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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Anhang zur »ritten Periode. den verübt. Am 30. Juli des Jahres 1419 hatten sich die Hussiten die Kirche von St. Stephan in der Neustadt zu Prag mit Gewalt geöffnet, und hier ihren Gottesdienst gehalten. Wie sie zurück kehrten, blieben sie vor dem Rathhause stehen, um den Bürgermeister und die Schöffen auf- zufordern, einige ihrer Partei, welche in Haft gehalten wurden, los zu lassen. Ihr Begehren wurde zurück gewiesen, und als nun ein Stein aus einem oberen Fenster herab flog, und der Hussitische Priester, wel- cher den Kelch trug, getroffen wurde, stellte sich Zizka an die Spitze der Wüthenden, und erstürmte das Rathhaus. Dreizehn Rathsherren wurden aus den Fenstern hinab geschleudert in die Spieße des rasenden Pöbels. Als König Wenzel davon Nachricht erhielt, faßte er den Entschluß, die Verbrecher mit Strenge zu bestrafen; allein die heftige Bewegung seines Gemüths zog ihm einen Schlagftusi zu, an dem er nach einigen Wochen starb (16. August 141Y). Sein kinderloser Tod verwirrte den Zustand Böhmens noch mehr, und der Bürgerkrieg wüthete mit fürchterlicher Grausamkeit durch das ganze Reich. König Sig ismund (1419-—1437), dem nun, als Wenzel's Bruder, die Krone Böhmens zufiel, schrieb einen Landtag in Brünn aus, empfing daselbst die Huldigung der Böhmischen Abgeordneten, und erließ strenge Befehle wider die Hussiten. Diese sammelten sich aber um ihren Führer, Johann Zizka, der aus den zahlreichen Haufen, welche ihm zuströmten, ein wohlberittencs, geübtes und in seiner Wa- genburg unüberwindliches Kricgsheer bildete, und zum Waffenplatze uud Stützpunkte desselben im Vechiner Kreise, auf einem durch Hussens Feldpredigten bekannten und von der Natur festen Berge, die verschanzte Stadt Tabor erbaute. Von diesem Platze erhielten die gefürchteten Scha- ren Zizka's den Namen der Taboriten. Andere Rotten sammelten sich unter Heinrich Kruschina von Lichtcnburg auf einem Berge bey Trzebechowitz, den sie Horeb nannten, und wovon sie den Namen der Horebiten annahmen. Die Hussiten zerstörten in Böhmen über fünf- hundert Kirchen und Klöster, erwürgten die Priester, die sich weigerten, ihnen das heilige Abendmahl unter beiden Gestalten zu reichen, an ^ Altären, vertrieben die Katholischen, und theilten deren Häuser ur Schätze unter sich. Kaiser S ig ismund versammelte nun ein großes Heer, und zog (1420) gegen Prag, wo die königlichen Schlösser noch in der Gewalt seiner Getreuen waren. Er ließ sich auf dem Prager Schlosse zwar krönen, aber er konnte weder die Stadt Prag erobern,) noch die Verschanzungcn auf dem Berge Witkow erstürmen, die der schreckliche Zizka mit seinen Taboriten vertheidigte. Geldmangel machte, daß der ganze Feldzug fruchtlos blieb. Reim Abzüge des kaiserlichen Heeres steckten die hussitischen Rebellen mehrere
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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