Seite - 23 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II

Nlanka uon Knstilien. Süll ich den Edelstein, den köstlichen, Nen ich gefunden, ich mir zugeeignet, Soll iä, ihn von mir werfen, damit er Im Übcrmute ihn zu Ltanb zernialmc? Nein, fest null ich ihn hatte», >,»d Weh dem, der mir ihn zu entreißen wagt! Gomez, Dein König ist es, Frecher, dem du dräust! Mein Grimm sieht in ihm unr den Vöscwicht! Gomcz, Tes Staates hcil'gcs Vnnd Zerreißest du! Fconlo, Tas Band der Liebe ist das heiligste! Gomcz, Fcdriko, wohl bedenke, was dn tust, Tenn fchncll vollbracht ist sie, die rasche Tat, Nenn Lieb' und Zorn die schwache ,vand uns leiten, Noch nimmer kaufst du es mit blut'gen Tränen Zurück, ist es gcfchchn, das Ungeheure, Noch schlägt dir unentweiht im reinen Busen Ein edles tzerz, uuch schläft der innre Züchter, Ter furchtbare, der Nächer fchwarzer Tat, O weck ihn nicht! Ein ciuz'ger rascher Schlag, Und er erwacht, und nimnicr ruht er wieder. Mein Feder,to, ,cnl, da e^ uoc!, Zeit ist, Bezähme der Begierden glüh'ndes Streben, Teu! uicht das Gräßliche, das dir, betäubend Tes innern Warncrs Etiuinic übertäubt, Fedrilo, Vuni Heuler zum Altar mich schleppen lassen, ,viu,,eben alles, alles, was ich liebe; Kann mir die Tngeud wohl ersehen, was Uni ihrenüvillen wie ein blöde» «nabe Ich von mir ivcrse, uach dem Nenen strebend? Und glühen nicht vor (Gierde, sie zn retten, Ist „ich! desMannesPslicltt, die lugend schützen? >?>1, alles, rauhe Pflicht, begehr von mir, Nur uicht, daß ich die süße Pflicht dir opfre! G«mcz, Gibt es kein audres Glück de,,n, als am Vuscn Ter Liebe weichlich, tatenlos zn schlnmnicru? Tas Vaterland errettend zu beglncken? Sind denn zerronnen schon am ,vanch der Liebe Für eine tateufchwangre Zukuuft rnachtest? In diese nieine Nechtc schwurst du daiuals Dem Vaterland zn weihn dein ganzes Leben, ^n seinem Glück das deine nur zn finden, Tcntst dn des großen Tages noch, als du An deiner Mutter blut'gcr Leich- tuicnd, Nie den zn hasse», der sie dir erschlug, Tem Mörder zu vergeben — zu vergessen? Fediilo, Gomcz, Nesitz, als deiner guten Mutter Leben? Tu willst dein Vaterland in Fla,»inen stecken. Um in des Brandes reckender Verwirruug Ein fremdes Kleinod bübisch dir zu stehlen? Weißt du. Verblendeter, auch, was es heißt. In seines Vaterlandes Eingeweiden Tcs Bürgerkrieges flammen anzufachen? Wagst du's, auf dich zu nehmen all die Tränen, Tic Missetaten und Verbrechen alle, Tcn Bruder brütet in dem ,^öllenfchos!e! scheint dir's so leicht, nni dein^ -Imnsches willen iiastilieus Grund mit Leiche,, ^n be^äeu, Tein Sohn das Eisen iu die vaud zu geben. Um es in feines Vaters Brnsi zn tauchen, Teu Sohu zu reißen aus der Mntter ".'lrin, Ven Vrnut'gai» uon der Brnst der treuen Brl,nt, selbstsüchtiger, damit du glücklich seiu kaunft. Willst du dein Vaterland unglücklich machen! Nicht um vom Truck die Völker zn befrein, Von Priesterhand vor Gott ihni angetraut, Ihm zn entreißen, — >>,,, Verbrecher, zittre! Es lebt ein Gott, ein Nächer, ein Vergelter' Glück willst du ernten nno dn säst Verderben? Nicht so! — Was du gesät, wirst dn auch ernte,,, Ter alle Bande der Natur vergißt. Nach seines Bruders Leben, feinem Weibe Nie gottesränberischen ,^ande streckt! — Sieh diesen Tolch, er ist fiir dich geschliffen, Tas 5xrz mir zittert in oer Männerbrnst, Im Wahnsinne der Leidenschaft zu üben — Vergiltst dn so mir nieine Valerliebe —? Sieh, Tränen stinke', oon den bleichen Wangen! ^ Ällerbarmer, fieh sie nicht, Ter Vater weint sie dein verlorneu Sohn! O Federiko, o mein teurer Sc>I>n! Tu bist gerührt, du w.'inü! i^ guter Gott, Ich wußt' es, mein Fedriko ist nicht böse! Tcr wilde Sturm der Leidenfchaft kann zwar Toch bald stillt fich der W^'gen heißes Wallen,