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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Fünfte Periode t?40—l838. 463 ten Ufer der Weichsel (die Salzwerke von Wieliczka sollten Oesterreich und Warschau gemeinschaftlich gehören), nicht minder den Zamoscer Kreis in Ost-Galizien; für Rußland: die Stadt Tarnopol und die umliegenden Gebiete (mit einer Bevölkerung von 400,000Menschen). Innerhalb des Rheinbundes ward zugleich durch den Wiener Frieden der Deutsche Orden aufgehoben, dessen Besitzungen an die Fürsten sielen, in deren Gebiete sie lagen. Der Verlust Oesterreichs in diesem Frieden ward zu mehr als 2<X1l) Geviert- Meilen mit 3<5UU,0U0 Einwohnern berechnet, so daß seine Staatskräft seit demselben bis 1814 ungefähr 95U0 Geviert-Meilen mit 19 bis 20 Millio- nen Menschen betrug. Durch die Abtretung der Küstenländer hatte die Monarchie jede unmittelbare Verbindung mit dem Meere verloren. Napoleon ließ bei seinem Abzüge die Festungswerke der Stadt Raab, der Bergschlösser zu Brunn und Grätz, und selbst die Wälle Wiens sprengen, und zog fast alles bare Geld und selbst die Kirchenschätzc als Contributionen aus dem Lande. Für die tapfern Tiroler, welche mehr als Ein Heer der Feinde zu Grunde ge- richtet hatten, war im Friedensschlüsse Amnestie bedungen worden. Der wackere Andreas Hofer, welcher die Zwecklosigkeic fernerer Gegenwehr einsah, ließ sich bald bestimmen, in den ersten Tagen des Novembers dal Volk durch Aufrufe zur Niedcrlegung der Waffen zu ermähnen, und dem Vice-Könige Eugen ein Unterwerfungsschreiben zu senden', aber irre ge- leitet durch falsche Berichte von Erneuerung der Feindseligkeiten und vom Heranzuge eines Oestcrrcichischen Heeres aus Kärnthcn, und halb gezwun- gen von seiner Umgebung, erließ cr cine Woche später, am 15. November 1809, aus Saltans in Paffeyer einen neuen Aufruf an die Vintschgauer und Ober-Innthaler zur Wiederergreifung der Waffen. Dieser Mißgriff war den Feinden Hofer's willkommen, den» cr gab ihnen Veranlassung und Vorwand, die zugesicherte Amnestie für verwirkt, und den Gefiirchteten für geächtet zu erklär». Indeß wäre er gerettet worden, hätte er den Auf- forderungen zur Flucht Gehör gegeben, und die dazu verschafften Mittel be- nutzen wollen; aber seine Anhänglichkeit an den vaterländischen Boden ließ ihn nicht zu dem Entschlüsse der Auswanderung kommen. Zwei Monate lang verbarg er sich mit seiner Familie in einer Alpenhöhle in Paffeyer unter Schnee und Eis den Nachforschungen seiner Verfolger, bis ein ehemaliger Vertrauter Hofer's den Mann, welcher die Speise hinauftrug, an die Franzosen ver- rieth, und diese nu» unter erzwungener Führung, am 30. Jänner 1810, in tiefer Nacht zu H o fer's Hütte gelangten. Auf das erste Anklopfen trat er hervor, und bekannte sich als den Gesuchten, mit der Bitte, seine« Weibes und seiner Kinder zu schonen. Man führte ihn in Ketten, sein Weib, seinen zwölfjährigen Sohn, seine Tochter mit ihm, nach Votzen, In dieser Stadt kam Befehl, seine Familie freizulassen, und ihn selbst unter starker Bede- ckung nach Mailand zu schicken. Aber es ward, damit die Qesterreichische Fürsprache ohne Erfolg bleiben muffe, schon in Mantua still gehalten, und da« Kriegsgericht zu seiner Verurtheilung bestellt. Vorsitzer dieses Gerichts war derselbe General Visson, den am 13. April des vorigen Jahres die Tiroler gefangen und großmüthig behandelt hatten. Die Stimmenmehrheit war nicht für den Tod; aber von Mailand kam durch den Telegraphen das Gebot, den Gefangenen binnen 24 Stunden zu erschießen. Hofer vernahm und ertrug sein Schicksal mit der Fassung eines Märtyrers. Al« er zur El-
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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