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Fünfte Periode 1740—1838.
Auf 80,000 Mann und 300 Kanonen ward der Verlust Nap 0,
leons in dieser Entscheidungsschlacht geschätzt.
Der Baierische General Wrede, dessen König bereits am 8. Octo-
ber 1813 ein Bündniß mit Oesterreich abgeschlossen, eilte, verstärkt durch
das Oesterreichische Heer, welches bisher im Lande ob der Enns gegen
ihn gestanden hatte, über Würzburg nach Hanau, um den Franzosen,
die sich in Eile über Erfurt nach dem Rheine zurück zogen, den Heim-
weg abzuschneiden. In der That mußte sich Napoleon diesen Heim-
weg erst durch ein blutiges Treffen erkaufen (30. October), in welchem
er die Hälfte von den mitgebrachten Trümmern seines Heeres verlor.
Mit kaum 30,000 Mann erreichte er am 2. November Mainz.
Nach dem Siege bei Leipzig theilten sich die Verbündeten. Schwar-
zenberg zog mit der Hauptmacht an den Rhein; der Kronprinz von
Schweden schlug den Weg nach Nord-Deutschland ein, überwältigte die
Dänen, die für die Sache Napoleons kämpften, in mehreren Ge-
fechten, und nöthigte sie, im Frieden zu Kiel, dem großen Bunde gegen
Frankreich bcizutreten; ein Corps unter Bülow endlich folgte der
Straße nach Holland, und reinigte dieses Land, in welches der Prinz
Wi lhelm Friedrich von Oranien unter dem Jubel der Bevölke-
rung aus England zurück kehrte, nach einem kurzen Widerstände von den
feindlichen Truppen.
Auf dem südlichen Kriegsschauplatze wußte der, durch Muth wie
durch Einsicht ausgezeichnete Feldzeugmeister Hi t ler durch geschickte
Märsche und glückliche Gefechte, die er dem Stiefsohne Napoleon's,
Eugen Veauharnois, lieferte, nach und nach durch die Illyrischen
Provinzen bis an die Etsch zu dringen, wo er den Oberbefehl an den
Feldmarschall Bel legarde abgab, der sich den Uebergang übe.- die
Gtsch erzwang (2. Dezember 1813), und Rov'go besetzte (10. De-
zember). Hierauf schloß Joachim Mura t ein Bündniß mit Oester«
reich (11. Jänner 1814), besetzte Rom, und rückte gegen Modena vor.
In Spanien, bei Viltoria, schlug derBrittischeFeldherr Wel l ing-
ton das Französische Heer unter dem Marschalle I ou rdan entschei-
dend (21. Juni 1813), worauf der Sieger die Pyrenäen überstieg, und
unaufhaltsam in Frankreich eindrang.
Die nächste Folge des Sieges bei Leipzig war die gänzliche Auflö-
sung des Rheinbundes, dessen Glieder dem Beispiele Vaierns folgten,
und sich nach und nach an die verbündeten Mächte anschlössen. Oester-
reich und Preußen nahmen, in so weit es die Lage der Dinge möglich
machte, die ihnen durch die früheren Kriege entrissenen Länder wieder
in Besitz; nach Oldenburg, Hessen und Vraunschweig, denn das König-
reich Westphalen hatte aufgehört zu seyn, kehlten die rechtmäßigen Lan-
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494