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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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25Methodik | a. In heuristischer Hinsicht erlaubt der Vergleich, Probleme und Fragen zu identifizie- ren, die man ohne ihn nicht oder nur schwer erkennen oder stellen würde. […] b. in deskriptiver Hinsicht dient der historische Vergleich vor allem der deutlichen Profilie- rung der einzelnen Fälle, oft auch eines einzigen, besonders interessanten Falles. […] c. In analytischer Hinsicht leistet der Vergleich einen unersetzbaren Beitrag zur Erklä- rung historischer Sachverhalte. Selten bleibt er nämlich bei der schieren Deskription von Unterschieden stehen. Die Feststellung einer nicht erwarteten Besonderheit durch Vergleich drängt vielmehr meistens zur Frage nach deren Entstehungs-, Verlaufs- und Ausprägungsbedingungen. […] d. In paradigmatischer Hinsicht hat der Vergleich oft verfremdende Wirkung. Im Licht beobachteter Alternativen verliert die eigene Ent- wicklung die Selbstverständlichkeit, die sie gehabt haben mag.86 Um dem Anspruch an Authentizität zu genügen, hat sich dazu auch ein besonde- rer Bezug auf primäres Quellenmaterial herausgebildet, welches zum Vergleich herangezogen wird und so auch die Erhebung von nur wenigen Fallbeispielen begünstigt, da der Rückgriff auf einen höheren Anteil an Sekundärliteratur zwingend die Folge von vielen Vergleichsobjekten wäre.87 Eine Vorgehensweise, wie sie auch in der vorliegenden Arbeit eingesetzt wurde. Selbstverständlich bie- tet auch diese methodische Vorgehensweise nicht nur positive Aspekte. Jakob Hort nennt in diesem Zusammenhang etwa die Gefahr von Komparatistik, mit nationalstaatlichem Rahmen Stereotypen weiter zu forcieren anstatt sie zu de- konstruieren : »So kommt es zu dem Paradox, dass nationale Vergleichseinhei- ten konstruiert werden, um die Konstruktion des Nationalen zu untersuchen.«88 Ferner erfordere die genaue Festlegung von Vergleichseinheiten die Tilgung von verbindenden Aspekten. Die Umgestaltung individueller Parameter verändere zwingend auch immer das Gesamtergebnis und aus arbeitspraktischen Vorge- hensweisen ergebe sich auch stets eine gewisse Asymmetrie bei internationaler Komparatistik, sei es aufgrund des sprachlichen Quellenzugangs oder der Rei- henfolge der Bearbeitung des Quellenkorpus.89 Die folgende Arbeit wird im Bewusstsein dieser Fallstricke ausgeführt. 86 Ebd., S.  12–14. 87 Ebd., S.  23 f. 88 Hort, Jakob, »Vergleichen, Verflechten, Verwirren. Vom Nutzen und Nachteil der Methodendis- kussion in der wissenschaftlichen Praxis : ein Erfahrungsbericht«, S.  326. 89 Hort verweist dabei insbesondere auch auf die Gefahr, dass der zuerst ausgeführte Vergleich un- weigerlich zum tertium comparationis werde. Ebd., S.  326 f. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Title
Die Macht auf dem Gipfel
Subtitle
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Author
Eva Bachmann
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
294
Keywords
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Categories
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Table of contents

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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