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7» Zweite Periode l246 —1283.
mit einer Nichte des Königs Be la von Ungarn, der stolzen Halicer
Fürstentochter Kunigunde.
Die durch Leiden gebeugte Margare tha verlebte den Rest ihrer Tage zu
Krems, wo sie l267 starb. Sie «hielt ihre Ruhestätte zu Lilienfeld. Die
Prinzessin G ertru d e ward vo» Voitsbcrg, wo sie seit längerer Zeit, von
ihrem dritten Gemahl verlassen, gelebt hatte, nach Feistritz verwiesen, und
begab sich zuletzt nach Meißen, wo sie im Kloster ihr Leben beschloß.
Um den Anspruch zu ersetzen, welchen ihm Margarethens Hand
auf Oesterreich und Steyer scheinbar gegeben, ließ sich Ottokar am
9. August 4262 zu Aachen vom Könige Richard nicht nur mit Böhmen
und Mähren, sondern auch mit Oesterreich und Steyermark feierlich be-
lehnen. Doch auch der neue Anspruch war nur ein vermeinter, denn
wichtige Gründe standen der Nechtmäßigkcit der Nahl Richard's von
C 0 r » wall is zum Deutschen Könige im Wege, und überdieß war die
Belchnuug ohne die gesetzliche Zustimmung der großen Reichsfürsten
erfolgt.
Ulrich III., Herzog von Kärnthen, zu welchem Lande damahls
ein großer Theil von Kram, die Windische Mark, Istrien und Friaul
gehörten, lebte kinderlos, als der letzte des uralten Hauses Sp 0 n-
l>eim. Sein Bruder Phil ipp, früher ErzbischofvonSalzburg, konnte
ihm nicht nachfolgen. Der übermächtige Nachbar Ottokar, der über-
dieß keine Kunst «»versucht ließ, das wichtige Kärnthen zu erwerben,
war scin nächster Anverwandter; dennIutha, Ulrichs Mutter, war
eine Tochter des Königs Przcmysl Ottokar I. gewesen. Also setzte
Ulrich III. zu Podiebrad, am 4. December 4268, Ott 0 kar auf den
Fall seines kinderlosen Hinscheidens zum Erben aller seiner Lehen „nd
Allodien ein, und ein Jahr später, am 27. October 4269, starb er.
Ot l okar säumte keinen Augenblick, die erledigten Länder durch den Probst
Conrab von Brunn in Besitz nehmen zu lassen. Phi l ipps Bemühun-
gen, das Herzogthum Kärnthen an sich zu bringe», waren Anfangs glück-
lich ; aber Ottokar eilte nach Wien, ließlUlrich von Liechten-
stein sogleich nach Krain aufbrechen, und eilte in wenigen Tagen mit der
Hauptmacht nach. Er gewann Laibach nach dreitägiger Belagerung mit
Sturm, die übrigen Städte und Plätze ergaben sich freiwillig.
Dttokar behauptete nicht bloß das ganze reiche Besltzthum des
mit UlrichIII. erloschenen Hauses von Orteuburg und Sp 0 nheim,
sondern erhielt '^on dem Erzstifte Aquilcja anch die Portenau (porlu»
zum Lehen.
Ph i l i pp mußte einen feierlichen Ncrzichtbrief ausstellen, und erhielt dafür
einige Einkünfte, von denen er bis zu seinem Tobe (<276) in der alten Burg
z» Krems in Oesterreich lebte, die ihm Ottokar zum Wohnorte an«
wies. Der Witwe Ulrichs I I I . , Agnes, welche cm? Tochter Hcrr-
manns von Baden und der Babcnbcrgischcn Gertrude war, gab Ot-
tokar seine» Vasallen, dc» Grafen Ulrich von Ha in, borg, zum Ge-
mahl, und nöthigte sie z» einem Vergleiche über die Allodien und ihre wit-
tibNchen Ansprüche.
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494