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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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54 Erste Periode 983 — l246 NclalV. vott Ungarn, der die Schwester Sophicns zur Gattin hatte, au scilieiil Schwager der bittersten Rache werth. Für diese both crauchdei! König Wenzel I. vonBöhmcnauf, und dieser war eiliger, als Bcla selbst. Von der Thaya bis an das linke Ufer der Donau «>ach<e er, von den Chueuringern unterstützt, das blühende Land zur Wüste. Nach füuf Wochen der Verheerung gingen die Böhmen, mit schwerer Beute beladen, über die Gränze zurück. Dem Herzoge blieb nun dieZüch- tiguug der Aufrührer allein übrig; denn Bela, der Anstifter des Krie- ges, verhielt sich ruhig. Nun ging Friedrich auf die Chuenringcr los. Bald ward die Stadt Zwcttel gewonnen, und die neu aufgeführte Mauer niederge- worfen , das Schloß Zwettel wurde der Erde gleich gemacht. Von den Aufrührer», die i» seine Gewalt gefallen wareu, ließ der Herzog die ersten, zum warnenden Beispiele, au den uächstcn bestenVaum hängen; die andern strafte er um schweres Geld. Heinrich von Chuenring war somit ohne Anhang und gcdemüthigt; sein Vruder H adam ar blieb seine einzige Zuflucht, und diesen drängte jetzt des Herzogs ganze Macht. Ueberdieß wurden beide Chuenn'nge wegen vie- len Vergewaltigungen an geistlichen Orten von dem Bischöfe Gebhard von Passau in den großen Kirchenbann gelegt. Nur Eines blieb ihnen noch: der trotzige Muth und die lange Sicherheit auf den beiden Felscnburgcn Dürren- Nein und Aggstein, wo ihnen, wie sie meinten, nichts gefährlich seyn konnte, als des Himmels Einsturz, Was die Gewalt nicht vermochte, sollte die List bewirken. Ein Kaufmann, den die Habsucht der Ehuenringer oft schon gefährdet, zog verkleidet nach Rcgensburg, rüstete dort ein großes Schiff aus, besetzte es mit vertrauten Bootsleuten, verbarg im Untertheile desselben dreißig Bewaffnete, und bc- lud cs mit kostbaren Waaren, insonderheit mit feinen Tüchern. So schiffte er nun die Donau herunter. Als er untcr dem Pfcilschuffcdcs Schlosses Agg- stein war, riefen ihm donnernde Stimmen zu, zu halten und anzulanden. Er that cs nach manchem Bedenken mit erheuchelter Angst. Voll Gierde nach der willkommenen Beute kam Hadamar von Ehuenrina, durch den be- deckten Weg und die engen Pforten herunter, und bestieg mit seinen Knech- ten das Schiff. Diese rafften aus allen Winkeln die auserlesensten Tücher zusammen, »nd eilten mit dieser ersten Beute ins Schloß. Hada mar blieb zurück, aus den weiteren Vorräthen noch auszulcstn, was ihm am besten behagte. In diesem Augenblicke stießen dic wohlunterrichteten Schiffslcutc vom Ufer ab, die Bewaffneten drangen'hervor, überwältigten und banden den Chuenringer, und hielten seine erst erstaunten, dann lärmenden und nachsetzenden Knechte mit Schlankern und Wurfspießen vom Schiffe ab. Hadamar kam als Gefangener nach Wien. > Der Herzog, der inzwischen seine Kriegsvölkcr zusammen gezogen hatte, und mit ihnen näher gerückt war, überraschte nun beide Schlöffer, und fehle , ihnen so hart zu, daß der festeste Thurm von Dürrenstein in Trümmer siel, und beinahe die ganze Feste Aggstein einem Schutthaufen glich. Diese Ereignisse brachen endlich auch den Trotz Heinrich's von Ohucnriug. Er unterwarf sich, und eilte nach Wien, um dort mit dem gefangenen Vruder Hadamar fußfällig den begangenen Aufruhr abzubitten, und von dem schwer beleidigten Herzoge Gnade zu erstehen.
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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