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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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24» Vierte Periode lS22—1740, den Befehl des Churfürsten August, geviertheüt. Dem Urheber des gm- zen Unglückes, Grumbach, schlitzte der Scharfrichter überdieß den Lelbalf, riß ihm das Herz heraus, und schlug es ihm mit den Worten ins Gesiyt: «Siche da, Grumbach, dcin falsches Herz!« Mehrere andere Mitschuldge wurdcn enthauptet. Mit diesem traurigen Austritte verschwand das ehena- lige Faustrccht unter den Deutschen gänzlich. Mittlerweile hatte ein beträchtlicher Theil des Adels in Oesterrech die protestantische Irrlehre angenommen, und verlangte nun freie 3e- llgionsübung. Kaiser Marimil ian II. hielt Zwang, Verfolgung u«d Gewalt für kein schickliches Mittel, den alten Glauben, dem er sel'st unverbrüchlich getreu blieb, zu erhalten. Er gab daher den Gliedern les Oesterreichischcn Herren« und Nitterstandes die Erlaubniß, in ihren Schbs- scrn den Gottesdienst nach der Weise derAugsburgischenConfession ein,n- richten. Um weiteren Neuerungen zu begegnen, befahl er seinen protestatti- schen Unterthanen, die von dem Dr. Chyträus aus Rostock angefertiztc Agende zu beobachten, und sich aller, durch Luthers Beispiel auf«- lommenen Schmähungen und polemischen Zänkereien strenge z» enthcl- ten. So wurde in Oesterreich die bürgerliche Ordnung und die inmre Ruhe erhalten. Dem trefflichen Kaiser war nicht entgangen, daß die geistige Ert- wickelung und Cultur der Völker mit der physischen und technischen gleich: mäßig forschreiten ymsse. Er gründete daher ein Gymnasium zu Lirz, und errichtete überdieß eine höhere Lehranstalt zu Olmütz, welche 4571 den Jesuiten übergeben, und 4573 zu einer Universität erhoben ward. ^ Eine neue Verwicklung schien des edlen Kaisers letzte Lebenstag« zu trüben, aber sie schien es nur. Am 7. Juli 4Z72 starb nach einer 24jährigen Negierung Sigismund August, König von Pohlen, ohne von seinen drei Gemahlinnen, Barbara Radz iw i l l und den Erz- herzoginnen Elisabeth und Kathar ina, Max imi l ians Schwestern, Erben zu hinterlassen. ^Mitihm erlosch das Haus der Iagellonen,) das seit dem Aussterben der Plasten und dem Tode Ludwig's von Anjou, Schwestersohns des letzten Piasten, Casimir's des Großen, die Pohlnische Krone getragen hatte. Marimil iau II., von einer zahlreichen Partei dazu aufgefordert, suchte diese Krone für seinen zweiten Sohn, den Erzherzog Ernst; allein List uud Bestechung bewirkten die Wahl des Bruderß König Carl's IX. von Frankreich, Heinrichs von Anjo«, dessen Vildungsart, Lebensweise und Sitten wohl am wenigsten für die Ver- hältnisse paßten, in die er trat. Schon im ersten Vierteljahre empfand er die lebhafteste Sehnsucht nach seinem Vaterlande. Am Zo. Mai 4Z74 starb sein Bruder, König Carl, uud wie ein Flüchtling verließ Hein- rich Krakan, um den in Paris für ihn erledigten Thron in Besitz zu
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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