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Vierte Periode t522 — t?4o. 2»?
zenTag bis in die sinkende Nacht die Verschanzungen Wallenstein's;
mit großem Verluste mußte er zurück in die scinigen weichen (24sten
August 1622).
Vierzehn Tage darauf verließ der König, durch Hunger gezwun-
gen, die leichenvolle Stadt, und nahm seinen Weg gegen die Donau,
in der Hoffnung, durch weiteres Vordringen in Vaiern seinen Gegner
nach sich zu ziehen. Als die Schweden fort waren, brach auch W al-
lenstein auf, und zündete sein Lager an; ein fürchterlich schönes
Schauspiel, da dasselbe nicht weniger als anderthalb Meilen im Um-
fange gehabt hatte.
Um sich von der Mcnschenmasse eine Vorstellung zu machen, die zu jenen Zeiten
ein solches Lager füllte, muß man wissen, daß sich bei dem Trosse des
damahligen Wallenstein'schcn Heeres wenigstens 20,(100 Menschen befanden,
nebst eben so vielen Pferden, von denen der größte Theil bloß zur Fortschlep-
pung des ungeheuren Gepäckes gebraucht ward.
Wal len stein dachte nicht daran, die Schweden zu verfolgen,
sondern eilte nach Sachsen, um daselbst die Winter-Quartiere zu neh-
men. Gustav Adolph aber folgte ihm dahin, und bezog bei Naum-
burg ein befestigtes Lager. Auf die Nachricht, daß der König sich ver-
schanze, hielt Wal len st ein den Feldzug für beendet, und verlegte,
da auch die Jahreszeit weit vorgerückt war, seine Truppen um Leipzig,
das er eben eingenommen hatte, in die Winter-Quartiere. Pappen-
heim entließ er mit sechs Fuß- und vier Reiter-Regimentern, einen
Wintcrfeldzug au den Rhein zu thun zum Entsatze Kölns, welches von
Schwedischen Truppen belagert wurde, zuvor aber die feindliche Besa-
tzung aus Moritzburg bei Halle zu vertreiben.
Der König von Schweden erfuhr nicht sobald diese Maßregeln, als
er am 45. November 1632 ungesäumt aufbrach, um die kaiserlichen
Truppen vereinzelt anzugreifen. Um den Mittag desselben Tages wurde
Wal len stein von seinen Vortruppen zu Weißenfels vom Anzüge
des Feindes gegen Leipzig benachrichtigt, worauf er seine Scharen aus
ihren Quartieren eilfertig bei Lützcn zusammen zog, und dem Grafen
Pappenheim den Befehl sandte, schleunigst zurück zu kehren, und
am folgenden Morgen zur Stelle zu seyn.
Gegen Abend erreichten die Schweden einen Paß beim Dorfe Bosern, welchen
General I s o l a n i mit dcnCroatcn vertheidigte. Nach muthiger Gegenwehr
wurden diese übermannt, und das feindliche Heer lagerte im freien Felde,
eine Stunde von Lützen. Gustau Ado lph brachte die schauerlich kalte
Nacht in seinem Wagen zu, im Gespräche mit dem Herzog Bernhard
von We imar und dem General Kniphausen.
Im kaiserlichen Laqer war große Bewegung. Erst in der Dunkelheit
trafen die einzelnen Regimenter ein, und erhielten, so wie sie ankamen,
ihre Platze in der Schlachtordnung. Wallensieln nahm seine Stell
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494