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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Dritte Periode 1283—«22. Rücksicht auf Rang oder Stand, zur Strafe zog. Selbst seine Lieblinge dursten mit keiner Ausnahme von dem Gesetze sich schmeicheln. Dieß erfuhren Grub, seinTruchseß, und einer sein« Schildknappen,Trach- ter. Beide hatten wissentlich fremdes Gut an sich gerissen, und, übermü- thig auf des Herzogs Gunst, ihren Raub durch Urkundenverfälschung vor Gericht behaupten wollen. Ihrer Verbrechen überwiesen, erduldeten sieden Tob, den das Gesetz über sie verhängte. Diese Strenge wirkte. In kurzer Zeit war das Land so beruhigt,) daß es zum Sprichworte wurde: »Soweit Albrecht herrsche, könne man furchtlos auf offenen Händen Gold und Silber tragen durch Feld und Wald.« Die weisen Gesetze, welche Albrecht gab, seine Gerech- tigkeit und seine Liebe zu den Wissenschaften brachten Friede und Glück über Oesterreich, während innere Zwiste oder äußere Kriege die benach- barten Staaten zerrütteten. Das letzte und nicht geringste Verdienst des biederen Waldsee u»l seinen Fürsten und um Habsdurg's ganzes Haus war, daß er die Verlobung Albrech t's mit der einzigen Tochter Kaiser Sigismun d's, Elisabeth, zu Stande brachte, und dadurch das, schon, von dem gro- ßen Rudolph erworbene Nachfolgerecht in Ungarn und Böhmen,Mch einem Zeitverluste von mehr als hundert Jahren, neuerdings sicherte. Erst nach zehn Jahren erfolgte die Vermählung, weil die Erbtochter des Kaisers nur ein achtjähriges Kind war; aber schon die Verlobung hatte die glückliche Wirkung, daß sie, in gefahrvollen und bewegte» Zeiten, die Eintracht zwischen den Häuptern der Häuser Oesterreich und Lurem- bnrg erhielt. Bald darauf (1414) begann die allgemeine Kircheuversammlung zu Konstanz, mit ihr eine Zeit harter Verfolgung für Friedrich IV., den Beherrscher Tirols, derVorlandc und der Habsburgischcn Stammgütcr in der Schweiz (§. 41). Albrecht, obschon durch die Bande der Ver- wandtschaft, der Dankbarkeit nnd der rcitzcndsten Aussichten an S igi s< mund gefesselt, welcher der eigentliche Urheber von Friedrich's Un, glück war, mahnte ihn dennoch alles Ernstes ab, nicht zu hart mit sei- nem Oheim zu verfahren, der gleichwohl nichts verbrochen, als daß er sein dem Papste verpfändetes Wort gelösct, als Mann und als Fürst. Er bedrohte die beutelustigen Eidgenossen, er erinnerte das mannhafte Volk auf dem Schwarzwalde, im Brcisgau, in den Donau-Städten und in Tirol, fest auszuhalten bei Oesterreich, welchem sie, nicht dem Herzoge Fr ied- rich allein, unverbrüchliche Treue geschworen. Seinen Oheim unterstützte er mit Geld, so weit es die Kräfte seiner Schatzkammer erlaubten. Der Klugheit Albrcch t's nicht miudcr, als dem ungebeugten Sinne des Herzogs Ernst, ist es zu danken, daß der Haß, den Sigismund gegen Friedrich nährte, leine gemeinschäd- licheren Folgen für Oesterreich nach sich zog.
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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