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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Anhang M dritten Periode. Feindschaft, welche diese vier Parteien gegen einander hegten, wurde häufig durch verheerende Raubzüge unterbrochen und abgeleitet, welche die Hussiten über ihre Gränzen hinaus unternahmen. Sie hielten sich dazu für befugt, weil sie Böhmen für das gelobte Land, sich für das auserwählte Volk Gottes erklärten, und ihre Nachbarn für die Moabiter und Philister, welche ausgerottet werden müßten. Ihre mordbrenneri- schen Züge erstreckten sich nach allen Seiten hin, nach Oesterreich, Un- garn, Sachsen, Meißen, Schlesien und Franken, )a bis nach Pom- mern drangen die Hussiten verheerend durch die Marke» vor, verwü- steten Pomercllen, und bestürmten Danzig. Aber sie vergaffen auch dann ihre Zwistigkeiteu, wenn mächtige Heere von Außen in ihr Land einfallen wollten, und der Schrecken, den ihre Waffen allenthalben verbreitet hatten, machte es ihnen leicht, jeden Angriff zu vereiteln. Kaiser Si- gismund, den die Kosten dieses Krieges nöthigten, den Vrandeubur- gischen Churstaat an den Burggrafen Friedrich von Nürnberg, aus dem Hause Zol lern, zu verkaufe», versuchte es noch zwei Mahl, mit zahlreichen, durcl, Neichsanfgcbot und Kreuzprcdigten zusammen ge- brachten Heeren in Böhmen einzudringen; aber in solchen» Grade war die Furcht in die Gemüther gedrungen, daß, wenn die Hussiten sich nur zeigten, Alles schon, ohne den Kampf zu wagen, die unordentlichste Flucht nahm. Dieß geschah bei Mies 1427, uud bei Tachau 1431. Kaiser Sigismuud hatte wiedcrhohlt Fn'cdcnsuutcrhandlilngen angeknüpft, und die Hussitcn wegen ihrer Glaubensartikel an den Aus- spruch des Conciliums verwiesen, welches Papst Eugen IV. (1421) zu Basel eröffnet hatte. Das Concilinm lud die Böhmen zur Versamm- lung ein. Die Böhmischen Deputirtcn, deren Sprecher der Hussitische Bischof Johann Rokyczana war, trugen als Glaubcnsbekenntniß die sogenannten vier Prager Artikel vor, und erklärten, daß sie übri- gens mit der Kirche einerlei Meinung wären. Nach glücklicher Been- digung einer mühevollen Verhandlung wurden den Hussiten die vier Prager Artikel (Compactatcn genannt) mit gewissen Einschränkungen von dem Concilium und dem Papste bewilligt, und die Böhmen wie- der in die katholische Kirche aufgenominen. Diejenigen, welche unter beiden Gestalten communicirtcn, wurden nicht mehr Hussiten, son- dern Utraq nisten oder Calirtiner genannt. Nur die beiden Procopier mit dem fanatischeren Theile der Waisen und derTa- boriten widersetzten sich jeder Aussöhnung mit der Kirche, und leg- ten die Waffen nicht nieder; aber das ständische Heer unter M ein- hard von Neu haus griff die wüthende» Haufen bei Vöhmisch-Brod an, und erfocht einen Sieg, der um so entscheidender war, weil Pro, cop der Große und der Kleine nebst vielen anderen Führern und
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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