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Anhang zur dritten Periode.
ihnen zugetheilten Ländern, und weder Conrad III . , noch Fr ied,
rich I., — durch andere Kämpfe verhindert, — konnten ihn nachdrück-
lich unterstützen. Uladis laus starb in Deutschland (1159). Seine
drei Söhne: Boleslaw, Miceslaw und Conrad, obgleich aus
der ältesten Piasiischen Linie, mußten sich, in einem Vertrage (1162)
mit ihren Oheimen, mit Schlesien begnügen, und auf die übrigen, ih-
rem Vater in der Theilung bestimmten Länder verzichten. Durch sie
ward (1164) Schlesien in drei Theile getheilt; Boles law regierte zu
Breslau, Miceslaw zu Teschen, Conrad zU Glogau. Da alle
drei ihre Bildung in Deutschland erhalten hatten; so kamen unter ihnen
viele Deutsche, und mit diesen Deutsche Cultur und Betriebsamkeit nach
Schlesien. Besonders war das Land am linken Oder-Ufer nach Deut-
scher Sitte eingerichtet. Nach dem unbeerbten Tode des Herzogs C 0 n<
rad (1178) stritten zwar seine beiden Brüder um die Erbschaft; allein
der Kampf endigte sich mit der Theilung des Landes in Ober- und Nie-
der-Schlesien, mit den beiden Regierungssitzen Teschen und Liegnitz.
Die zahlreichen Nachkommen von Boles law und Mices law theil,
ten sich wieder in ihre väterlichen Landcsantheile, und so entstanden die
vielen kleinen Schlesischen Fürstenthümer, deren es im Anfange des vier-
zehnten Jahrhunderts 16 gab. Unter inneren Feindseligkeiten, und bei
der Abneigung der Schlesischen Fürsten gegen den jünger«, in Pohlen
fortregierenden Stamm der Piasten, kam Schlesien allmählich unter
den Schutz von Böhmen. Von 1327 an trugen alle Schlesischen Herzoge
(zwei ausgenommen) dem Könige Johann von Böhmen ihre Län-
der, mit Vorbehalt der ansehnlichsten fürstlichen Hoheitsrechte, zu Lehen
auf. Der Sohn und Nachfolger Johann's, Kaiser Carl IV., er-
hielt durch seine Gemahlin, Anna, das Erbfolgerecht in den beiden
noch übrigen FürstenthümernIauer und Schweidnitz, und verleibte 1255
ganz Schlesien der Krone Böhmens ein, und zugleich dem Deutschen
Reiche. Die Könige von Pohlen leisteten 1325 und 1338, nachher wie-
der 1356 und 1372 auf Schlesien Verzicht. Bei dem allmähligen Aus,
sterben der Plastische» Herzoge wurden die Länder derselben theils der
Krone Böhmens unmittelbar unterworfen , theils andern Fürsten, aber
mit weit größere» Einschränkungen, zu Lehen gegeben.
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Carl Fr. Pau l i , Einleitung in die Geschichte des gesammten Ober-und Nieder-
Schlesien«. Leipz. 1755, 4. ,
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494