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St. Gallen#

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"Im Walde" (in silva), so hieß die allererste Ansiedlung in St. Gallen. Bevor der deutsche König Heinrich II. im Jahre 1007 das große Waldland von St. Gallen dem Erzbischof von Salzburg schenkte, der es 1074 wiederum dem Stift Admont übergab, hatte keine Menschenseele sich hier je nieder gelassen. Dichter, unberührter Urwald erwartete die ersten Kolonisten, die hier rodeten und siedelten. Römische, keltische oder slawische Spuren, die sich in den meisten Orten und Gegenden unseres Landes feststellen lassen, hier im "Waldland" fehlen sie völlig. Ehe von Admont aus die planmäßige Erschließung und Besiedlung dieses Urwaldes erfolgte, waren stets alle Siedlungswilligen der Gegend ausgewichen und an ihr vorbeigezogen. 1138 beschloss der Adelige Gottfried von Wetternfeld, den in diesem Waldlande wohnenden Siedlern eine Kirche zu Ehren des hl. Gallus zu errichten. So entstand zwischen 1138 und 1152 dieses Kirchlein, genannt St. Gallus in silva, St. Gallen im Walde. Die genaue Zeit der Gründung St. Gallens ist nicht bekannt, wohl aber die Weihe des Kirchleins, die der Erzbischof von Salzburg, Eberhard l., im September 1152 vollzog. Seit damals heißt der Ort "St. Gallen im Walde", der Beisatz "im Walde" verschwindet bald und schließlich bleibt nur noch St. Gallen. Marktplatz von St. Gallen um 1900

Landl um die Jahrhundertwende
Landl um die Jahrhundertwende
Schon bald reihte sich im kleinen Ort Haus an Haus, und von der Buchau angefangen bis zur Enns sowie bis in die Laussa erhoben sich schmucke Höfe. Was dem Ort jetzt noch fehlte, war eine Überfuhr (Urfahr) über die Enns, die eine Verbindung mit der Eisenstraße und Altenmarkt herstellen sollte. An derselben Stelle, an der noch heute eine Brücke das St. Gallener Tal mit der Hochfläche von Altenmarkt verbindet, wurde schon vor über 600 Jahren die erste Ennsbrücke errichtet. Damals herrschte in St. Gallen ein wahrer Bauboom, denn nur 16 Monate nach der Bewilligung des Brückenbaus, im Jahre 1278, wurde auch mit dem Bau der Burg Gallenstein begonnen. Hier in diesem stillen Winkel, abseits vom großen Verkehr, war der ideale Platz für eine Fluchtburg der Admonter Äbte, die im Fall einer Bedrohung mit ihren Mitbrüdern und ihren Schätzen hierher flüchten konnten. Kaum war die Burg fertig gestellt, suchte auch schon das erste Mal ein Abt mit seinem Gefolge hier Schutz vor Kriegswirren. Die Äbte von Admont hatten gut gewählt: Der Standort St. Gallen war sicher und strategisch günstig gelegen.

Die Geschichte des Ortes St. Gallen selbst war nie stürmisch und wechselvoll. Das Leben war bestimmt von der Eisenindustrie mit ihren Hämmern, Köhlereien und der Flößerei. Auf der Enns herrschte reger Verkehr und das Eisenwesen hatte einen solchen Umfang erreicht, dass eine eigene "Ordnung" geschaffen werden musste, die so genannte "St. Gallener Ordnung" die richtunggebend war für alle Hämmer im Innerberger Bezirk und für die Geschichte des Eisenwesens überhaupt von nachhaltiger Bedeutung gewesen ist. Den Hammergewerken verdanken die Bürger von St. Gallen, die Bauern, die Eisen-und Kohlenarbeiter, die Flößer und die Holzknechte, ihren Wohlstand, aus dieser Zeit stammt so manches Haus am heutigen Marktplatz, so mancher Hammer in den tiefen Gräben um St. Gallen.

St. Gallen Marktplatz heute
St. Gallen Marktplatz heute

Kein anderer Ort kann auf so viele Gewerkenfamilien verweisen wie St. Gallen, nirgends sonst gab es eine solche Häufung dieses Gewerbes. Eine neue Zeit brach an, als 1625 die bisher freien Hammerwerke in die Innerberger Hauptgewerkschaft einverleibt wurden. Ein Hammer nach dem anderen verschwand, die noch verbleibenden hatten im einstigen "Waldland" sogar damit zu kämpfen, dass die Wälder nicht mehr genug Holz lieferten. 1780 mussten einige Hämmer in eine waldreichere Gegend verlegt werden. Heute ist das Dröhnen der Hämmer längst verstummt und einer beschaulichen Ruhe gewichen. Dankbar dafür ist der Besucher, ist der Urlauber, der in St. Gallen das findet, was in zentraleren Orten längst verloren gegangen ist: herzliche Gastfreundschaft und unberührte Natur.

Burgruine Gallenstein#

Unmittelbar bei St. Gallen liegt auf einem Felsen die malerische Ruine Gallenstein. Die Burg, eine der schönsten in der Steiermark, wurde in den Jahren 1278 bis 1283 vom Admonter Abt Heinrich II. als Fluchtburg für das Stift Admont erbaut. Drei Türme, der Rote, der Graue und der Weiße Turm, überragen die geborstenen Mauern. Noch vor 170 Jahren war die Burg bewohnt, zeigte aber schon damals erhebliche Bauschäden, sodass sie im Jahre 1831 um 400 Gulden an einen Nagelschmied verkauft wurde, der alle Eisenteile und Holzbalken aus den Mauern riss und so den Zerfall der schönen Burg verschuldete. Die Burg Gallenstein, heute leider eine Ruine, kann auf eine äußerst wechselvolle Geschichte zurückblicken, Mord und Diebstahl, Belagerungen und Aufstände, Feuer und Schicksalsschläge aller Art, nichts blieb ihr "erspart". So nimmt es nicht wunder, dass auch die Sage "Der Pfau von Gallenstein" voll von spannenden und gruseligen Momenten ist, sozusagen ein "Krimi" für ein Publikum, das weder Fernsehen noch Romane kannte.

Dass die Wirklichkeit dieser Moritat um nichts nachsteht, beweist schon die Geschichte des ersten Burggrafen, During Grießer. Grießer, ein Verwandter des Abtes von Admont, kam 1285 zu diesem Amt. Ein Burggraf war nicht, wie es der Name vielleicht vermuten lässt, ein "Adeliger", ein Graf, sondern nur der Verwalter einer Burg. During Grießer wurden Unregelmäßigkeiten nachgewiesen, wie es so schön heißt, aber er war nicht bereit, sein Amt freiwillig niederzulegen. 1296 wurde er in Rottenmann verhaftet, bald darauf aber wieder freigelassen. Grießer sann auf Rache für seine Haft und sah seine Stunde gekommen, als Abt Heinrich von Rottenmann über den Dietmannsberg nach Admont ritt. Er tötete seinen Verwandten mit einem Armbrustschuss.

During Grießer, der erste Burggraf von Gallenstein, wurde daraufhin in Rottenmann hingerichtet.

Auch der Kerker von Gallenstein, von dem in der Sage die Rede ist, nahm so manchen Gefangenen auf. Kein Geringerer als ein Abt von Admont wurde 1492 hier eingekerkert und starb dann im gleichen Jahr im Turm von Gallenstein. Abt Anton I. Gottesgnad, ein Venezianer, hatte das Stift um große Beträge betrogen. Als gegen ihn Anklage erhoben wurde, flüchtete er bei Nacht und Nebel, konnte aber noch in Arnoldstein aufgegriffen werden, von wo er direkt in den Kerker von Gallenstein gebracht wurde.

Dass die Burg, die später Schloss genannt wurde, durchaus komfortabel eingerichtet war, zeigt uns eine Nachricht aus dem Jahr 1602. In diesem Jahr hatte der Hagel in der Burg sage und schreibe 1216 Fensterscheiben zerstört. Zu einer Zeit, wo sich kaum jemand Glas leisten konnte, war Gallenstein in dieser Hinsicht fast luxuriös ausgestattet gewesen. Davon mag der letzte Verwalter auf Gallenstein, Ferdinand Berthold, nichts mehr bemerkt haben. Abgesehen davon, dass nur mehr wenige Räume in dem weitläufigen Schloss bewohnbar waren, musste das Trinkwasser mühsam vom Meierhof hinaufgeschafft werden. In seiner Bittschrift an das Stift Admont, das Schloss endlich räumen zu dürfen, führte er auch einen Punkt an, der dafür spricht, dass die St. Gallener schon immer gutnachbarliche Beziehungen gepflegt haben: Der Pfleger von Gallenstein beklagte, dass die Frauen von St. Gallen, die seiner Frau einen Besuch abstatten wollten, einen so beschwerlichen, weiten Weg zum Schloss hinauf hätten.

Mag dieser Grund auch nicht ausschlaggebend gewesen sein, das Schicksal der Burg war besiegelt. Heute ist die Burgruine wieder im Besitz des Stiftes Admont. Dem Burgverein Gallenstein ist es zu verdanken, dass der Ort seines geschichtlichen Denkmals nicht beraubt und die Ruine nicht dem Verfall preisgegeben wurde.

Der Pfau von Gallenstein#

In der Burg Gallenstein lebte vor vielen Jahren ein braver, treuer und pflichteifriger Schreiber namens Steyber. Nach mehreren Dienstjahren bat er einmal den Burggrafen um ein paar Tage Heimaturlaub, um seine Verwandten und Freunde, die er schon lange nicht mehr gesehen hatte, zu besuchen. Der Graf gewährte ihm gerne die Bitte und Steyber übergab ihm sämtliche Schlüssel; zuletzt überreichte er den Schlüssel der Geldtruhe mit der Bitte, der Graf möge gleich den Inhalt der Truhe überprüfen. Der Burggraf, der dem braven Schreiber voll vertraute, verzichtete lächelnd darauf und entließ Steyber mit den besten Wünschen für die Reise.

Als man am nächsten Amtstag die Truhe öffnete, war kein Geld darin zu finden. Der Burggraf wollte zuerst nicht glauben, dass der Schreiber das Geld gestohlen habe. Weil aber die Nachfrage in der Heimat Steybers ergab, dass dieser dort nicht angekommen war und auch alles Suchen nach ihm erfolglos blieb, war man überzeugt, dass der Verschollene doch der Dieb sei. Auf geheimen Wegen war er wahrscheinlich in ein fremdes Land geflüchtet, um dort seinen Raub in Ruhe zu genießen.

Nur eine Person in der weiten Burg, die fromme Küchenmagd, war trotz des schweren Verdachts noch immer überzeugt, dass der Schreiber keinesfalls der Dieb war. Einmal erschien ihr Steyber - bleich und blutbesudelt - im Traum und sprach: "Liebe Kunigunde, ich bin kein Dieb, sondern das Opfer eines schweren Verbrechens!" - In der nächsten Nacht hatte die Magd den gleichen Traum - ebenso in der dritten Nacht. - Nun war sie felsenfest überzeugt, dass die Träume ihr die Wahrheit verkündet hatten und dachte angestrengt nach, wie sie die Unschuld Steybers beweisen könnte.

Als sie am Morgen nach dem dritten Traum im Burghof arbeitete, lief ihr der Schlosspfau zu, fasste mit dem Schnabel ihre Schürze und wollte Kunigunde in eine bestimmte Richtung zerren. Nur mit Mühe scheuchte sie den Vogel weg. Am nächsten Morgen wiederholte sich der gleiche Vorgang, und als am dritten Morgen der Pfau ganz besonders heftig und zudringlich war, folgte sie schließlich neugierig dem sonderbaren Vogel. Der Pfau zerrte Kunigunde in den entlegensten und düstersten Winkel des weiten Burghofes und blieb dort vor einer verrosteten Eisentür stehen, die Magd so bedeutungsvoll ansehend, als wollte er sagen, dass hinter der Tür ein großes Geheimnis verborgen sei. Kunigunde, von dem sonderbaren Gehabe des Vogels erregt, eilte zum Burggrafen und erzählte ihm alles, was sich bisher ereignet hatte. Der Graf lächelte zuerst über den Bericht, meinte dann aber doch, dass man ja nachschauen könne, was hinter der Eisentür verborgen sei.

Am nächsten Tag ging er mit einigen Knechten hin, ließ den Kerkermeister holen und befahl ihm, die Eisentür zu öffnen. Mit angstverzerrter Miene gebrauchte dieser allerlei Ausreden, musste aber endlich doch den strengen Auftrag ausführen. Scheußlicher Modergeruch strömte aus der finsteren Zelle, und als die Knechte mit Fackeln den Raum betraten, prallten sie entsetzt zurück: im Hintersten Winkel lag der halbverweste Leichnam eines Menschen. An den Kleidern erkannten die Männer, dass sie vor der Leiche des Schreibers standen.

Der leichenblasse, am ganzen Körper zitternde Kerkermeister fiel auf die Knie nieder und gestand sogleich mit bebender Stimme, dass er den braven Schreiber kurz vor seiner Abreise hierher gelockt und meuchlings erschlagen hatte, um das Geld aus der Truhe rauben zu können. Der Burggraf sperrte den ruchlosen Mörder in dergleichen Zelle ein und schickte einen ausführlichen Bericht an den Abt von Admont, der als Burgherr und Richter den Bösewicht zum Tode verurteilte. Doch musste der Mörder vor der Hinrichtung am Pranger in St. Gallen stehen.

Wasserspielpark Eisenwurzen - Ein Besuchermagnet#

Kinder lernen am meisten, wenn sie spielen. Daher war die IDEE, Kindern auf spielerische Weise die Themen Wasser und Natur zu vermitteln. Die erste Ausbaustufe konnte im Jahr 2000 eröffnet werden und erwies sich bereits als Besuchermagnet. Seit Juni 2002 stehen den Besuchern nun weitere Attraktionen für alle Altersstufen zur Verfügung.

DIE ZIELE#

Erlebbarkeit des Wassers: Die Eigenschaften des Leben spendenden Elementes stehen im Mittelpunkt - Wasser fühlen, stauen, fließen lassen, transportieren oder damit transportiert werden. Eigenständigkeit im Spiel: Wissen wird durch Spaß und Freude am eigenständigen Erarbeiten vermittelt. Schöpfräder und Stauanlagen veranschaulichen die Kraft des Wassers. Mit archimedischen Spiralen wird das feuchte Nass bergauf transportiert und als Antrieb für die Holztriftanlage genutzt. Kleine Wasserräder können vor Ort zusammengebaut und gleich ausprobiert werden. Erfahrbarkeit biologischer Vorgänge: Einblicke in den Lebensraum der heimischen Tiere und Pflanzen in und am Wasser Beobachten, forschen, staunen. Historische Arbeitswelten: Die wirtschaftliche Nutzung der Wasserkraft hat in der Eisenwurzen eine lange Tradition. An vielen Spielstationen wurde daher Anleihe an historischen Vorbildern genommen. Wasserräder, Stauvorrichtungen an Kanälen, Holztriftanlagen oder Floßfahrten vermitteln in spielerischer Form Tätigkeiten aus der Arbeitswelt der Vorfahren.

Festival St. Gallen - ein Fixpunkt#

Die Presse überschlägt sich förmlich vor Begeisterung über die künstlerische Qualität dieses Festivals, welches jährlich ab Mitte August stattfindet. Die familiäre und ungezwungene Atmosphäre lockt nicht nur ein immer größeres Publikum an, sondern führt auch dazu, dass dem Festival viele "Stammkünstler" treu bleiben. Das kann nur daran liegen, dass das Leitmotiv "Musik schafft den Zugang zur Seele des Menschen" für jeden einzelnen spürbar wird.


© Bild und Text Fritz Bayerl, Karl und Inge Friedl