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«» Erste Periode 983 — l246.
Ulrich von Passau und unzähliger Edeln, diein Melk, dem Orte der
Feier, einer der herrlichsten Donauburgen, zusammen strömten, mit nie
gesehener Pracht seine Vermählung mit Agnes, der Tochter Kaiser
Heinrich's IV., die eben Witwe geworden war von dem Schwäbischen
Herzoge Friedrich von Hohenstaufen. ' /
Am achten Tage nach der Vermählung standen die Gatten Leopold
und Agnes in einem Bogenfenster des neuen Schlosses auf dem Leo-
poldsberge, sich berathend über eines Klosters Stiftung. Winde hoben
den Schleier von deni Haupte der Markgräfin, und führten ihn durch
kämpfende Lüfte weit mit sich fort. AufderIagd kam Leopold an den
Ufern der Donau tief in das Dickicht, und fand auf einem Fliederbaume,
vor dem die Hunde bellend standen, den Schleier wieder, der damals
von dem geliebten Haupte verschwunden war. Auf eben die Stätte kam
das Gotteshaus von Klosterneuburg. Schon 1108 wird dieser Gemeinde
weltlicher Chorherren urkundlich erwähnt. Die neue Stiftung war Leo-
polden so theuer, daß er ihr später seinen eigenen geliebten Sohn
Ot to , den nachherigen, als Geschichtschreiber und Staatsmann so be.-
rühmten Bischof von Freisingen, zum Vorsteher gab.
Während der junge Prinz zu Paris bei den berühmtesten Lehrern den heißen
Durst nach Wissenschaften befriedigte, stand inzwischen Opold als Vicar
dem Stifte vor.
Im Jahre 1133 wurden die weltlichen Chorherren Klosterneuburgs
in regulirte verwandelt.
^ Nachdem Otto zu Morimond in Frankreich das Kleid der neu auf-
blühenden Cisterzienscr genommen hatte, rief Markgraf Leopold meh-
rere Glieder dieses Ordens nach Oesterreich. Er räumte ihnen das Dorf
Sattelbach ein, bis (1136) des Klosters Bau vollendet, und ihm der
Name Heiligenkreuz gegeben ward.
Die blühenden Stifter Seitenstetten und H«rzogenburg entstanden
ebenfalls unter Leopolds Regierung (1109 und 1112), der auch die
Benedictiner-Abtei Klein-Mariazell gründete (1136), und die schon vor-
handenen geistlichen Gemeinden mit reichen Schenkungen bedachte.
Zwei Mahl war Markgraf Leopold genothiget, wider die Ungarn feinblich
zu ziehen. König C o l oma sshatte mehrere wichtige Häfen an der Dalma-
tinischen Küste hinweg genommen, er hatte seinen Bruder Alnnis auch
seiner Allode und des Unierhaltes beraubt, und manche Hindernisse den
Kreuzfahrer» in den Weq gelegt. Durch diese Umstände ward Kaiser He in-
rich V. bewogen, ein Reichsheer nach Ungarn zuführen,Er,durchzog ( l lM)
Oesterreich, und unternahm die Belagerung von Prcßburg. Noch vor dem
Falle dieses Platzes führte die Versöhnung der Brüder Coloman und
A lnus zum Frieden. Neun Jahre dllrauf ( l l17) siel S tephan I I . ,
Co lomans Sohn, in Oesterreich ein, unk verwüstete die Gegenden an
der Leitha. Leopold warb Böhmische Hülfe, schlug die Ungarn zwei
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494