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schluß des Friedens zwischen beiden Staaten, der am 12. August
4645 zu Vrömsebro unterzeichnet ward.
Da Gal las in den Treffen bei Iüterbock und Magdeburg über-
wältigt wurde, und zu fürchten stand, daß Torsten son zum drit-
tenmale in die kaiserlichen Staaten eindringen lverde, so brachten
die Generale Hatzfeld und Götz, nicht ohne Anstrengung, ein neues
Heer auf, und gingen, von Baierischen Truppen verstärkt, damit
nach Böhmen. Am 5. März 1645 begegneten sie den Schweden bei
Iankau drei Meilen von Tabor. Nach achtstündigem Gefecht lag
Götz mit 4000 andern Todten auf dem Schlachtfelde, Hatzfeld
mit eben so vielen Streitern ward gefangen, und das ganze Geschütz
siel in die Hände des Feindes. Torstenson zog nun verheerend
durch das südliche Böhmen, besetzte Mähren, wo ihm bloß Brunn
unter dem tapfern de Souches widerstand, und drang bis Wien
vor, wo sich der Siebenbürgische Fürst Georg Ragoczy, unter
dem Vorwande, die Religions-Freiheit in Ungarn zu beschützen, mit
ihm vereinigen sollte. Allein da der Kaiser dem Ragoczy im Frie-
den zu Linz (24. August 164L) sieben Gespanschaften von Ungarn zu-
sicherte, hob dieser das Vündniß mit den Schweden eben so schnell
wieder auf, als er es geschlossen hatte.
Kaiser Ferdinand III. übertrug die Vertheidigung Wiens gegen
die andringenden Schweden seinem Bruder, dem Erzherzoge Leopold
Wilhelm. Achtzehntausend Bürger mit den studierenden Jünglingen
bewaffneten sich freiwillig zur Rettung der Stadt. In der heutigen
Brigittenau bei der Wolfsbrücke am alten Tabor, deren Verschanznn«
gen die Schweden bereits erobert hatten, empfingen sie den Feind mit
dem entschlossensten Muthe, und nöthigten ihn zur Flucht. Das Anden,
ken dieser Begebenheit wird noch jetzt jährlich in der Brigittcnau durch
ein Volksfest (Brigitten,Kirchtag) gefeiert. Erzherzog Leopold Wi l -
helm verfolgte den Feind, und schlug ihn aus Böhmen hinaus. Tor-
ftenson legte hierauf, von Krankheit erschöpft und voll Unmuth, den
Vefehlshaberstab nieder.
Am Rhein hatten unterdessen die Franzosenden Krieg auf ihre Hand
fortgesetzt, obgleich Richelieu am 4. Dezember M2 und fünf Mo-
nate darauf auch Ludwig XIII. gestorben war. Mazar in , der
Nachfolger Richelieu's in der Leitung der Angelegenheiten Frankreichs,
widmete dem Kriege in Deutschland noch größere Aufmerksamkeit, ohne
jedoch einen entscheidenden Erfolg herbeiführen zu können.
Im Jahre 1643 drang Guebrlant nach Rothweil vor, und nahm die
Stadt, aber von nmr Kanonenkugel verwundet, starb er wenige Tage dar-
auf. Unmittelbar nach seinem Tode wurde sein Heer von dem Oesterreichisch-
Naierischcn unter Mercy und Wcr th bei Duttlingen angegriffen, und
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494