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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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73Königliche Reisen | stand der Großteil der Bevölkerung hinter Caroline, welche sich  – ob berechtigt oder nicht  – erfolgreich als Opfer höfischer Intrigen zu inszenieren vermochte. Dabei spielten auch die Ambitionen politischer Gegner des Königs, wie den Whigs, eine große Rolle. John  M. Golby und Bill Purdue drückten diesen Sach- verhalt in Relation zu der restlichen Bevölkerung wie folgt aus : Whigs and radicals may have taken up Caroline’s cause for their own particular and diverse ends, and leading radicals may have been simply trying to use Caroline in an at- tempt to discredit the monarchy, but the mass of Caroline’s supporters were, at least for the time being, for the Queen, thereby expressing a somewhat unorthodox monarchism. To the Whigs and radicals she was a political pawn, but to the crowds who cheered her she was a temporary heroine.80 In mehreren Zeitungen war zu lesen, dass »her Majesty is resolved, that if she must fall, it shall not be silently nor ingloriously«81. Leider lassen die Zeitungsar- tikel keine Rückschlüsse darauf zu, wie und ob die Bevölkerung von den Reisen der Königin in die Alpen Notiz genommen hatte. Die Schlagzeilen und Leit- artikel der Medien waren nach ihrer Rückkehr zwar gefüllt mit Berichten, die sich aber hauptsächlich mit den Gerichtsverhandlungen beschäftigten und die Reisetätigkeiten der Königin wie in den Jahren zuvor größtenteils außer Acht ließen, wenngleich die europäische Gerüchteküche spätestens seit ihrem ersten Aufenthalt in Genf gebrodelt hatte. Einzig der Reisebericht des anonymen Höf- lings positioniert sich klar hinsichtlich der Reiselust der damaligen Prinzessin Caroline und endet mit den Worten : »And with a perfect conviction of its pro- priety, I say (with reference to Her Majesty’s travels) to every English woman possessed of equal means, ›go thou and do likewise‹.«82 Man kann sich vor- stellen, dass die durch diesen Appell anvisierten ähnlich wohlhabenden Frauen nur einen sehr kleinen Anteil an der Bevölkerung ausgemacht haben mochten. George  IV. scheiterte schließlich beim Versuch, sich von seiner Ehefrau schei- den zu lassen. Trotzdem verwehrte er Caroline den Zutritt zu der Krönungsze- remonie. Die Königin lenkte nun ein und akzeptierte die 50.000 Pfund und die daran geknüpfte Bedingung, sich ins Ausland zurückzuziehen. Zwei Wochen nach der Krönung verstarb sie jedoch relativ plötzlich am 7.  August 1821. Ihre 80 Golby, John M.; Purdue, Bill (A.  W.), The Monarchy and the British People, 1760 to the Present, S.  33. 81 TNA, TS 11/117, The Star, August 14, 1820. 82 By one of her majesty’s suite, Voyages and Travels of her Majesty, Caroline Queen of Great Britain, S.  754. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Title
Die Macht auf dem Gipfel
Subtitle
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Author
Eva Bachmann
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
294
Keywords
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Categories
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Table of contents

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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