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Fünfte Periode l?40 —1828.
schen Generale Tauenzien und Bü low , welche schon früher
(23. August) bei Groß-Beeren den Feind empfindlich geschlagen, tha-
ten es noch nachdrücklicher bei Dennewitz (6. September). Das Fran-
zösische Herr,
nachdem es an 20/000 Mann und 8N Kanonen verloren,
wich in Verwirrung nach Torgau und Wittenberg.
In Folge solcher Unfälle seiner Feldherren sah Napoleon die
drei großen Heere der Verbündeten — das nördliche unter dem Kron-
prinzen von Schweden, das Schlesische unter Blücher, und das
Hauptheer, bei welchem sich auch die Monarchen befanden, unter
Schwarzenberg, endlich «och die Russische Reserve unter Ben-
ningsen — sich in seiner Nähe die Hände reichen. Von allen Seiten
stieg für ihn die Gefahr. Es blieb ihm endlich nur eine allgemeine Ent-
scheidungsschlacht übrig, oder der Rückzug.
Nach langem Zögern und vielen kühnen Rettungsversuchen ver-
ließ Napoleon Dresden (6. October 18131, und wandte sich nach
Leipzig, wohin ihm die Heere der Verbündeten folgten. In der Umge-
gend dieser Stadt geschahen nun vom 46. bis zum 19. October die
Schlachten, deren Gesammtheit unter dem Nahmen: Völkerschlacht von
Leipzig, alle künftigen Geschlechter zur Bewunderung und Dankbarkeit
gegen die verbündeten Monarchen und gegen alle die Tapfern verpflich-
tet , welche an diesen Tagen geleitet, gekämpft und geblutet haben, um
die Welt von dem eisernen Scepter der Revolution und Bon apar-
te's zu befreien. Am 18. October des Abends überbrachte der Ober-
feldherr, Fürst Car l von Schwarzenberg, den drei verbündeten
Monarchen die Meldung von dem vollendeten Siege ihrer Heere, welche
den Feind auf allen Puncten zurück geworfen hatten. Am 19. October
des Morgens begann Napoleon seinen Rückzug aus Leipzig; aber
ehe die Französische Armee denselben völlig bewerkstelligen konnte,
wurde die Stadt gestürmt, und mit einer ungeheuren Masse von Ver-
wundeten, Gefangenen nnd Geschützen genommen. Seitdem stieg mit
jeden» Augenblicke die Unordnung der fliehenden Franzosen. Tausende
von ihnen sahen sich abgeschnitten, als hinter Napoleon die Brücke
über die Elster, welche den einzigen Weg zum Rückzüge both, durch
eine Uebereilung zu zeitig gesprengt wurde.
Die zurückgebliebenen Scharen Po n ia to ws ki's und Macbonald 's ver-
suchten zwar über die schmalen Brücken der Pleißc zu entkommen, und dann,
aufs neue wieder durch die Elster gehemmt, über dieselbe eine kaufbrücke zu
schlagen; aber sie genügte nicht für die Masse, die sich hinüber drängte. Nur
wenige, unter ihnen Macdona lb , entkamen; der größte Theil ertrank in
den Fluthen der Pleiße oder Elster, worin auch Pon ia towsk i den Toi
fand; die übrigen sielen in die Hände der Sieger.
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494