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»4 DriltePeriode 1282—1522.
der aufrührerischen Vasallen bezwungen, und ihre Verbindung mit
Vaiern, Salzburg, Böhmen und Ungarn wurde gesprengt.^ )Den Her-
zog Otto von Vaiern und den Erzbischof C o n r a d von Salzburg
schlug Albrecht bei Brück an der Mur in die Flucht, und zwaug sie
zum Frieden. Hierauf bewirkte Iutha, die mit Wenzel II . , König
von Böhmen, vermählte Schwester Albrechts, zu Znaim die Versöh-
nung zwischen ihrem Gemahl und Bruder.-Die wiederhergestellte Freund-
schaft mit Ungarn ward durch die Vermählung der Tochter Albrecht's,
Agnes, mit dem Könige Andreas III. befestigt. , So war es endlich
nach langen Anstrengungen dem Herzoge Albrecht gelungen, die in
«ere Nuhe und Ordnung in seinen Ländern herzustellen, und den Frie-
den mit den Nachbarstaaten zu befestigen.
< Nach der Lage Deutschlands und der Welt war das Verbleiben der
Kaiserkrone bei dem nuumchr starken Hause Habsburg in einem hohen
Grade wünschenswerth. Natürlich war, daß auch Nudolph darnach
strebte. Aber die Churfürsten, eifersüchtig auf die freie Wahl, gewähr-
ten ihm die Ernennung Albrecht's, seines Sohnes, zum Römischen
Könige nicht. Diese Fehlschlagung that dem hochverdienten Kaiser wehe.
Er starb kurz darauf (42Y1), von allen vaterländisch Gesinnten tief be>
trauert. Nach einem fast jahrelangen Zwischenreiche gelangte durch Vor-
schub des mächtigen Gerhard, Churfürsten von Mainz, dessen Ver-
wandter Adolph Graf von Nassau,zur K.one. >
Aber die Gründe tiefer Wahl, so wie die Eigenschaften des Gewählten waren
sehr verschieden von jenen, welche früher bei des großen Habsburgers Ernen-
nung Statt gefunden. Des Reiches ward hier nicht gedacht, nur des Pr!-
vatvortheils und der persönliche» Leidenschaft. Auch war Adolph's Regie-
rung für ihn selbst wie fiir das Reich unglücklich. Herzog Albrecht, weit
entfernt, sich der geschehenen Wahl zu widersetzen, lieferte vielmehr den»
neuen Kaiser die Reichs-Insi'gnicn willfährig aus, und kam mit einem zahl«
reichen Gefolge und gewählter Pracht nach Oppenheim, alldort die Lehen zu
empfangen.
(Während eiuer sechsjährigen Regierung verscherzte Ado lph die
Liebe aller Rcichsstände, und zog selbst die Abneigung derjenigen Chur«
sürsteu auf sich, welche seine Erhebung bewirkt hatten. Sie wandten sich
neuerdings dem Habsburgischcn Hause zu, dem kräftigen Herzoge A l-
b r e ch t von Oesterreich. Nach mehreren Verathungen faßte die Mehr«
zahl der Churfürsten den Schluß, daß Adolph des Reiches entsetzt,
Albrecht König seyn solle. Um jedoch diesen Schluß zu vollziehen,
bedürfte es der Entscheidung der Waffen. Am Hasenbühel bei Gellheim,
zwischen Worms und Speier, geschah am 2. Juli 12Y8 die Schlacht um
das Römische Reich. ^,
Albrecht hatte den Seinen befohlen, mit ihren zweischneidigen gespitzten
Schwertern bloß die Pferde der Feinde niederzustechen, des Mcnschenblutet
aber nach Möglichkeit zu schonen.
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494