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vom 21.06.2022, aktuelle Version,

Wilhelm von Hofkirchen

Wilhelm I. von Hofkirchen; Hofkirchner’sche Tumba in der Pfarrkirche von Aigen
Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH

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Wilhelm I. Frei- und Panierherr von Hofkirchen, Herr zu Kollmitz (Kollmünz) und Drösiedl (Dressidel) (* um 1529 in Drösiedl; † 1584[1], vermutlich in Wien oder Schloss Vösendorf) war ein österreichischer Feldmarschall und Hofkriegsrats-Präsident unter den Kaisern Maximilian II. und Rudolf II. und ein Förderer des Protestantismus.

Leben

Wilhelm von Hofkirchen war der Sohn von Wolfgang von Hofkirchen († 1538) und der Barbara von Traun.

Vorfahren des Freiherrn Wilhelm von Hofkirchen
Urgroßeltern

Johann I. von Hofkirchen († 1479)[A 1], Herr zu Kollmitz

Barbara[2] von Dressidel

Ladislaus I. Popel von Lobkowitz († um 1505), Herr zu Chlumec

Anna[3] von Kraigk († 1520)

Wolfgang von Abensperg und Traun († 1458), Herr zu Eschelberg, Einberg, Münzkirchen und Raab
⚭ 1436
Clara von Freyberg († vor 1457) zu Hohenaschau

Bernhard von Schärffenberg († 1513), Herr zu Windegg

Elisabeth von Fladnitz († 1489)

Großeltern

Lorenz (Laurentius) III. von Hofkirchen († zwischen 1494 und 1500)

Elisabeth (Alžběta) Popel von Lobkowitz († nach 1500)

Hans (Johannes) V. von Abensperg und Traun zu Traun (* um 1430–1500)[A 2]

Prix (Praxedis) von Schärfenberg (* um 1435–1513)

Eltern

Wolfgang I. von Hofkirchen († 1538)

Barbara von Traun

Wilhelm von Hofkirchen (* um 1529; † 1584)

Wilhelm von Hofkirchen besuchte die Wiener Landschaftsschule; einer seiner Mitschüler war der spätere kaiserliche Feldoberst und österreichisch-ungarische General Hans Rueber zu Pixendorf (1529–1584). 1564 wurden ihm Haus Drösiedl samt Dorf, Meierhof und Gründen, Lehen des Kaisers und des Stiftes Melk, von seinem Bruder Hanns von Hofkirchen gegen 3000 Rheinische Gulden überschrieben.[4] 1567 wurde er von Abt Urban I. Perntaz († 1587) mit weiteren Rechten des Stiftes Melk belehnt.[5]

Hofkirchen war 1559 bis 1562 Verordneter des Herrenstandes, 1565 General Land-Obrist in Niederösterreich und kämpfte 1566 bis 1569 in Ungarn gegen die Türken. Unter Maximilian II. (1527–1576) war er Hofkriegsrat und Geheimer Rat und unter Rudolph II. (1552–1612) Hofkriegsrats-Präsident.

Die Familie Jud zu Hofkirchen stammt ursprünglich aus Hofkirchen bei Reuth in Niederbayern. Wilhelm von Hofkirchen besaß neben Kollmitz und Drösiedl unter anderem die Herrschaften Guttenbrunn, Aigen, Harmannsdorf, Mühlbach sowie die Schlösser Seebarn und (ab 1565) Vösendorf. Mit Graf Ulrich II. von Hardegg († 1604) auf Glatz und im Marchlande als brandenburgischem Lehensträger in Österreich verhandelte er über die Verleihung der durch den Tod seines Schwagers Adam von Pögl († 1575), Freiherrn zu Reifenstein und Araburg, und von Wolfgang II. von Liechtenstein-Nikolsburg (1536–1585) auf Wülfersdorf heimgefallenen brandenburgischen Lehen um Neusiedl an der Zaya.[6]

Noch im Jahr seines Todes 1584 kaufte Hofkirchen von der Familie seines verstorbenen Schwagers Freiherrn Andreas von Pögl (1521–1565) Burg Liechtenstein und Burg Mödling; beide Herrschaften wurden aber von Hofkirchens Erben Kaiser Rudolf II. zur Pfandlösung angeboten und 1592 Hans Graf Khevenhüller-Frankenburg zu Aichelberg (1538–1606) überlassen[7].

Hofkirchen und seine Frau Eva wurden in einem Prunkgrab (gestaltet um 1600) in der Pfarrkirche von Aigen beigesetzt.

Förderer des Protestantismus

Hofkirchen berief Martin Regulus (1525–1577) zu seinem evangelischen Hofprediger in Wien.[8] Nach der Ausweisung der protestantischen Prediger Mag. Josua Opitz (1542–1585), Mag. Johann Tettelbach d. J. (1546–nach 1586)[A 3], Michael Hugo († nach 1584)[A 4] und des Präzeptors Mag. Paul Sesser[A 5] († nach 1596) im Juni 1578 aus der Stadt[9] ließ er im Hof seines Wiener Freihauses in der Seilergasse (Nr. 1089, alte Nr. 1155, später „Göttweiger Hof“, heute Spiegelgasse 9 / Ecke Göttweihergasse)[A 6] heimlich evangelische Gottesdienste abhalten, in denen auch Kinder getauft wurden[10]. Hofkirchen versuchte, den Göllersdorfer Pfarrer Mag. Wilhelm Friedrich Lutz (1551–1597), der diese verbotenen Gottesdienste hielt, als Prediger bei sich in Wien zu behalten. Dies wurde ihm jedoch von Erzherzog Ernst (1553–1595) verwehrt. Als ihm der Erzherzog am 28. September 1578 „mit grossem Zorn“ „Ihr[o] M[ajestät] höchste Ungnade“ in Aussicht stellte, antwortete Hofkirchen, er „wöll … hiermit seinen Dienst aufkhündt haben, dan er GOtt dem Allmächtigen mehr Gehorsam schuldig seye, dan den Menschen“. Erzherzog Ernst erwiderte, „Alleweil ihm sein Predicant lieber seye, dan die Kayserl. Maj. so mög er nur hinziehen, bis man wieder werd nach ihm schicken“. Hofkirchen verließ noch am selben Tage mit seiner Familie die Stadt Wien[11].

Hofkirchen stellte Lutz anschließend als Nachfolger des verbannten Johann (Hanns) Behem (* 1549)[A 7] zur Versorgung seiner Schlossgemeinde in Vösendorf und der umliegenden Dörfer ein. 1580 standen fünf protestantische Prediger unter Hofkirchens Schutz, darunter Rudolph Michael in Vösendorf und Paul Binder (* 1542)[A 8] in Puch (Buch) bei Waidhofen an der Thaya[12].

Familie

Wilhelm von Hofkirchen war seit 1553[13] verheiratet mit Eva Pögl (Begl)[14] († vor 1591), Freiin von Reiffenstein, Tochter von Siebald Pögl (um 1490–1540), Freiherr von Reifenstein, und Cordula von Herberstein zu Neuberg (1500–1543), mit der er 15 Kinder hatte:

  1. Barbara (* um 1553/54; † nach 1592)[13][15][16], ⚭ 1570 Felician (Felix) I. von Herberstein zu Neuberg und Gutenhaag (1540–1590), Bergwerks- und Münzpächter von Nagybánya, Sohn von Georg Andreas (Andre) von Herberstein (1514–1543) und (⚭ 1539) Helena von Pötschach (Petschach) zu Gutenstein († 1553), 1578 kaiserlicher Hofkriegsrat
  2. Wolfgang (Wolf) II. (* 1. September 1555; † 15. Juni 1611), ⚭ 1582 Anna Dorothea Gräfin von Oettingen-Oettingen (1563–nach 1624), Tochter von Ludwig XVI. Graf von Oettingen (1508–1569) und (⚭ 1562) Susanne Gräfin von Mansfeld († 1565), führender protestantischer Ständepolitiker und Statthalter von Niederösterreich; dessen Söhne
    1. Wilhelm III. (* 1583; † um 1630), ⚭ 1609 Anna Sabina von Auersperg (1585–1627), ab 1627 Kämmerer Ferdinands II.,[17]
    2. Hanns Ludwig (* um 1584; † nach 1619),
    3. Albrecht (* um 1585; † 1633), kaiserlicher Obristleutnant, von Wallenstein im „Prager Blutgericht“ hingerichtet,
    4. Lorenz IV. (* um 1606; † Anfang 1656), ⚭ Agatha von Oettingen-Oettingen (1610–1680), kursächsischer Generalmajor, kaiserlicher Generalleutnant und schwedischer Offizier,
  3. Elisabeth († nach 1622)[18], kaufte 1613 die Herrschaft Drösiedl, die 1611 wegen verschiedener Steuerrückstände und Landsanlagen in Exekution genommen worden war,[19] 1622 von Kaiser Ferdinand II. zu Händen von Paul Jakob von Starhemberg mit Dresidl belehnt,[20] ⚭ 1569 Johann (Hanusch) Wolfhart von Strein (1534–1614), Freiherr zu Schwarzenau, Hartenstein und Ungarschitz[A 9], Sohn von Wolfgang von Strein († 1574), Freiherr zu Schwarzenau, Hartenstein und Ungarschitz, kaiserlicher Rat und Regent der niederösterreichischen Lande, und Anna von Hohenfeld zu Kirchberg am Walde[21]
  4. Georg Wilhelm (* um 1553/55; † nach 1576), 1571 bis 1573 immatrikuliert in Straßburg, 1574 Besuch in Paris, 1574 bis 1576 immatrikuliert in Padua, Rückreise 1576 über Venedig[22]
  5. Johanna, unverheiratet verstorben
  6. Georg (Jörg) Andreas (Andre) (* 16. April 1562; † 1623), 1579 zusammen mit Georg Christoph Teufel Freiherr von Guntersdorf († 1620) und Adam Bess (Peß) Freiherr von Kölln auf Ketzerdorf († nach 1594)[23] in Irland, der Isle of Man, Schottland, England und Holland[24], 1583/84 Mitglied der Gesandtschaft des kaiserlichen Botschafters Freiherr Paul von Eyczing nach Konstantinopel,[25] ⚭ 1588 Marusch (Margaretha) von Losenstein († nach 1624), Tochter von Dietmar VI. zu Losenstein in der Gschwendt (um 1510–1577) und (⚭ 1568) Helena Freiin von Herberstein (1540–1615), Hofkriegsrat, 1593 bei Veszprém von den Türken gefangen genommen, 1603/04 Obrist in Regensburg, Deputierter der evangelischen Stände, unterzeichnete 1608 den Horner Bundbrief, 1616 von Kaiser Matthias mit Dresidl belehnt,[20] 1619 zu den böhmischen Truppen übergelaufen, 1620 geächtet; dessen Söhne
    1. Wilhelm II. (* 1583; † nach 1620), studierte vermutlich 1602 in Tübingen,[26] 1616 und 1619 Delegierter der protestantischen Stände in Horn, 1620 geächtet; ⚭ 1609 Gräfin Anna Sabina von Auersperg († 1627), Herrin von Weichselbach und Wolfpassing, Tochter von Freiherr Volkhard VIII. von Auersperg (um 1530–1591) und (⚭ 1568) Elisabeth von Hofkirchen († 1587),[A 10]
    2. Hans Bernhard († 1620), 1607 bis 1611 Studium in Padua und Siena, Rittmeister, 1620 geächtet, kämpfte als „Obrister Leuttenampt“ in der Schlacht am Weißen Berge auf böhmischer Seite, wurde gefangenen genommen und starb an seinen Verwundungen in der Haft.[27]
  7. Johann (Hans) Wilhelm († nach 1629), unterzeichnete 1608 den Horner Bundbrief, 1620 geächtet, leistete 1629 die Huldigung.
  8. Eva († zwischen 1592 und 1599)[15], ⚭ 1588 Wolf Ehrenreich (Ernrich) von Strein (1561–1613), Freiherr zu Schwarzenau[A 11], Sohn von Johann Wolfhard von Strein (1534–1614), Freiherr zu Schwarzenau zu Ungarschitz, und Eva von Trauttmansdorff zu Trautenberg († 1569), 1595 Kämmerer und Oberstabelmeister
  9. Kordula († nach 1592)[15], jung verstorben,
  10. Adam, als Kind verstorben
  11. Johann (Hanns) Adam (* um 1565/70; † 1605), 1584 immatrikuliert in Padua, 1586 in Bologna und Siena, ⚭ 1590 Apollonia Freiin von Kraigk (Kreygg), Tochter von Zdenko (Zdeněk) II. von Kraigk (1530–1577), Freiherr zu Landstein und Niemtschitz, und Anna Freiin von Biberstein (1546–1586), ermordete 1591 in der Burg Raabs an der Thaya zusammen mit seinem Schwager Ferdinand von Schönkirchen[A 12] den Erbtruchsess in Österreich und kaiserlichen Rat Niklas (Nikolaus) von Puchheim († 1591), Freiherr zu Raabs und Krumbach[28]
  12. Hyppolita, als junges Mädchen verstorben
  13. Maria († nach 1592)[15], als junges Mädchen verstorben
  14. Susanna († nach 1624), ⚭ 1599 Johann Christoph II. von Puchheim zu Krumbach (1578–1619), Sohn von Johann Christoph I. von Puchheim († 1598) und Margaret von Oettingen († 1548); er erbte 1600 Göllersdorf, 1603 zum Katholizismus konvertiert und zum Hofkriegsrat ernannt, Kämmerer, Obrist-Truchsess, General-Feld- und Haus-Zeugmeister, kämpfte in Ungarn gegen die Türken, 1613 in den Grafenstand erhoben
  15. Anna, als junges Mädchen verstorben

Johann (Hanns) III. († nach 1564), Christof († 1568), Jobst († 1569) und Jorg von Hofkirchen waren Brüder des Wilhelm von Hofkirchen; der königliche Rat Wentzelaw (Wenßeslaus; Watzlaw; Wenzel) von Hoffkirchen, Freiherr zu Kolmuntz – für Österreich unter der Enns Teilnehmer am Augsburger Reichstag 1530 –, war sein Onkel.[29]

Quellen

  • Briefe von Melchior Khlesl vom 21. Oktober 1581, 28. Oktober 1581, 10. August 1582 und 2. Oktober 1582 aus Wien an Herzog Wilhelm V. von Bayern. In: Viktor Bibl (Hrsg.): Briefe Melchior Khlesls an Herzog Wilhelm V. von Baiern. Ein Beitrag zur Geschichte der Gegenreformation in Oesterreich u. d. Enns. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 21 (1900), S. 640–673, bes. S. 657–660, 660f, 665–670 und 670–673 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
  • Wilhelm Friedrich Lutz: Eine Christliche Predig, Uber der Leich Deß Wolgebornen Herrn Herrn Hansen Rübers zu Büxendorff und Gravenwörth Freyherrn, Der Kayserl. Majest. [et]c. Rath und General Obersten im Obern Kreyß Hungarn [et]c. Graven der Spanschafft Saaros Gedächtnüß, zu Caschau in der Stiffts-Kirchen den 24. Martij nach dem alten Calender Anno 1584. gehalten, Durch M. Wilhelm Friderich Lutzen damals gewesten Rüberischen Hofprediger, Tübingen: Alexander Hock 1585, S. 26f[30] (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt Halle (Saale))

Literatur

  • Wilhelm Edler von Janko: Hofkirchen, Wilhelm Freiherr v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 621 f.
  • Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele, Anton Köhler: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Band II, Wien 1846, S. 148.
  • Martin F. Kühne: Einige Nachrichten über Freiherrn Hans Rueber zu Puxendorf und Gravenwerth, kais. General-Obristen in Ungarn. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich. Band 1, Wien und Leipzig 1880, S. 124–129, S. 125f. (Digitalisat im Internet Archive).
  • Martin F. Kühne: Dr. Wilhelm Friedrich Lutz, Ein Predigerleben aus Oesterreich im XVI. Jahrhundert, in: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich, Band 5. IV, Wien und Leipzig 1883, S. 193–212, bes. S. 197–200. (Digitalisat im Internet Archive)
  • Hans Tietze (Hrsg.): Die Denkmale des politischen Bezirkes Waidhofen a. d. Thaya in Niederösterreich (Österreichische Kunsttopographie 6), Wien: Komm. Schroll 1911, S. 48
  • Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässischen Nieder-Österreichischen Adels. Band IV, Wien, 1800, S. 357–360 (Google-Books; zum Teil ungenau).

Anmerkungen

  1. Johann I. von Hofkirchen heiratete II. Margaretha von Krottendorf.
  2. Grabstein in der Pfarrkirche St. Jakobus von Hörsching; ⚭ I. 1465 Ursula von Closen (Klos).
  3. Auch „Tettelbachius“, „Detelbachius“ u. ä.; aus Dresden, Sohn von Johann Tettelbach d. Ä. (1517–1598), Schüler von Georg Fabricius (1516–1571) in Meißen, Studium in Leipzig, ordiniert in Ansbach, 1565 Kantor und Rektor der Lateinschule in Feuchtwangen, 1574 bis 1578 Prediger im Niederösterreichen Landhaus in Wien, dann Schlossprediger von Adam von Puchheim, Freiherr von Karlstein (1546–1608) in Karlstein an der Thaya und Pfarrer in Münchreith an der Thaya, nach 1586 als Flacianer vertrieben, Pfarrer in Ottenschlag und vermutlich nach Sachsen oder Bayern abgewandert.
  4. Auch „Michaelus Hugonus“; aus Weimar, 1557 von Erhard Schnepf (1495–1558) in Jena ordiniert, Prediger in Trockenborn, 1573 als Flacianer abgesetzt, Prediger im Niederösterreichen Landhaus in Wien, 1578 von Veit Albrecht von Puchheim (um 1532–1584) nach Kühnring berufen, 1584 von dort als Flacianer vertrieben.
  5. Auch „Paulus Sesserus“, „Seserus“, „Seser“ u. ä.; aus Altenburg, 1576 als Lehrer an der Landschaftsschule in Wien bestellt, 1578 zunächst ausgewiesen, dann von Rudolph II. pardoniert, 1579 in Horn bei Veit Albrecht von Puchheim, 1581 in Basel zum Dr. med. promoviert, 1583 zusammen mit Dr. med. Jakob Horn Landschafts-Protomedikus („curator sanitatis“) in Wien, 1593 und 1596 als Stadtmedicus in Schemnitz erwähnt.
  6. Das Haus war ab 1583 Witwensitz der Erzherzogin Elisabeth von Österreich (1554–1592).
  7. Aus Brieg in Schlesien, studierte in Wittemberg, 1573–1578 Pfarrer in Vösendorf, 1578 auf Betreiben von Bischof Johann Caspar Neubeck (um 1545–1594) verhaftet, 1579 in Oberhollabrunn, flacianisch gesinnt; vgl. Bernhard Raupach: Presbyteriologia Austriaca, Hamburg: Filginer Witwe und Bohn 1741, S. 9.
  8. Aus Koblenz, zunächst Klosterbruder, 1568 in Wien ordiniert, 1568 bis 1574 Diakonus in Schweiggers, 1574 Diakonus und 1580 Pfarrer in Puch.
  9. Johann Wolfhart von Strein ⚭ I. Eva von Trauttmansdorff zu Trautenberg († 1569).
  10. Tochter von Wilhelms I. von Hofkirchen Onkel Wenzel von Hofkirchen und dessen zweiter Frau Anna von Mainburg; Tumbagrab der beiden in der Pfarrkirche von Purgstall an der Erlauf.
  11. Wolf Ehrenreich von Strein ⚭ II. 1599 Anna von Gilleis († nach 1628).
  12. Ferdinand von Schönkirchen – wohl aus der nobilitierten Familie Schneitpeck (Schnaitpöck) – war verheiratet mit Elisabeth Freiin von Kraigk (1575–1626), Tochter von Zdenko II. von Kraigk und Anna Freiin von Biberstein.

Einzelnachweise

  1. So die Angaben in der Leichenrede auf Hans Rueber: „Er [Hans Rueber] ist aber geboren ungefähr um das 29 Jahr | der mindern Zahl, wie er mir selber hat vor seinem Tod [12. Märzjul. / 22. März 1584greg.] angezeigt, als er vernommen, daß der Wolgeborne Herr, Herr Wilhelm von Hoffkirchen Freyherr … mit Tod abgangen, daß er mit ihme (der das 54. Jahr seines Alters erreicht) im gleichen Alter, und zu Wien in die Schul gangen… Wie sie nun in einem Jahr geboren …, also seyn sie auch in einem Jahr, und wenig Wochen voneinander gestorben.“ (S. 26f); vgl. Martin F. Kühne: Einige Nachrichten über Freiherrn Hans Rueber zu Puxendorf und Gravenwerth, kais. General-Obristen in Ungarn. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich. Band 1, Wien und Leipzig 1880, S. 125f.; s. auch Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele / Anton Köhler, Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien, Bd. II, Wien 1846, S. 148. Lebensdaten Hofkirchens nach der ADB: um 1511–1586.
  2. Nach älterer Literatur „Anna“ (wohl unzutreffend).
  3. Nach älterer Literatur „Benigna Catherina von Kreidde“.
  4. Vgl. Stiftsarchiv Altenburg (Urkunden, 1564 V 06).
  5. Vorurkunde von 14./15. Dezember 1568 (= 1567) in einer Urkunde vom 11. März 1628; vgl. Stiftsarchiv Melk (Urkunden 1567 XII 14; 1628 III 11).
  6. Vgl. Staatsarchiv Bamberg (Markgraftum Brandenburg-Bayreuth, Geheimes Hausarchiv Plassenburg Nr. 3680). Zu den brandenburgischen Lehen in Niederösterreich vgl. Julius von Minutoli: Friedrich I. Kurfürst von Brandenburg. Alexander Duncker, Berlin 1850, S. 340 (Google-Books).
  7. Franz Sartori: Die Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie, Bd. IV., Wien: Michael Lechner 2. Aufl. 1839, S. 6.
  8. Vgl. Johannes Scheufler: Der Zug der österreichischen Geistlichen nach und aus Sachsen X. (Fortsetzung). In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Oesterreich 24 (1903), S. 184–235, bes. S. 202 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  9. Vgl. Bernhard Raupach: Evangelisches Österreich Bd. I, Hamburg: Felginers Witwe 1732, S. 289, 297–299.
  10. Stephan Gerlach, Tage-Buch, der von zween glorwürdigsten Römischen Käysern, Maximiliano und Rudolpho … an die Ottomannische Pforte zu Constantinopel abgefertigten, und durch den wohlgebohrnen Herrn Hn. David Ungnad Freyherrn zu Sonnegk und Preyburg … glücklichst-vollbrachter Gesandtschafft [1573–1578], hrsg. von Samuel Gerlach, Frankfurt a. M.: Johann David Zunner 1674, S. 533 (PDF; 180,91 MB der Landesbibliothek Coburg).
  11. Vgl. Georg Kölderer (Kelderer) (um 1550–1607) in seiner handschriftlichen Sammlung merckwürdiger Begebenheiten; zitiert nach Bernhard Raupach: Presbyteriologia Austriaca, Hamburg: Filginer Witwe und Bohn 1741, S. 101f; vgl. Kühne, Dr. Wilhelm Friedrich Lutz, S. 198f.
  12. Vgl. Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele / Anton Köhler, Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien, Bd. II, Wien 1846, S. 394.; Bernhard Raupach: Presbyteriologia Austriaca, Hamburg: Filginer Witwe und Bohn 1741, S. 9.
  13. 1 2 Vgl. Josef Zahn (Hrsg.): Das Familienbuch Sigmunds von Herberstein, nach dem Originale herausgegeben. In: Archiv für österreichische Geschichte 39 (1868), S. 293–415, bes. S. 407f (Google-Books).
  14. In der Sekundärliteratur wegen Verlesung des Frakturbuchstabens (P)“ als „ (V)“ gelegentlich fälschlich mit „Vögl“, „Vöglin“ wiedergegeben.
  15. 1 2 3 4 1592 Einträgerin im Stammbuch einer unbekannten (vermutlich protestantischen österreichischen) Dame auf demselben Blatt wie einige ihrer Schwestern (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, HS 6037a, Blatt 89).
  16. Nach David Reuss, Zwo leich und trostpredigten ober dem seligen abschied und begrebnis des wolgebornen herrn, herrn Feliciani, freyherrn zu Herberstein. Beyer, Leipzig 1595, ist Barbara eine Tochter und nicht, wie gelegentlich angenommen wird, eine Nichte von Wilhelm von Hofkirchen; der Text der Grabrede ist wiedergegeben bei Dóra Bobory: Felician von Herberstein (1540–1590) stájer főúr rövid életrajza és magyar kapcsolatai David Reuss gyászbeszéde alapján. In: Lymbus 3 (2005), S. 5–26 (PDF; 168 kB).
  17. Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen niederösterreichischen Adels, Bd. IV. Schuender, Wien 1800, S. 360f (Google-Books).
  18. Nach Werner Hans Zlabinger: Schloss Drösiedl. Zeuge der Vergangenheit, Weitra: Bibliothek der Provinz, 2010, S. 92, ließ sie noch 1627 lutherisch predigen.
  19. Vgl. Stiftsarchiv Altenburg (Urkunden, 1613 I 11).
  20. 1 2 Urkunde vom 6. August 1622; Stiftsarchiv Altenburg (Urkunden).
  21. Vgl. Alena Skrabanek: Architektur des Renaissanceschlosses Ungarschitz/Uherčice in Südmähren (Diplomarbeit), Wien 2008, S. 30ff.
  22. Stammbuch in der Österreichischen Nationalbibliothek Wien (Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Codex Vindobonensis Palatinus 9689); vgl. zu ihm Arnold Luschin: Oesterreicher an italienischen Universitäten zur Zeit der Reception des römischen Rechts (II). In: Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich NF 14 (1880), S. 401–420, bes. S. 411 (Nr. 248).
  23. 1584 in Nürnberg als Mitglied des kaiserlicher Hofstaats, 1594 als kaiserlicher Truchsess beim Reichstag zu Regensburg. Das Grabmal seines Vaters Adam Bess († 1570) auf Rokitsch befindet sich im Dom (heute Kathedrale) von Oppeln.
  24. Vgl. den Reisebericht des Sigmund II. Hager von Allentsteig, Von der Geburt, Leben und Wandel Herrn Sigmund Hager zu Allentsteig, Handschrift 1618 (Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz, Sig. Landschaftsakten, Schbd. 229, B IV/5, 2/12); Philipp Blittersdorff: Ritter Sigismund’s Hager von Allentsteig Leichenpredigt. In: Adler 9 (1921–1925), S. 39–49 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau); (Online auf der Website der Familie Burghardt-Köln; abgerufen am 17. Januar 2021).
  25. Vgl. Wolf Andreas' von Steinach Edelknabenfahrt nach Constantinopel. (1583). In: Steiermärkische Geschichtsblätter 2 (1881), S. 193–234, bes. S. 197, 214 und 223.
  26. Stammbucheinträger in Tübingen am 6. April 1602, 3. Juli o. J. und 18. September 1602; vgl. Ingeborg Krekler: Stammbücher bis 1625. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1999, S. 102 (Johann Weckherlin), 109 (Johann Michael Weckherlin) und 132 (Georg Rodolf Weckherlin).
  27. Vgl. Warhaffige Fröliche Zeuttung Der … Eroberung der … Hauptstatt Praag in Böhaimb, o. O. 1620 (Google-Books); Antonín Gindely (Hrsg.): Die Berichte über die Schlacht auf dem Weissen Berge bei Prag. Karl Gerold, Wien 1877, S. 23.
  28. Vgl. Karl Gutkas, Josef Aschauer: Landeschronik Niederösterreich, 2. Auflage, Brandstätter, Wien 1994, S. 186. Niklas von Puchheim, Sohn des Landmarschalls Andreas I. von Puchheim (1510–1558), führte 1579 zusammen mit Hans Friedrich von Zinzendorf (1546–1600/02) eine Delegation der evangelischen Stände an den Kaiser in Prag an und saß 1580 der Visitation von Lucas Bacmeister (1530–1608) für das Viertel ober dem Manhartsberg in Horn vor; vgl. Raupach: Evangelisches Österreich, S. 314; Eduard Böhl: Beiträge zur Geschichte der Reformation in Österreich, S. 399ff.
  29. Vgl. Urkunde des Melker Abtes Wolfgang II. Linzer von St. Veith vom 5. März 1539; Stiftsarchiv Melk (Urkunde, 1539 III 05).
  30. Staatliche Bibliothek Regensburg (Sigel: 155); Universitätsbibliothek Tübingen (L XVI 81.4 und Gi 40.4); Österreichische Nationalbibliothek Wien; Staats- und Stadtbibliothek Augsburg (Sigel: 37; Titelblatt fehlt) u. a.