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Fünft« Periode «40—1633.
pHpstlichen Regierung zugehört hatte, für erobertes Gut; sie bemächtigten
sich unter diesem Vorwande aller öffentlichen Kunstwerke, um dieselben als
neue Trophäen nach Paris zu schicken, und selbst die Kirchen enrginzen der
frevelhaftesten Plünderung nicht.
Der Papst setzte der rohen Gewalt Würde und Gebethe entgegen.
Er ward als Gefangener Anfangs nach Siena, dann nach Florenz,
hierauf nach Parma und endlich nach Frankreich abgeführt, unter un-
würdiger Behandlung. Mit Standhaftigkeit ertrug der 82iährige Greis
seine Leiden, bis ihn, zu Valence in Frankreich, ein sanfter Tod ferneren
Qualen entzog (29. August 1799).
Der dürftige Ueberrest seiner Habe, nur als Erinnerungszeichen von Werth,
wurde den Dienern, di? ihrem Gebielher ins Elend gefolgt waren, entzogen,
und als Französisches National-Eigenthum verkauft.
Gleichzeitig ward von den Franzosen die Eidgenossenschaft der
Schweizer zertrümmert. Nach Besiegung der Berner (2. -, Z. März
1798) revolutionirten die Generäle Brünne und Schauen bürg
ganz Helvetien, und drangen den Cantonen mit Waffengewalt neue
Verfassungen auf.
Die Machthaber in Frankreich richteten ihre Entwürfe selbst auf
entfernte Weltgegenden. Am 12. Mai 1798 verließ B 0 naparte mit
einer ansehnlichen Flotte den Hafen von Toulon, nahm dem Johann»'-
ter-Orden die Felseninsel Malta, und bemächtigte sich Aegyptens, das er,
ungeachtet der Vernichtung der Französischen Flotte bei Abukir (1. — z. Au-
gust 1798) durch den Brittischen Admiral Horazio Nelson, als
Französische Provinz einrichtete. Er drang auch in Syrien vor, von wo
er aber, nach der mißlungenen Belagerung von Jean d'Acre (3o. Mai
1799), «ach Aegypten zurück ging. Noch besiegte er (23. Juli) den auf
der Halbinsel Abukir gelandeten Mustapha Pascha, besetzte von
neuem das Fort Abukir, übertrug aber, am 22.August 1799, den Ober-
befehl über Aegypten dem Generale Kleber, um sich nach Europa
einzuschiffen, wo er am 9. October an der Französischen Küste in dem
Zeltpuncte einer wichtigen Krisis landete.
Während der Abwesenheit Bo«aparte's, am 5. Dezember 1793,
halte das Directorium an Sardinien und Neapel den Krieg erklärt. Der
General Ioubert nöthigte (9. Dezember) den König Carl Ema,
nuel IV. auf Piemont zu verzichten, und Champion et besiegte die
Neapolitaner mit solchem Erfolge, daß bereits am 25. Jänner 1799
Neapel als Parthenopeische Republik ausgesprochen ward. König Fer-
dinand IV. von Neapel zog sich nach Sicilien zurück.
Diese fortwährenden Gewaltstreiche der Franzosen brachten (1. März
1799) einen neuen Krieg mit Oesterreich zum Ausbruche, an dem auch
Kaiser Paul I. von Rußland, der Sohn und Nachfolger der Kaiserin
Katharina II., Antheil nahm.
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494