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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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2?» * Vierte Periode 1522—l?40. andern Seite angreifen, Max imi l ian und T i l l y drangen aber auf unmittelbaren Angriff. Da trat der ehrwürdige Vater Dominicus de Jesu Mar ia , ein Carmeliter-Mönch, der das Heer begleitete, und im Rufe einer hohen Frömmigkeit stand, unter die sich berathenden Feldherren. »Söhne der Kirche,« sprach er, «ist cs jetzt Zeit zu zweifeln, zu zauderni Jetzt, da der Herr seine und eure Feinde in eure Hände gegeben hat, soll- ten wir sie nicht angreifen?« Seine Rede gab den Ausschlag. Um zwölf Uhr Mittags (8. November 1620) führten Ti l ly und Tiefenbach das ersteTreffe» dfnBerg hinauf. Nach kurzem Wider- stände ward das Kriegsvolk des Pfalzgrafen geworfen, und ergoß sich in wilde Flucht. Die Bitten und die Drohungen der Führer waren vergebens. Und wären Ale- xander Magnus, Julius Cäsar und Carolus Magnus dabei gewesen, heißt es in dem Berichte des Fürsten Christian von Anhal t , sie hätten die- ses Volk nicht zum Stehen bringen können. Eine Stunde hatte das Schick- sal Friedrich's entschieden. Viertausend Mann seines Heeres blieben auf dem Platze; zehn Kanonen, welche die ganze Artillerie des Pfalzgrafen ausmachten, nebst hundert Fahnen fielen in die Hände der Sieger. Es war an einem Sonntage, und zwar gerade an dem, welchen die Worte bezeichnen: Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist. Friedrich, der die Nacht im Prager Schlosse zugebracht, hatte eben an der Tafel gesessen, als die Nachricht von dem Beginne der Schlacht gekommen war. Er war sogleich auf den Wall geeilt, und hatte von dort die Verwirrung und Flucht der Seinen gesehen. Mari» milian forderte ihn auf, sich binnen acht Stunden zu erklären, ob er auf seine angemaßte Würde Verzicht thun wolle. Statt aller Antwort entfloh Friedrich — wegen seiner kurzen Regierung der Winterkö, nig genannt — im Dunkel der Nacht aus Prag mit Gattin und Kind, mit dem Fürsten von Anhalt, mit dem alten Grafen Thurn und seinen wüthendsten Anhängern. Die eingepackten Reichskostbarlelten ließ er auf dem Altstädter-Markte stehen, und in der Ucbereilung der Flucht vergaß er selbst, jene Papiere mitzuneh- men, welche von seinem geheimen Anhange genaue Kunde enthielten, Friedrich entwich über Breslau nach Berlin. Von dort wandte er sich nach Holland, wo er auf Kosten seines Schwiegervaters, König Jakob's von England, lebte. Die ganze katholische Christenheit vernahm die Nachricht von der Schlacht auf dem weißen Berge mit Jubel. Prag ergab sich, und die Stände von Böhmen und Mähren huldigten zum zweiten Mahle ihrem rechtmäßigen Könige. Mit 1500 Wagen voll erbeuteter Kostbarkeiten und Alterthümer kehrte Ma- x imi l ian von Baicrn sieggelrönt nach Münchenzurück. Der erpiobie Fürst Carl von Liechtenstein wurde zum Statthalter in Böhmen, dir Cardinal-Erzbischof von Olmiitz, Fürst Franz von Dietrich stein, zum Statthalter in Mähren eingesetzt. Um neuen Ausbrüchen vorzubeugen, wurden die durch den Majc-
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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