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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Dritte Periode 1282 — 1522. Uebrigens gewährte der Kaiser der Witwe und den Kindml desselben seine Gnade wieder, und vcrhalf ihnen zum Genusse ihres bedeutenden Vermögens. Seitdem sich die Türken in Bosnien festgesetzt hatten, streiften sie an der Dräu herauf, und verheerten Krain und die südliche Steyermark zu wiederholten Malen. Im Jahre 1480 drangen die Türke» durch Kärnthen in die Obersteyermarl vor, wo sie in allen Thälern sengten und mordeten, imd nur allein an Prie- stern bei fünfhundert zu Gefangenen machten. Andere Horden der Mahomc- daner wütheten gleichzeitig an den Ufern der Mur, u»d legten die ausge- dehnten Vorstädte von Grätz in Schutt. Erst nach großen Anstrengungen ge- lang es dem kaiserlichen Feldhauptmann, Georg uon Schaumberg, daß er diese Barbaren aus dem Lande jagte, und ihnen bei Ran Lager, Beute und Gefangene nahm. Zu diesen Verwüstungen der Türken gesellten sich ungeheure Schwärme orientalischer Heuschrecken, welche alle Pflanzen verzehrten. Hieraus entstand Hungersnoth, worauf eine verheerende Seuche folgte. In der letzten Zeit seines Lebens berief Georg von Podiebrad einen Landtag in Prag zusammen, und schlug den versammelten Stän- den, mit Uebergehung seiner Söhne, Heinrich und Victor in, welche er mit Münsterberg in Schlesien und mit Glatz belehnt hatte, den Sohn des Königs Casimir uon Pohlen, den Urenkel Iagello's von Lit- thauen, Wlad is law, zum Thronfolger vor, der auch, nach Po- diebra d's bald erfolgten» Tode (22. März 1471), wirklich zum König uon Böhmen gewählt ward. Dieser Fürst wurde hierüber in einen nach- theiligcn Krieg mit Math ias Corvinus verwickelt, den sein rast- loser Ehrgeitz auch nach dem Besitze der Böhmischen Krone streben ließ, und dem Wlad is law, im Frieden zu Olmütz (1474), Mähren, Schle- sien nebst den Lausitzen abtreten, und selbst den Königs-Titel von Vöh- meu zugestehen mußte. Da Kaiser Friedrich IV. keinen Anstand ge- nommen hatte, den König Wladis law mit Böhmen zn belehnen, und ihm die Churwürde nebst dem Erzmundschenkenamte zu ertheilen; so siel Math ias Corvinus, um sich an dem Kaiser zu rächen, in Oesterreich ein, und drang bis Krems vor (1477). Während Wien sich tapfer verthei- digte, drohten die Könige uon Böhmen und Pohlen, zu Gunsten Fried- rich's die Waffen zu ergreifen. Auch die Türken machten Miene, diese Gelegenheit zu einem Einbrüche in Ungarn zu benützcu. Bei einer solchen Lage der Dinge nahm Math ias Corvinus mit Bereitwilligkeit den Frieden an, den ihm der Kaiser mit dem Versprechen uon 100,000 Du- caten anbot. Wie aber diese beträchtliche Summe in den erschöpften Desterrcichischcn Ländern nicht so schnell aufgebracht werden konnte, er- neuerte Ma th ias im Jahre 1482, nachdem er zuvor mit den Türken einen Stillstand geschlossen, die Feindseligleiten. 10
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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