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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Fünfte Periode 1740—1833- 295 zwischen Pirna und Königsiein zu beziehen, und dadurch de» Feind auf- zuhalten und den Oesterreichern Zeit zu verschaffen. Friedrich II . benutzte schonungslos die Hilfsquellen des »on ihm in Ver- wahrung genommenen Landes. Die wohlversehenen Zeughäuser zu Dresden, Weißenfels und Zeiz wurden ausgeräumt, und die Waffen sammt dem Ge- schütz nach Magdeburg geschafft. Das ganze Sächsische Conferenz-Ministe- rium ward außer Thätigkeit gesetzt, und eine Preußische kandesverwaltung in Dresden angeordnet. In Torgau bildete sich ein Kriegs-Commiffariat, welches durch Ausschreiben allen Einnehmern churfürstlicher Gefalle im gan- zen Lande gebot, dieselben nicht mehr an den Landesherrn, sondern an den König von Preußen zu entrichten. Allenthalben wurden die öffentlichen Cassen, desgleichen die Bergwerke, die Münze und die Porzellan-Fabrik in Beschlag genommen, und die Kanzleien versiegelt. Am meisten reizte die Aufmerksamkeit Friedrich's das geheime Sächsische Archiv. Umsonst stellte sich die Königin, Kaiser Joseph's I. Tochter, den eindringenden Preußen entgegen; sie würd gewaltsam entfernt, und die Thüren des Ar- chives wurden erbrochen. Aber vergeblich war die rohe Gewalt, denn man fand keine einzige Urkunde, welche den Bruch des Frieden« und die ver- übten Verletzungen des Völkerrechtes gerechtfertigt hätte. Schnell ward von den Preußischen Truppen das kleine Sächsische Heer in seinem festen Lager bei Pirna umzingelt. Eine Oesterreichische Armee unter dem Feldmarschall Browne eilte zum Entsatze herbei. Am 1. October 1756 erfolgte die hartnäckige Schlacht bei dem Städtchen Lo- wositz, in der sich beide Theile den Sieg zuschrieben, Browne, weil er den König aus Böhmen hinausdrückte, die Preußen, weil es den Oesterreichern nicht gelungen war, die Sachsen zu befreien. Uebrigens lagen auf dem Schlachtfelde mehr Preußische als Oesterreichische Leichen. Am 11. October that Browne einen neuen Versuch, den Sachsen Luft zu machen, aber auch dieser mißlang. Hierauf wurde das Sächsische Heer durch Hunger zur Niederlegung der Waffen gezwungen. Die Kapitulation besagte bloß die Verpflichtung, nicht wieder gegen Preußen zu dienen; aber Friedrich I I . , ein Zögling der Französischen Philosophie des achtzehnten Jahrhunderts, hielt bloß den Officieren den Vertrag, und steckte die gemeinen Soldaten unter das eigene Heer. Bald darauf h«b er noch überdieß 90U0 Rekruten in Sachsen aus. Dieser Bruch des Völker- rechtes brachte dem Könige -Friedrich geringen Gewinn. Die meisten Sächsischen Krieger entrannen, und folgten ihrem rechtmäßigen Landeeherrn nach Polilen; und wenn auch einige zurückblieben, so schadete dem Preu- ßischen Könige der gerechte Unwille Europa's mehr, als eine Handvoll Kriegsleute ihm nützen konnte. Der Reichstag zu Regensburg erklärte den Einbruch in Sachsen für einen Landfriedensbruch, und beschloß am 1?. Jänner 4?57, einen Reichs-Grekutionskrieg gegen Preußen. Rußland und Frankreich, die Bundesgenossen der Kaiserin M a r i a Theresia, traten in dem be- ginnenden Kampfe nicht bloß mit den vertragsmäßig festgesetzten Heeren, sondern als Mächte gegen Friedrich auf. Auch Schweden schloß sich, als Garant des Westphälischen Friedens, an die Verbün« deten an. Bloß König Georg II. von England, mit Hessen-Kassel
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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