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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Vierte Periode 4522 ^ 4?40. 227 Isabel la gestorben (15. Sept. 155Y), die Moldau auf kurze Zeit in Ungarischen Schutz übergegangen war, brachte endlich'Ferdinand's Gesandter, Auger von Busbeck (eines Flandrischen Edelmanns Sohn) am?. Juni 1562 einen achtjährigen Frieden zu Stande. Alles, was dazumahl von den Türken besetzt war, sollte Türkisch bleiben, Johann Sig ismund Zapolya Siebenbürgen und Ober-Un- garn bis Kaschau behalten, König Ferdinand aber von dem Theile des Reiches, den Oesterreich behauptete, ein Iahrgeld von 30,000 Ducatcn an die Pforte bezahlen. So tief war damahls durch das wilde Treiben einer bewaffneten Faction das schöne, glorwürdige Reich Stephan's des Hei l ige», Car l Robert's Ludwig's des Großen, die edelstolze, großmüthige Nation hcrab- gesnnken! Die Ursache, daß König Ferdinand die Kriege in Ungarn nicht mit größerem Nachdrucke führen konnte, lag in den beklagenswertbeu Erschütterungen, welche damahls Deutschland durch die, von Mar t i n Luther herbei geführte Kirchentreunung erlitt. Weder zu Augsburg ^- (1518), auf Mar im i l i a n's letztem Reichstage, noch zu Worms (1521), ^ " auf dem ersten Reichstage, den Car lV . gleich nach seiner Erhebung//^' auf den Deutschen Thron hielt, war Luther zu bewegen, seine» Irr- thümern zu entsagen. Von der Kirche gebannt, von dem Kaiser und dem Reiche geächtet, setzte er, unter dem Schutze des Churfürsten Fried- rich von Sachsen, seine leidenschaftlichen Bestrebungen fort, welche namenloses Unglück über die Christenheit herausführten. Zum Wahlspruche seiner, vorzüglich auf die untern Volksklassen berechneten Religions-Umwälzung nahm Luther: »Kraft, Licht, Freiheit!« — »Die Freiheit lebe!« wurde der gewöhnliche Gruß seiner Partei in Brief und Gespräch. Der erhitzte Pöbel deutete das verhäng- nißvolle Wort gierig auf die Befugniß, zu thun, was ihm gelüstete. Bald kam, was unter diesen Umständen nicht ausbleibe,, konnte: die erhitzten Köpfe wurden völlig verwirrt, und Deutschland in kurzer Zeit der mit Blut befleckte Schauplatz der wildesten Zerstörung aller kirchli- chen und bürgerlichen Ordnung. Während Carlstadt seine Bilderstürmer« begann, sammelten sich zu Zwickau unter dem Tuchmacher Nicolaus Storch mehrere hundert Schwärmer, die sogleich 42 Apostel und 72 Jünger aus ihrer Mitte er- wählten, mit Verwerfung der Schrift sich ganz und gar an unmittelbar«- gottliche Eingebungen hielten, die Erwachsenen nochmahls tauften, ein weltliches Reich Christi herstellen, und alle Obrigkeiten erschlage wollten. Thomas Münzer, zugleich Schwärmer und Betrüger, ging vus diesen 3wickauer Wiedertäufern hervor, und wirte in der Reichsstadt Mühlhai!- scn als einer der ärgsten Volksverführcr. Er rühmte sich göttlicher Offen- barungen, und daß ihm befohlen sey, das weltliche Regiment zu ändern. Die Entschiedenheit und Keckheit, mit der er seine tollen Meinungen vor- 15 *
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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