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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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35 soll. Die hierfür erforderlichen finanziellen Mittel werden sich voraussicht- lich auf jährlich ca. S 15.000.– belaufen.“ – „Die geplanten Aufgaben des Ins- titutes können nur dann mit Erfolg durchgeführt werden, wenn eine volle Assistentenstelle und eine ganztägige Schreibkraft zur Verfügung stehen.“42 Interessant an dem Beispiel sind gerade die politischen und institutionellen Vor- gänge, die in den historischen Dokumenten nur andeutungsweise festgehalten sind. Die finanziellen Mittel für die Einrichtung eines neuen Instituts kamen aus dem Budget der Bundesregierung. Daher musste bei einem Antrag auf Institutsgrün- dung eine Menge Überzeugungsarbeit geleistet werden: Zunächst an der Fakultät selbst, da sich das Professorenkollegium als vorschlagendes Gremium aus Vertre- terInnen durchaus heterogener Wissenschaftsrichtungen zusammensetzte;43 dann im Ministerium, das diesen Vorschlag umsetzen musste; und zuletzt in der Koali- tionsregierung, die die Budgetmittel dafür freimachen musste. All diese Vorgänge hatten in unserem kleinen Beispiel schon im Vorfeld stattgefunden, sonst wäre es nämlich kaum denkbar gewesen, dass das BMfU drei Wochen später bereits den Bescheid zur Gründung des Instituts aussandte.44 Der Wissenschaftsbetrieb der frühen Zweiten Republik war gekennzeichnet von der Hegemonialposition der Hochschulen. Gleichzeitig waren die Hochschu- len rigoros an die Ministerialverwaltung bzw. die Politik gebunden. Alle größeren Entscheidungen im Hochschulbereich mussten letztlich von der Bundesregierung getroffen werden. Dass dabei parteipolitische Erwägungen eine wesentliche Rolle spielten, überrascht nicht; Verzögerung und versuchte Einflussnahme auf die Anträge waren an der Tagesordnung. Der Förderung noch nicht etablierter Wis- senschaftsrichtungen, denen auch viele WissenschaftlerInnen mit (politischer oder wissenschaftlicher) Skepsis begegneten, war diese Konstellation besonders wenig zuträglich. Doch auch das Innovationspotential bereits bestehender wissenschaft- licher Einrichtungen an den Hochschulen war aufgrund der Verwaltungszentrali- sierung vielfach beschnitten: Selbst wenn es um die Anschaffung einer Schreibma- schine ging, blieb das Ministeriums zuständig.45 Es mag vor diesem Hintergrund kaum überraschen, dass das erwähnte Institut für Wirtschafts- und Sozialpolitik eine kümmerliche Existenz führte.46 Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen Die Fulbright Commission hatte eine klare Arbeitsaufgabe, ein langfristig festge- legtes Budget und eine der Zielerfüllung zugewiesene Administrativeinheit. Solche Voraussetzungen für professionelle Arbeit waren nicht selbstverständlich. Wie wir gesehen haben, gab es im Wissenschaftsbetrieb durchaus mehrere Einrichtungen, die – ähnlich wie die Kommission – mit der Vergabe von Ressourcen beschäftigt waren. Im Vergleich zu ihnen können wir die institutionelle Bedeutung der Ful- bright Commission während der ersten 15 Jahre ihrer Existenz genauer bestim- men. Dazu bieten sich die UNESCO-Kommission (ÖUK), der Notring der wis-
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Untertitel
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Autor
Thomas König
Verlag
StudienVerlag
Ort
Innsbruck
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Abmessungen
15.8 x 23.9 cm
Seiten
190
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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