- Ehemalige Burg von Leoben, heute Wallfahrtskirche
- Wallfahrtskirche Maria Sieben Schmerzen auf Freienstein
- Schloss Friedhofen
- Das große Gebäude in der Bildmitte ist das ehemalige Kalkwerk beim Steinbruch
- Kuhschelle
- Blick vom Platz vor dem Friedhof hinauf zur Wallfahrtskirche
- Pfarrkirche St Petrus 7
- Pfarrkirche St Petrus 8
St. Peter - Freienstein#
St. Peter-Freienstein, schon der Name der Marktgemeinde erzählt von zwei Orten: dem Freienstein, auf dem einst eine Burg stand, wo sich heute eine Kirche befindet, und der alten Pfarrkirche St. Petrus im Ortskern.
Das weithin sichtbare Wahrzeichen des Ortes ist die Wallfahrtskirche "Maria Sieben Schmerzen auf Freienstein", gut 100 Meter über dem Ort St. Peter-Freienstein auf einem Felsplateau errichtet. Die Kirche nimmt exakt den P|atz ein, auf dem sich einst die Burg Leoben befand.
Die markanten Felsrücken Kulm und Freienstein prägten die Geschichte des Ortes seit jeher. Der Name Kulm allein lässt überdies schon auf eine frühgeschichtliche Besiedlung schließen. Wie auf anderen Kulmbergen vermutet man auch hier frühe Siedlungen. Funde aus der Bronzezeit lassen annehmen, dass die Menschen den Kulm als eine Art Fliehburg verwendeten, denn von dort hatte man einen guten Überblick über das Tal, womit auch feindliche Angriffe früh gesehen werden konnten.
Auf dem Freienstein, dem anderen markanten Punkt, begann man wohl schon zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert mit dem Bau einer Wehrburg. Es galt eine kleine Siedlung zu Füßen der Burg zu schützen, das Dorf "Leoben", das aus dessen slawischer Vorsiedlung Liubina hervorgegangen war. Der Burg "Leoben" sei nun ein eigenes Kapitel gewidmet.
Von der Burg Leoben zur Wallfahrtskirche am Freienstein#
Ein schmaler Rücken, der über dem Tal noch eine felsige Kuppe bildet, die mit steilen Wänden nach drei Seiten abfällt und nur im Nordosten durch einen tief eingeschnittenen Sattel mit dem Bergland verbunden ist, zieht von Nordosten gegen das Vordernberger Tal. Diese Felskuppe erscheint für einen Wehrbau hervorragend geeignet, genießt man doch von der Höhe einen ausgezeichneten Blick über das ganze Vordernberger Tal.Die Burg, die hier erbaut wurde, trug den Namen "Leoben", das Tal hieß "Leobener Tal". Das uns heute bekannte Leoben wurde erst später zwischen 1090 und 1100 als kleiner Eisenmarkt von Markgraf Otokar II. gegründet. Durch ihn, der gleichzeitig der Graf von Leoben auf der Burg Leoben am Freienstein war, ging der Name der Grafschaft auf seine Neugründung über. Später, 1261/62, wird der Name noch einmal wandern müssen, wenn nämlich Leoben an seinem heutigen Standort an der Murschleife neu angelegt wird.
Die Burg am Freienstein wird 1250 ein letztes Mal als "Burg Leoben" bezeichnet, dann verliert sich diese Benennung. Wenn wir das Schicksal der Burg weiterverfolgen, sehen wir, dass sie bereits im 16. Jh. in einem sehr schlechten Zustand war. Damals wohnten weder die Besitzer, die Grafen Herberstein, noch die Verwalter mehr auf der Burg. Anfang des 17. Jh. war das Gebäude schließlich zusammengefallen und gänzlich unbewohnbar geworden. Außerdem war es eine verrufene Gegend. Kein Fuhrmann getraute sich in der Nacht am "Schloss", wie die Burg genannt wurde, vorbeizufahren, da "nach Geständnis geschworener Zeugen und wie die alten schriftlichen Urkunden melden, sowohl das Schloss als die unten vorübergehende Straße von Poltergeistern beunruhigt" werde.
Die Jesuiten sollten die Poltergeister bannen und erbauten 1660 an der Stelle des Schlosses eine Kirche, die der heiligen Maria geweiht war. Wen diese Kirche trotzdem an eine Burg erinnert, der irrt nicht. Was noch "brauchbar" war vom alten Gebäude, hat man in den Neubau integriert: u.a. das Torgebäude mit der Inschrift 1685 und den mächtigen Rundturm.
Der Tollinggraben#
Für die Einwohner von St. Peter-Freienstein, aber auch für die Städter aus Leoben ist dieses Gebiet ein gern aufgesuchter Platz, um Erholung zu finden. Bei Wanderungen bietet sich auch die Möglichkeit, verschiedene Kapellen zu besichtigen, und für das leibliche Wohl bei Rastpausen sorgen Buschenschanken.
Der Tollinghof#
© Bild und Text Fritz Bayerl, Karl und Inge Friedl