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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
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Rechtswissenschaft 883 Heizman, Conflictus de iure belli et pacis warnt Mayer die Männer unter Berufung auf literarische Autoritäten davor, sich in die Gewalt reicher Frauen zu begeben, da diese zu Hochmut und Geldgier neigten (7 ; ähnlich auch 52, 59, 60) : Uxor bene morata satis dotata est, ut advertit Plautus in Aulularia. Ipsique suscribit Ho- ratius libro 3. carminum ode. 24, dum cantat : „Dos est magna parentum virtus et metu- ens alterius viri recto foedere castitas.“ Imo consultius quidam virum agere existimant, si indotatam uxorem accipiat et a divite abstineat, nam, ut ait Franciscus Petrarcha libro 1 de remediis utriusque fortunae capite 65, „Dos et forma superbiae coniugalis sunt stimuli : et unde dos ingreditur magna, inde libertas egreditur mariti, quae si chara illi fuisset, ullo pretio non vendita fuisset“, mutuatum id ex Plauto in Asinaria : „Argentum accepi, dote imperium vendidi.“ Eine Frau von gutem Charakter hat Mitgift genug, wie Plautus in der Aulularia [Aul. 239] bemerkt. Und ihm stimmt Horaz in Buch drei der Lieder, Ode 24 [carm. 3,24,21–23] zu, wenn er singt : „Große Mitgift sind Tugend der Eltern und Keuschheit, die in festem Bund einen anderen Mann fürchtet.“ Ja, einige glauben, ein Mann handle klüger, wenn er eine Frau ohne Mitgift nehme und von einer reichen die Hände lasse, denn wie Petrarca im ers- ten Buch der Heilmittel gegen Glück und Unglück im 65. Kapitel [nach moderner Zählung Kap. 68] sagt, „sind Schönheit und reiche Mitgift ein Ansporn für den Hochmut der Frau, und wo eine große Mitgift ins Haus kommt, dort geht die Freiheit des Mannes hinaus, die er um keinen Preis verkauft hätte, wäre sie ihm teuer gewesen“. Das hat er sich aus Plautus in der Asinaria [Asin. 87] geborgt : „Das Geld habe ich genommen, aber um die Mitgift habe ich meine Herrschaft verkauft.“ Im Anschluss an diese moralisierende Einleitung werden die Personen abgehandelt, die dazu verpflichtet sind, die dos zu stellen (Kap. 2). Neben den Verwandten betrifft dies auch denjenigen, der mit einer Jungfrau sexuellen Kontakt hatte – er muss sie entweder heiraten oder für ihre Mitgift aufkommen, da diese als Bezahlung für die Jungfräulichkeit galt. An- schließend bespricht Mayer Art und Größe der dos sowie das Verfügungsrecht des Mannes über sie ; das Eigentum verblieb nämlich bei der Frau (Kap. 3–6). Nach einem Exkurs über Schenkungen zwischen Eheleuten (Kap. 7) widmet sich das Werk zum Schluss den Un- terhaltspflichten des Mannes (Kap. 8) und dem Verbleib der dos nach Auflösung der Ehe : Sie fiel normalerweise an die Frau zurück, konnte jedoch bei Verfehlungen der Frau oder Armut des Mannes bei diesem verbleiben (Kap. 9–10). Als Nachfolger für Georg von Widmont kam 1677 Johann Georg Heizman nach Innsbruck, der zuvor Professor in Freiburg i.B. gewesen war. Er verstarb jedoch schon 1681 (Huter 1997, 289, 291). Sein einziges in Innsbruck verfasstes juristi-
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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