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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Anhang zur dritten Periode. Katholiken, die ihre Kriegsgefangenen warm, in Tonnen / füllten den lee- ren Raum mit Pcch, Harz, Schwefel, Hanf und andern brennbaren Ma- terien an, und stellten diese Schlachtopfer auf die Mauern der Vtlldt Prag, Da wurden sie angezündet, die Nacht zu erleuchten, wie einst bei der ersten Verfolgung der Christen Nero gethan hatte. Bald darauf eroberte Zizka auch die beiden königlichen Schlösser zu Prag, und bekam da die vier ersten Kanonen, die seit der Erfindung des Schießpulvers nach Böhmen gekommen waren, in seine Gewalt. Die Einigkeit der Hussiten dauerte nicht lange. Die sogenannten Eallrtiner (Kelchner), wozu vorzüglich die Prager gehörten, waren ge- müßigter als die Taboriten. Zu den Ersteren gehörten auch viele an- gesehene Landherren, welche zwar Anhänger der Hussitischen Lehre, aber doch dem Luremburgischen Hause zugethan waren, und die zerstörende Wuth Zizka's und seines Haufens, der auf völlige Losreißung vom heiligen Stuhle und auf Vernichtung der ganzen geistlichen Gewalt drang, gern gehemmt gesehen hätten. Seit dem Eintritte dieser Spaltung wü- theten die Taboriten nicht bloß gegen die Katholischen, sondern unter- nahmen auch verheerende Züge gegen die Hussitischen Städte, welche es nicht mit ihnen halten wollten. Leichenhügel und Brandstätten bezeichneten ihren Weg. Zu Prachatitz ließ Zizka, der sich jetzt Johann vom^Kelch, Hauptmann in der Hoffnung Gottes der Taboriten nannte, nachdem er die Mauern erstiegen, die noch übrigen Einwohner in die Sakristei der Stadtkirche sperren, rings umher Stroh anhäufen, und die Unglücklichen virbrennen. In Kommotau, das auch mit Sturm eingenommen wurde, schleppten die Taboritischen Weiber die Frauen — die Männer waren sämmtlich bei der Vertheidigung der Stadt umgekommen — in ein Gebäude, das sie in Flammen aufgehen ließen. Alle Städte bis auf die der »wahren« Gläubigen sollten vertilgt, alle Bücher, außer der Bibel, als Werke des Antichrists vernichtet, alle Gotteshäuser und Altäre, weil man sie zu den heiligen Handlungen nicht brauche, sollten niedergerissen werden, und statt der Disciplin geist- licher Vorsteher sollte jeder gehalten seyn, alle Abweichungen vom gött- lichen Gesetze, wo er sie sehe, zu verfolgen, und mit dem Tode zu be- strafen. ^ Schon in seiner Jugend, bei einem raschen Ritte, hatte der men- Mnfeindliche Zizka durch einen von ihm ausgebogenen, aber ge- waltsam zurückschnellenden Baumast das rechte Auge verloren; jetzt, bei der Belagerung der Burg Raby, wurde der mit Blut befleckte Befehlshaber der Hussitischen Rotten auch des linken Auges beraubt. Als er die Beschaffenheit des Ortes und die Schwächen der Burg auskundschaftete, schoß der Ritter Koczowsky von der Warte einen Pfeil auf ihn ab. Er traf den Baum, unter den sich der spähende Zizka gestellt hatte, und ein Splitter durchfuhr Zizka's noch ge- sundes Auge, so daß er von diesem Tage an völlig blind war. Aber
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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