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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 1
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Überlieferung Vigilius Briefe Gabriela Kompatscher Überblick Was an Schrifttum in diesem Zeitraum entstand, ist nur lückenhaft überliefert. Zahlreiche schriftlich fixierte Werke sind verloren gegangen, von einigen haben wir nur durch andere Autoren Kenntnis (vgl. z.B. die Langobardengeschichte des 612 gestorbenen Secundus von Trient, die bei Paulus Diaconus, hist. Lang. 3,29, 4,27 und 40 Erwähnung findet). Aus dem erhaltenen lat. Material, das im Folgenden nach kulturellen Zentren – Trient, Säben/Brixen, St. Georgenberg, Stams1 – und innerhalb der jeweiligen Abschnitte chronologisch geordnet wird, soll ein kurzer Überblick über die ‚Tiroler‘ Literatur dieser Epoche erstellt werden.2 Zur frühesten Überlieferung aus dem Bistum Trient zählen zwei Briefe des Bi- schofs Vigilius von Trient (†  400 oder 405), die sich zur Hagiographie rechnen lassen. Um Vigilius bei seinen Christianisierungsbemühungen zu unterstützen, kommen auf Veranlassung des Hl. Ambrosius – das Bistum Trient war damals noch dem Bischof von Mailand untergeordnet – die drei kappadokischen Asketen Sisinnius, Martyrius und Alexander aus Mailand nach Trient. Sie werden von Vi- gilius auf Mission in das noch nicht christianisierte Nonstal geschickt, wo sie am 29. Mai 397 den Märtyrertod erleiden (zu den drei Märtyrern s. Grégoire 1997). Vigilius begibt sich selbst an Ort und Stelle und kann noch ein paar Reliquien vom Scheiterhaufen retten, die er seinen Briefen an Simplicianus, den Nachfolger des Ambrosius als Bischof von Mailand, und an Johannes Chrysostomos, den Bischof von Konstantinopel, beilegt.3 Die 397 geschriebene Epistola ad Sanctum Simplicianum episcopum Mediolanen- sem und die ausführlichere, 397 oder 398 geschriebene Epistola ad Sanctum Ioan- nem Chrysostomum Constantinopolitanum, in denen Vigilius seinen Amtskollegen vom Martyrium der drei Missionare berichtet, geben Zeugnis vom Widerstand, der im Trentino am Ende des 4. Jhs. gegen die Christianisierung geleistet wurde. Neben einem Porträt der drei Märtyrer bietet Vigilius auch eine Beschreibung der geographischen Verhältnisse sowie eine Charakterisierung des Nonstales und seiner 1 Daneben wurden mit Arbeo von Freising und den Darstellungen von Reisen durch Tirol auch Au- toren und Werke aufgenommen, die keinem der genannten Kulturzentren zuzuordnen sind, aber dennoch einen inhaltlichen oder biographischen Tirolbezug haben. 2 Vgl. die Darstellungen bei Knapp 1994, 363–443. 3 Zu Vigilius als Hagiograph und zum Fortwirken von Vigilius’ Briefen in der hagiographischen Literatur s. Grégoire 2000 ; zum Umgang des Vigilius mit seinen Quellen s. Pizzolato 2000.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
1
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
602
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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