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Vierte Perlode l522 —l?40>
penheim am folgenden Tage mit geringen Resten des Heeres wieber
zusammen.
Wie auf Sturmes Flügeln durcheilten jetzt Gusta v's Scharen
das ganze innere Deutschland, Thüringen, Franken, die Rheinland?,
und Alles beugte sich vor ihrer Macht. Vom Rhein, wo er Mainz ein-
genommen und die Huldigungen vieler protestantischer Städte erhalten
hatte, wandte sich Gustav Adolph nach Osten, um auch über Vaiern
die Kriegesgeißel zu schwingen. Die Brücken über den Lech waren abgewor,
fen, und bis nach Augsburg lagerten einzelne Scharen T illy's, dem
der Churfürst von Baicrn eiligst alle Truppen, die er zusammen bringen
konnte, zugeführt hatte. Ohne sich aufzuhalten, wollte Gustav gerades ^
bei Til ly's Stellung über den Lech dringen. Zunächst wurden an gün-"^^
siig gelegenen Puncten Batterien errichtet, unter deren Schutz nach zwei«^ ^
tägiger Arbeit die Herstellung einer Brücke gelang. Dreihundert Finne» ^"
gingen zuerst über, und hielten die muthvollen Angriffe der Kaiserliche»/^^
und der Baiern aus, bis die Schwedische Reiterei, theils durch eine
Furt, theils über die Brücke das jenseitige Ufer gewann. Nachdem die
übrigen Truppen gefolgt waren, errang Gustav Adolph den
(10. April 1632). Ti l ly selbst ward von einer dreipfündigen Stückkugel^
über dem rechteuKnie so gefährlich verwundet, daß er vom Pferde sank.^
Man brachte ihn ohnmächtig nach Ingolstadt, wohin sich auch der^"^
Churfürst mit dem Reste des Heeres zurück zog. Nach unsäglichen^'"
Schmerzen, die er unter den Händen der Wundärzte leiden mußte, >^^/
endete der berühmte Feldherr, fünfzehn Tage nachher, im drei und sie-A" >
benzigsten Jahre. ><^"^/'«»^6 /^ 2,, ^^ ° / ^ H ^ . ^ ^ ^ ^ ^ >
Seine letzien Worte waren: Man solle Regensburg in Acht nehmen, sonst
käme des Kaisers Krone in Gefahr, Dann rief er noch zweimahl: Regens-
burg, Negensburg.
So starb der alte Held, wie er gelebt, im Tode noch mit dem Dienste und
mit kriegerischen Gedanken beschäftigt, Trotz aller Gelegenheit sich zu berei-
chern, hatte er Geld und Gütcr verschmäht. Eine kostbare goldene mit Dia-
manten besetzte Kette, welche ihm die Regentin der Niederlande, Isabel la,
verehrt, hatte er sogleich an das Kloster zu Alten-Oettingen geschenkt. So
hinterließ er ein schr maßiges Vermögen, das seinem letzten Willen gemäß
größten Theils unter die Officiere seiner Armee vertheilt ward.
Während Gustav Adolph die Deutschen Länder erobernd durch-
zog, brach das Sächsische Hecr unter dem Feldmarschall von Arnim,
dem verabredeten Kriegsplan gcmäß, in Böhmen ein, und nahm Prag,
welches der kaiserliche Befehlshaber, Valthasar Maradas, mit
seiner geriugen Besatzungs-Mannschaft nicht halten konnte.
Die Sachsen plündert.« mehr als 2NU<) Häuser rein aus, und beluden mit
den, von Kaiser Äud 0 lph II, gesammelten Kostbarkeiten und Kunstsa-
chen der Prager Schatzkammer mehr als 50 Wagen, welche diese reiche Beute
nach Dresden führten,; der reiche Vorrath des königlichen Zeughauses an
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494