Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Bergbücher
Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Page - 154 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 154 - in Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910

Image of the Page - 154 -

Image of the Page - 154 - in Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910

Text of the Page - 154 -

154 | Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus tions to be in place at dawn. When the sun rose, they would induce the ibex down to lower elevations by shouting and shooting into the air. The king, meanwhile, would sit behind hunting blinds, chain-smoking cigars as his aides cornered the ibex. Hunting was target practice for the sovereign. […] The royal hunt was a local festival, a time for the king to take a break from the formality of his duties. He mixed with the local populace, who lauded him as the great hunter king. The monarch held huge fests with the slaughtered game, banquets of ibex and chamois meat.47 Da es zu Beginn vielen Steinböcken gelang, im allgemeinen Durcheinander durch die Treiber durchzubrechen und sich der Jagdertrag anfänglich nicht sonderlich erhöhte, wurde diese Methode zusehends verbessert. Die Treibjagd wurde schließlich von unten durchgeführt, der aufwärts gerichteten Fluchtten- denz des Wildes folgend und gestaltete sich um einiges erfolgreicher. Dies war insbesondere für die Lokalbevölkerung von großer Relevanz, deren Wirtschaft inzwischen von den königlichen Jagden abhängig war und welche daher unter gravierenden Folgen zu leiden gehabt hätten, hätte der König beschlossen, ihr Gebiet von nun an zu meiden.48 Vittorio Emanuele hatte sich durch seine Alpenausflüge inzwischen auch den Titel des »Roi de chasseurs« oder »Re Cacciatore« eingehandelt, eine Be- zeichnung, die in der Bevölkerung und lokalen Presse auf großen Konsens stieß, jedoch nicht völlig kritiklos blieb. So wandte der Abt und Redaktor der Lokal- zeitung des Aostatals Ferdinand Fénoil aufgrund der Jagdmethoden des Königs ein, man könne kaum von einem Jägerkönig sprechen, da der beleibte Vittorio Emanuele sich kaum einer Gefahr aussetze und das Wild nicht jage, sondern lediglich abschieße.49 Vittorio Emanuele  II. förderte die alpine Ökonomie jedoch nicht nur durch die Schaffung von Arbeitsstellen : Während seiner Aufenthalte ließ er Spenden verteilen. Diese galten vorwiegend den Armen, führten aber auch zum Bau von neuen Schulen, Hospitälern und Kirchen.50 47 Sievert, James, The Origins of Nature Conservation in Italy, S.  190. 48 Passerin d’Entrèves, Pietro, »Königliche Jagden im Gran Paradiso«, S.  37 f. 49 Cuaz, Marco, »Le cacce del re«, S.  8. 50 Sievert, James, The Origins of Nature Conservation in Italy, S.  191. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
back to the  book Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910"
Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Title
Die Macht auf dem Gipfel
Subtitle
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Author
Eva Bachmann
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
294
Keywords
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Categories
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Table of contents

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Macht auf dem Gipfel