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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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57Die britische Monarchie | Victorias, sich die Politik auch nach der Heirat mit Albert als ihr Terrain zu erhalten, änderte sich dies während der überaus glücklichen Ehe relativ zügig. Im Gegensatz zu Victoria war Albert der Meinung, die Monarchie müsse sich neutral gegenüber den politischen Zwistigkeiten der beiden Regierungsparteien verhalten. Dies bedeutete, die zahlreichen Problemstellungen und Gegenstände politischer Diskussion aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und zu analysieren und so als quasi supraparteiliche Stimme dem Wohl der Nation zu dienen. Albert übernahm so schließlich die exekutive Rolle, deren Grundlage Victoria durch offizielle Papiere und Korrespondenzen mit ihren Ministern schuf. Das häusliche Leben Victorias und Alberts mit wachsender Kinderschar übte eine große Anziehung auf die Mittelklasse aus. Victoria stand entgegen der da- maligen Geschlechtervorstellungen als Königin formell über dem schließlich immerhin als Prince Consort betitelten Albert und unterwanderte so qua Amt die prärogative Stellung des Mannes, was sie selbst zuweilen beklagte. Das um- gekehrte Rollenverhältnis Victorias und Alberts weitete sich allerdings nicht auf das Privatleben aus. Albert übernahm als Paterfamilias etwa die Entscheidungen über die Erziehung und Ausbildung der Kinder und den Aufbau des königli- chen Haushalts. Einen bedeutenden Einbruch in der Popularität der Königin bedeutete ihr Rückzug aus dem öffentlichen Leben nach dem Tode ihres Ehe- mannes 1861, auf den sie sich in privater wie politischer Hinsicht den Großteil ihres Lebens als Königin gestützt hatte. Nach langer Trauer zeigte sich Victoria schließlich doch wieder vermehrt in der Öffentlichkeit und ging ihren politi- schen Geschäften nach. 1876 wurde der Titel der Monarchin um den Zusatz der Kaiserin von Indien erweitert. Dies sollte die indische Bevölkerung stärker an die Krone binden.11 1887, als Victorias goldenes Thronjubiläum öffentlich begangen wurde, stellte sie für einen Großteil ihrer Bevölkerung die einzige Monarchin dar, welche jene je erlebt hatten. Das Aufkommen und die Verbreitung von Zei- tungen und Fotografien trug das Seine dazu bei, das öffentliche Interesse ihrer Untertanen und Untertaninnen zu wecken und durch regelmäßige Berichte aus dem königlichen Leben zu bedienen. Ihr diamantenes Thronjubiläum feierte die Königin 1897, womit sie die Regierungszeit aller vor ihr gewesenen Monarchen überschritten hatte. Dies führte ihre Herrschaft zu einem erneuten Höhepunkt der Verehrung, mit bedingt durch das industrielle Wachstum und die imperi- ale Expansionspolitik. Die Feierlichkeiten wurden wiederum öffentlich und mit großem Andrang und nie zuvor dagewesenem Prunk begangen. Als sie 1901 11 Matthew, Henry Colin Gray ; Reynolds, K.  D., »Victoria (1819–1901)«, o.  S. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Title
Die Macht auf dem Gipfel
Subtitle
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Author
Eva Bachmann
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
294
Keywords
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Categories
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Table of contents

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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