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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Vierte Pcrioce 1522—<74o. »83 Protestation, cm allem hieraus entstehende»« Unheil vor Gott und der Welt unschuldig zu seyn,« willigte der Kaiser in das Begehren der Deut- schen Ncichsstäildc, und dankte sofort 18,000 Reiter ab, von welchen nun die »leisten Dienst beim Feinde nahmen, und den Feldherrn, der so glänzende Siege erfochten hatte. Wallen stein zog sich nach Prag zurück, und beschäftigte sich eifrig mit Verbesserung der Landcscultur auf seinen weitläuftigen Besitzungen, mit der Emporbringung dcs Handels und Gewerbes, mit prachtvollen Garten- anlagen und mit bedeutenden Bauten. Hundert Häuser mußten weggeris- sen werden, um vor den sechs Thoren seines Pallastes geräumige Plätze zu bilden. Er war von königlichem Gepränge umgeben, Seine Tafel wurde täglich mit hundert Schüsseln besetzt, obgleich er selbst höchst mäßig im Genuß von Speise und Getränk war. Sechzig Edelknaben aus den vornehmsten Häusern, alle in hellblauen Sammet mit Gold gekleidet, be- dienten ihn. Sie wurden zugleich von den geschicktesten Lehrern zum Kriegs- und Staatsdienste ausgebildet. Er hatte einen Obcrhofmeistcr und / ^ uier Kammcrherrcn, von denen einige schon den kaiserlichen Schlüssel ge- - "V tragen hatten. Edelleute und Freiherren drängten sich an seinen kleinen Hof. Er gab mehr als königliche Gehalte, und seine Belohnungen und Geschenke waren immer höchst freigebig. Eine Leibwache von fünfzig reich- geklcidctcn Hellcbardieren prangte in seinem Schloßhofe, und mehrere hundert auserlesene Pferde standen in seinen Ställen, und fraffen aus mar- mornen Krippen. Dieselbe Stille und Haltung, die er selbst beobachtete, forderte er auch von seiner Umgebung, und der Feldherr, dessen Freude sonst der Tumult der Schlacht gewesen war, konnte jetzt nicht das Rasseln eines Wagens, das Klirren eines Sporns, das Gebell von Hunden, oder ein lautes in seinem Vorzimmer gesprochenes Wort ertragen. Zwölf Patrouillen hielte» bei Tag und Nacht jede» Lärmen entfernt, und die Gassen wurden mit Ketten gesperrt. Ganze Nächte brachte Wallen stein mit dem Ita- liener Scni in astrologische Studien vertieft zu. Außer dem waren sein Schwager Terzki und dessen Mutler, die ihm wegen ihrer Klugheit be- sonders werth war, seine einzigen Vertrauten. Nunmehr ward T i l l y der oberste Befehlshaber.der kaiserlichen wie der Baierischen Truppen. Der Stolz und Eigennutz Wallcnstein's waren ihm fremde Leidenschaften. Als der Kaiser ihn aus Erkenntlichkeit in den Reichsfürstenstand erheben wollte, vcrbath er sich diese Ehre, und gab dem Schreiber der Kanzlei 500 Thaler, das Patent nicht auszufertigen. Das graue Haar hing ihm ord- »ungslos um den Kopf, und von dcm spitzigen Hute wallte rückwärts eine rothe Straußfcder bis mitten auf den Rücken, Sein Kleid mit weiten Aer- meln und die Beinkleider waren von grünem Atlas nach Spanischem Schnitt. In der Schlacht rilt er einen kleinen Grauschimmel, und trug eine Ruthein der Hand. Er war der Schrecken des Feindes. Im Dienste war er pünct- lich und unerbittlich strenge. Bald nach der Landung Gustav Adolph's hatte die Stadt Mag- deburg , an ihrem in Folge dcs Rcsiitutions-Edicts vertriebenen Admi- nistrator Christian Wi lhe lm von Brandenburg hängend, mit Schweden den Bund geschlossen., Gegen diese Stadt zog i'eht mit großer Macht T i l l y , von dem die Belagerung mit Energie und tüch- tiger militärischer Einsicht gefühlt ward. Nach sechswöchiger hartnäcki- ger Vertheidigung ging Magdeburg durch General Pappen Heim's ^ . ^
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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