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VV Erste Periode 983 — 1246.
Seuchen unter ihncn wütheten, wie ganze Schwärme das Haupthcer ver-
ließe», und sich zu Naubziigen in die umliegende» Gegenden entfernten,
war sein Entschluß gefaßt, doch tief in der Brust verborgen, bis dicSNmde
dcr Entscheidung schlug.
Als die Nacht des 24. Juni 1241 über die bedrängte Stadt u»d
das verheerte Land, wie über das Heerlager dcr Ungläubigen, ihre Fittiche
ausgebreitet hatte, sammelte der Sternbergcr die Hauptlcutc, Vürgcr
und Reisigerm» sich, und zog mit ihncn in tiefer Stille nach der Kirche.
Dort, in heißer Andacht vor dcm Allcrhciligsten hingeworfen, thaten sie
den Schwur des Sieges oder Todes, und empfingen Erlassung ihrer
Sünden und den Leib des Herrn. Hierauf strömten sie schweigend, wie
die Nacht, die sie umhüllte, den Thoren und Außenwelten zu, und bei
vciu ersten Morgengrau stürzten sie mit Siegesjubel mitten in das Lager
der schlafenden, halbnackten, unbewaffneten Feinde. Ein furchtbares
Würgen erfolgte. I a ros laus erschlug mit eigener Hand den Hce-
rcsfürstm der Mongolen, Pcta, und gewann sein blutrothes, mit ei-
ucm Noßschwcife geschmücktes Hauptbanner. Erschreckt floh dcr ganze
Schwärm den Gränze» Oesterreichs und Ungarns zu. Sie umstellten
Wie» und Neustadt, und rüsteten sich zur Belagerung und Bestürmung
beider Städte.
Au den Herzog Friedrich vou Oesterreich allem aus dcr ganzen
Christenheit sandten die Mongolischen Chane Bothschafter, um ihm ihre
Bewunderung seiner Tapferkeit auszudrücken, und ihm auch cincnBund
anzutragen, wenn er dem Glauben seiner Väter entsagen, uud zu dem
ihrigen übertreten wollte. Der Herzog wies diese Anträge mit Verachtung
znrück, und zog den Mongolen mit dem Könige von Böhmen, dem Pa-
triarchen von Aglay, dem Herzoge von Kärnthe» uud dem Markgrafen
von Baden an die Lcytha entgegen. Links lehnte er sich an Wien, rechts
au Neustadt. Die Mougolc» erlagen dem gewaltigen Stoße des schwer
bewaffneten Christenheercs, und eilten in wilderFlucht fort übcrOcstcr-
rcichs Gränze. Herzog Friedrich setzte ihnen nach, uud Tausende sie-
len seiner Nache. In Ungarn ermordeten die Mongolen alle noch übrigen
Gefangenen, uud zogen sich aus diese,» verwüsteten Königreiche nach
Rußland zurück; denn dcr Groß-Chan Okta i war eben gestorben, und
die streitigen Ansprüche auf die oberste Gewalt gaben den Großen der
Nation Beschäftigung in Asien.
In einer vierzehnjährigen Ehe mit Agncs, dcr Tochter Herzog O t t o's
des Großen von Merau, war Friedrichs sehnlichster Wunsch nach
Erben unerfüllt geblieben. Dieses und eine zu nahe Verschwägcrung gab
den Grund zur Trennung, die im ordentlichen W«ge mit aller Förm-
lichkeit vorgenommen wurde. >'
Friedrich richtete bei der Wahl einer vierten Gemahlin sein Augenmerk
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494