig wurde bereits in den 1990er Jahren stillgelegt und in Folge ausgebaut. In den Jahren 2002 bis 2009 wurde die Ustrab-Anlage mit Aufzügen nachgerüstet, im Gegenzug der nördliche Zugang zur Reinprechtsdorfer Straße und Wiedner Hauptstraße geschlossen. In den Jahren 2010 bis 2011 wurde die Station modernisiert und an den U-Bahn-Standard angeglichen.
U-Bahn-Station
Die U-Bahn-Station Matzleinsdorfer Platz soll 2027 mit der südlichen Verlängerung der U2 eröffnet werden und der vorübergehende Endpunkt der Linie U2 werden, bis diese zur neuen Station Wienerberg verlängert wird.
Linien im Verkehrsverbund Ost-Region
Die S-Bahn-Linie
ÖBB-Stützpunkt
Am Areal des ehemaligen Frachtenbahnhofs Wien Matzleinsdorf entstand in den Jahren 2008 bis 2010 der sogenannte Hightech Stützpunkt Matzleinsdorf, welcher unter anderem einer der Wiener Standorte der ÖBB-Technische Services ist. Hier werden Instandhaltungsarbeiten von Lokomotiven und Reisezugwagen ebenso durchgeführt, wie auch die Reinigung und Versorgung (bspw. Catering, Ausstattung der Schlafwagen) der Zuggarnituren. Diese werden für den Hauptbahnhof zukünftig von hier aus bereitgestellt.
Das Areal ist rund 1,4 km lang, besteht aus einem Betriebsgebäude, einer 240 m langen Blockzughalle mit aufgeständerten Gleisen und Einzelarbeitsständen auf 15.000 m² Fläche, Werkstätten für ÖBB-Technische Services und ÖBB-Produktion, sieben 700 Meter langen Rüstgleisen und weiteren Abstellgleisen. In einer eigenen Halle befindet sich zudem Österreichs einzige Tandem-Unterflurradsatzdrehbank. Insgesamt bestehen etwa 10 ha Gleisanlagen, die Gesamtinvestitionskosten beliefen sich auf rund 177 Millionen Euro. Die Dachfläche der Blockzughalle ist in 29 Sheddächer aufgeteilt, das Tragwerk dabei statisch so ausgelegt, dass im Fall einer Zugsentgleisung die Mittelstützenreihe entfallen könnte ohne der gesamten Konstruktion zu schaden.[3] Beim Öffnen und Schließen der Tore wird die Deckenstromschiene zur Seite geklappt, ohne die Energiezufuhr zu unterbrechen. An den Toren befinden sich außerdem Torluftschleier, um Heizkosten zu sparen.
Die Gesamtanlage ist auf einen Durchfahrbetrieb ausgelegt; die Zuggarnituren können somit beispielsweise aus südlicher Richtung in den Komplex einfahren, gereinigt und serviciert werden und diesen anschließend auf der Nordseite wieder verlassen. Durch diese Bauform und die Konzentration mehrerer Arbeitsfelder an einem Standort sollen Standzeiten minimiert und bereits in den ersten Betriebsjahren rund zehn Millionen Euro eingespart werden.[4][5][6]
Literatur
- Wolfgang Kaiser: Die Wiener Bahnhöfe. Geschichte, Gegenwart und Zukunft. GeraMond, München 2010, ISBN 978-3-86245-110-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wien Hauptbahnhof Autoreisezug (Memento des Originals vom 28. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 26. Mai 2014.
- ↑ Alois Brunnenthaler: Bei minus 5 Grad: Gürteltunnel war Festplatz. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 12. Jänner 1969, S. 5 (arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv – Digitalisat).
- ↑ Wiehag GmbH, abgerufen am 26. Mai 2014.
- ↑ Die Serviceeinrichtungen Matzleinsdorf, abgerufen am 26. Mai 2014.
- ↑ Ein „Flugzeugträger“ für den Railjet vom 20. Januar 2010
- ↑ Sieben ÖBB-Stützpunkte an einem Standort vereint vom 20. Januar 2010
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Wien Meidling ← Wien Meidling |
Stammstrecke | Wien Hbf Wien Floridsdorf → |
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Wien Meidling ← Wien Hütteldorf |
S80 | Wien Hbf Wien Aspern Nord → |
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Vienna S-Bahn S1 | https://www.oebb.at/dam/jcr:cc6cd585-cb39-4fdd-9039-9c88ff53ab2d/liniennetz-ostregion.pdf | ÖBB | Datei:S1 Wien.svg | |
Vienna S-Bahn S2 | Extracted and modified from https://www.wienerlinien.at/media/files/2018/svp-ab-sept-2017_217934.pdf | ÖBB | Datei:S2 Wien.svg | |
Vienna S-Bahn S3 | Extracted and modified from https://www.wienerlinien.at/media/files/2018/svp-ab-sept-2017_217934.pdf | ÖBB | Datei:S3 Wien.svg | |
Vienna S-Bahn S4 | Extracted and modified from https://www.wienerlinien.at/media/files/2018/svp-ab-sept-2017_217934.pdf | ÖBB | Datei:S4 Wien.svg | |
Vienna S-Bahn S60 | Extracted and modified from https://www.wienerlinien.at/media/files/2018/svp-ab-sept-2017_217934.pdf | ÖBB | Datei:S60 Wien.svg |