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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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282 Fünfte Periode t?4o —1838. herzog von Toscana, zum Mitregenten erklärt (insbesondere zur Füh- rung der Böhmischen Churstimme, weil nach der goldenen Bulle eine Frau solche ntcht führen durfte), dann kräftige Rüstungen angeordnet, und, unter Bestätigung der Freiheiten Ungarns, die heilige Krone die- ses Reiches sich auf das Haupt setzen lassc» (25. Jänner 1741). Als aber das Französisch-Baierische Heer unter des Churfürsten persönlicher Anführung über die Gränzen ging, und Oesterreich ob der Enns mit Linz eroberte; als der Churfürst daselbst sich huldigen ließ, und seine Kriegsmacht tief in Oesterreich unter der Enns, bis St.Pöl- ten, zehn Meilen von Wien, drang, während Friedrich l l. fortfuhr, im Norden beunruhigende Fortschritte zu machen; als Hannover und Holland, von denen sie Hilfe hoffte, durch ein Französisches Heer zur Neutralität gezwungen waren, und die Aussicht auf Rußlands Bei- stand durch den von Frankreich erregten Schwedischen Krieg vereitelt schien; als man jeden Augenblick fürchten mußte, den Feind vor den Thoren Wiens zu sehen: da rief die hochherzige Maria Theresia, welche der Hohn der Sieger bereits nur mehr «Großherzogin vonTos- cana« nannte, mit edlem Vertrauen ihre Völker zu den Waffen. Am 11. September 1741 trat sie zu Preßburg im Trauergewande der Un- garischen Nationaltracht, mit dem Königsschwerte umgürtet und mit der Krone des heiligen Stephan auf dem Haupte, iu die Mitte der Reichs-Versammlung, und sprach vom Throne mit hoher Beredsam- keit, ergriffen von Gefühl und mit Thränen, angethan mit aller Macht verfolgter Unschuld und jugendlicher Schönheit, in Lateinischer Sprache über die traurige Lage der Erbstaatcn, über ihr Unglück, die Verschwö- rung ihrer Feinde, und die Rettung, welche sie vorzüglich von dem treuen und heldenmüthigen Volke der Ungarn erwarte. Der Eindruck war unbeschreiblich. Die Magnaten und die Abgeordneten der Nation, bis zu Thränen gerührt, drängten sich um den Thron, legten voll Begeiste- rung die Hände an die halbgezogenen Schwerter, und riefen mit über- fließendem Gefühle: «Laßt uns sterben für Maria Theresia, unsern König!« — Später, beider feierlichen Einweihung und Ei- desleistung des zum Mitregenten erhobeneu Großhcrzogs Franz Ste- phan, zeigte M aria Th eresia ihren jungen Kronprinzen, Io» seph, so vieler Könige Enkel, auf ihren Armen den versammelten Stän- den, welche mit entflammtem Edelmuthe den Schwur erneuerten: »Gut und Leben für sie und ihr Haus aufzuopfern.« Nicht nur Worte, auch hochherzige Beschlüsse und kräftige Thaten erzeugte diese Begeisterung. Die ganze Ungarische Nation, geleitet von dem edlen Palatin des Reiches, dem hochbejahrten Grafen Johann Pal ffy von Erd öd, erhob sich zum Beistande der geliebten Königin.
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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