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Fünfte Periode l?40—1833.
Lager des Belagerungshecres, und erstürmte es in einer blutigen Schlacht
(29. October).
Das Velagerungsgeräthe mit vielen anderen Kriegsbedürfnissen fiel in die
Hände der siegenden Oesterreicher.
Von dcm befreiten Mainz aus zog Cler fa i t , dessen Heldennahme
hochgefeiert durch Europa tönte, das linke Nhein-Ufer hinauf, um den
Fall Mannheims zu sichern. Pichegru, nach einander aus mehreren
Stellungen verdrängt, wich hinter dieQueich zurück. Jetzt verlor die Be-
satzung Mannheims die Hoffnung des Entsatzes, und ergab sich —
10,000 Mann stark — als kriegsgefangen. ^
Der Waffenstillstand, welcher gegen das Ende des Jahres 1795
zwischen den Heeren Oesterreichs und Frankreichs geschlossen wurde, er-
zeugte einige Friedenshoffnung; aber diese Hoffnung scheiterte an dem
Stolze Frankreichs, welches von dem eroberten und bereits vereinigten
Lande nichts wieder herausgeben, und von dem Verlornen nichts abtre-
ten zu dürfen glaubte. Also erneuerte sich der Kampf, nachdem zuvor,
zur nachdrücklichen Führung desselben, Oesterreich, England und Nuß-
land in einer Triple-Allianz zusammengetreten waren.
Im Feldzuge des Jahres 1796 führte den Feldherrenstab in Deutsch-
land des Kaisers Bruder, der vier und zwanzigjährige Erzherzog Carl ,
welcher schon bei Neerwinden und Landrecy die Tapferkeit des gemeinen
Kriegers mit dem Blicke des Feldherrn vereinigt gezeigt hatte, und als
Prinz des Hauses doppelt geeignet war, den vaterländischen Muth des
Heeres zu befeuern. Dieser jugendliche Heerführer hatte gleich Anfangs
eine schwere Probe zu bestehen. Iou rdan drang mit gewaltigen
Streitkräften von der Lahn aus weit über Würzburg bis in die Nähe
von Regensburg, während Moreau, durch die Revolution aus der
Gerichtsstube ins Waffenfeld gerufen, mit zahllosen Scharen Schwa-
ben und Baiern überschwemmte. Der Erzherzog, von zwei Armeen be-
droht, verlor keinen Augenblick im Zweifel, nach welcher Seite er sich
wenden solle, sondern warf sich mit voller Kraft auf die Eine. Nachdem
er sich durch einen mit großer Umsicht vorbereiteten Marsch seinem Gegner
Moreau entzogen hatte, ging er mit den Kerntruppen bei Ingolstadt auf
das linke Donau-Ufer, dann in Eilmärschen an der Altmühl hinauf, und
stürzte bei Teining auf Beruadot te (22. August), den er durch ra-
schen Angriff besiegte. I ou rdan , jetzt im Rücken bedroht, weicht
nach Amberg zurück, wird alldort geschlagen (24. August), und weicht
nach Würzburg, wird ereilt vom Erzherzoge, auf's neue entscheidend
geschlagen (3. September), und flieht in wilder Auflösung bis hinter
die Lahn, endlich, hier abermal besiegt (17. September), bis Düssel-
dorf.
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494