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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Vorgeschichte bis 984 nach Chr. Äs die Ungarn furchtbar im Streite; gegen die wohlgeübten, schnellen Rei- ter konnte das Deutsche Fußvolk nicht aufkommen. Also schloß Heinrich (924) Waffenstillstand auf neun Jahre, und zahlte Tribut, auf daß erZeit gewänne zu siegverbürgender Rüstung. Er erweiterte und vervollkommnete durch Uebung den Reiterdienst, ordnete das gesammte Heerwesen, und gab Deutschland durch Anlegung vieler festen Plätze eine vom Loose der Schlachten weniger abhängige Schutzwehr. Offene Dörfer, vereinzelte Höft, Klöster und Schlösser, deren Lage haltbar schien, wurden durch Ringmauern und Thürme gegen Feindesangriff gestärkt, durch neu erbaute Wohnungen erweitert, und durch den aus den freien Heerbanns- leuten der Umgegend hierzu berufenen neunten Mann bevölkert. Durch ver- schiedene Vorrechte und Begünstigungen, welche er den Städten ertheilte, überwand Heinrich die alte Scheu der Deutschen vor der Bewohnung ummauerter Orte. Er beförderte durch kluge Verordnungen das frühe Auf- keimen verschiedener bürgerlicher Gewerbe, und befahl, daß zur Sicherung des Unterhaltes im Falle der Belagerung der dritte Theil von den Ernten des Landes in die Borrathshäuser seiner Festen gebracht würde. Weise bereitete Heinrich die Mittel des Sieges, und erlangte den Sieg. Nach Ablauf des bedungenen Stillstandes, als die Ungarn Er- neuerung des Tributs begehrte», und schmähliche Abweisung erfuhren, fieleu sie mit großer Macht in Deutschland ein, und drangen bis in die Thüringischen Gaue, allwo sie in zwei Heerschaaren sich theilten. Die eine derselben ward bei Sondershausen geschlagen, und die andere, welche die Hauptmacht bildete, erfuhr bei Merseburg (934) durch Hein- richs starken Arm ein gleiches Loos. Achtzigtausend-Feinde wurden ge- tödtet, alles Heergeräthe ward erbeutet, und, was aus der Schlacht entrann, durch Hunger oder den Zorn der Landleute aufgerieben. Deutsch- land war aufzweiIahrzehente von den Verheerungen der Ungarn befreit. Die Chronik Ortl lo's von Lilienfeld setzt, in die Zeiten König Heinrichs einen Markgrafen Rüdiger von Pechlarn, der auch'in dct nordischen Ilias, dem Liede der Nibelungen, eine Nolle spielt. Wahrscheinlich war die- ser Rüdiger, den einige Schriftsteller für einen Vasallen des Deutschen Nei' chcs halten, ein Magyarischer Heeresfürst, unter dessen Obhuth das Land an der Euns stand; denn das in Oesterreich, am Ende des zwölften Jahr- Hundertes, unter Leopold dem Tugendhaften oder dem Olorre i - > chen gedichtete Nibelungenlied läßt ihn für seinen Herrn, den Hunnen- König Etzelin, um die Hand Chriemhildens werben, und bezeich- net die Enns nls Gränzfluß , während zugleich alte Handschriften verbürgen, Rüdiger haben dcm Herzoge von Baiern, Arnulf dem Bösen, Un- garische Hülfstruppcn zugeführt. Unter Otto dem Großen, dem Sohne und Nachfolger Hein- richs, I., fielen die Ungarn aufs neue in Deutschland ein, herbeigerufen von dem Baicrischen Arnulf, welchem nach seines Vaters, deö bösen Arnul f , oft mißbrauchter Gewalt gelüstele.' Sie kamen, wie Heu- schreckenwolken, den Himmel durch ihre Pfeile verfinsternd. Nur ein Erd- bruch oder des Himmels Einsturz, wähnten sie, könne ihnen etwas anhaben. Ihre Pferde würden der Deutschen neue Städte mit den Hufen zertxeten und die Flüsse und Seen austrinken, auf daß sie trocknen Fußes hinüber könnten. Zuerst widerstand ihrem Andränge Augsburg, zwar nur mit we-
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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