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12« Dritte Periode 1282—1522.
und Kräutern den wüthenden Hunger zu stillen. Um der herrschenden
Noth cii, Ende zu machen, beschloß Mar imi l ian, seine Streitkräfte
bei Kostnitz zu sammeln, und den Eidgenossen ein entscheidendes Treffen
zu liefern. Schon standen die Heere i» Schlachtordnung, als der größte
Theil der Neichs-Vasalleu sich weigerte, die Schweizer i» ihren Stcl-
lungeu anzugreifen. Diese sträfliche Widersetzlichkeit in« Angcsichtc des
Feindes raubte dem Kaiser die Hoffnung, dem Kriege eine günstige Wen<
düng zu geben, und der Verlust, dcu der Graf von Fürsteuberg
durch Uebcrfall bei Basel erlitt, bestimmte ihn vollends, die Vermitt-
lung anzunehmen, zu der sich der Herzog uon Mailand, Ludwig
Sforza, erbot. Sofort ward zu Basel, am 22. September 1499, der
Friede unterzeichnet. Alle Eroberungen sollten zurückgegeben, und die
Streitigkeiten zwischen Tirol und Graubünden durch den schiedsrichter-
lichen Auöspruch des Bischofs vou Augsburg beigelegt werden. Das
schwankende Verhältniß der eidgenössischen Confödcratiou zu Deutschland
ward in diesem Frieden nicht näher bestimmt; doch in der That trennten
sich seitdem die Schweizer gänzlich vom Reiche.
Bald darauf erhielt ihr Bund durch den Beitritt von Basel, Schafhausen und
Appenzcll die vormahlige Anzahl der dreizehn Cantone oder Oltc (Zürich,
Bern, Luzcrn, Uri, Schwytz, Unterwaldcn, Zug, Glarus, Basel, Freiburg,
Solothurn, Schafhausen und Appenzell).
Im Jahre 45NN bekamen die Erbländer Mar imi l ia n's einen nicht
unbeträchtlichen Zuwachs durcl, den Anfall der Grafschaft Görz, mit
Flitsch, Tolmein, Gradisca, Mitterburg uud dem Pustcrthale.
InXältercr Zeit bildete die Grafschaft Görz, mit Einschuß uon Gradisca und
der Hauptmannschaft Tollmein, einen Bestandtheil des Herzogthums Friau!
und dn nachmahligen Mark Verona. Die erste Spur eines Grafen uon Go'rz
fintwt sich unter dem Salischcn Kaiser Heinrich V. Später tan, die Graf
schaft an das Haus Eppenstei», und im zwölften Jahrhunderte an eine,!
Zweig des Geschlechtes der älteren Grafen von Tirol. Gegen die Mitte dc^
dreizehnten Jahrhunderts (1255) siel auch Tirol, durch M a inh ard'sll l.
Vermählung mit der Gräsin Adelheid uon Tirol, an Görz, ward aber
schon nach dem Tode dieses Grafen wieder davon getrennt, wo dessen alte
stcrSoh», Mainhard IV., Tirol, und dessen jimgerer Sohn, Alb
recht I I . , Görz erhielt, Albrecht's I I . Urenkel, Albrecht IV., schlost
im Jahre 1264 mit dem Herzog Nudolph IV, uon Oesterreich einen Erb^
vertrag, welcher 1394 erneuert wurde. Wie mm am 12. April 150U mit
Leonhard I I . die Dynastie der Grafen uon Görz erlosch; so »ahm Kaiser
Mar imi l ian !., in Beziehung auf die früheren Verträge mit derselben,
von ihren erledigten Ländern Besitz, Gr vereinigte das Pustcrthal mit Ti-
rol, über das Görzische setzte er aber einen eigenen Landeshauptmann, und
liesi es abgesondert verwalten.
Andere wichtige Erwerbungen machte Mai imi l ian im Baien-
scheu Erbfolgekriege. Diesen Krieg veranlaßte der Tod Georg's des
Reichen, mit dem die inüunlichc Linie der Herzoge von Baiern-Lands-
hut erlosch (1. Dezember 1503). Bei zunehmender Altersschwäche war
diesem Fürsten nichts unerträglicher gewesen, als seine Länder und die
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494