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52 Vlanka von Kastilien,
Da liebt' ich alles, !vas ick ans dem Psade,
Nein cngl'egren,Uen, meines Wnteus fand,
War's e!ne ^lnnn-, N'ar's ein Mensch- in beiden
Fand ich nichts als den zarten Widerhall
Der reinen Harmonie, die ans des Herzens
Geweihten Saiten himmlisch heilig hauchte.
Des ^mns nnd Hasses tödliche Gefühle,
Sie ivareu fremd, der liebeuollen Seele!
Da konnt >ch uocl, den schönen Apfel teilen.
Nach den, des Bruders Ami' verlangend dlickle,
Ihn teilen oder ganz dem Teuren schenlcn'
O, lehre wieder, goldne, heil'ge Ieit!
Herr, Ihr seid nicht bei Vnch! — Wohl denn,
ich gehe!
FcVrilu,
halt! halt! Gerechter Gott, ist denn der Tod
So schrecklich, das! mit Recht man, ihn zu flielüi,
Sich in der Idölle gluli'ude A,me stürzt?
Kann ich nicht sterben? — Aber Blaula, Blanla'
Nein, nimmermehr, dn sollst nicht sterben,
Blankll!
Bei Gott! nein, bei der Hülle fchwör' ich es,
Ich will das Angefangene vollenden!
Alonzo, nimm! hier, nimm das Schreiben! —
ä''as ist das? — ,"a, mir fchandert! — Nas ist
Blut!
Cs ist uur Tinte!
sa i' ich dir, Blut!
Blut überall! ^m »ericu ^ l i i ^ i,n herzen,
Na steckt das Übel!
'Xun, lebt un'hl!
Fcdrilü.
0a!
Was
ii^ er faN inelne Hand?
Alonzo.
Beginnt Ihr, Nitter!
Ich, Vncr Freund!
Freund! daß dich Gott verdamme
V, u.'>ir mir Bruder und bat mich gemordet,
hat meine Seligkeit gestohl n, und war
Doch Sohn des Mannes, den ich Vater nannte!
Siehst du? Was soll ich sehn?
Im Tunleln steht er!
Llwnzo,
Wer?
^edr» lauscht nnd droht mir mit dem Dolche!
!,üd' ^cl, will dir dafür
Tac'^clnvert durcl, deine sil,w>n",e ^eele slos!e,,! —
Noch einmal öfluet sich der Erde Schoß —
W>'r l',,l du, ^ >!,,,,,>'!, u,n !>r,^ >!0ni,>s,uieu,'?
Mein Vater' ,^a, aucl, er Ii.bt seinen Arin
>!ud drc'l>t, und seine Augen schießen Vlihe.
(ir nahet, >ve>>'
>Ei füllt in cl,nm!>cht,>
^in "viebertrauni befällt ihn!
,,'!,1Ü,,
'^u! meiuer ?.-uduug Adjic!,! ist ersüllt!
?0>>, li.nn ich ihn iu d!,',>> .^>>e nicht
^eiliijieu, I,,c!,i >,>>n" e>> dc<' ,'!>.'uigs Späher»,
^''u, ^uüiivrwnrie!! inauclieo abzulocken,
Fcdritu!
Lr hört nicht! Alle ^innc sind gelähmt!
ilann ivohl den ^!aun so weit die Schwäche
treiben?
Wie manche wicbt'ge Tat HU'' >cl, vc'Ilfiihrt,
_ >!>>c>^ r!ern
Mit hohem Mntc eines halbgotls trotzte,
Vrbcbt und zit!,,! !!^,!, ,,,>,, i'Ioixu ^'.ädcheu,
Da er durch cvuen ll'iue,, ^ederzng
lie ,^osinü,i^ ei,,,'-? l^nc'Nv» slcl> soll erlauseil!
?er Weseu stärtstes ist der stolze Mensch!
Doch fragst dn nni das schwächste der Geschöpfe,
So zeig' ich Gottes Lbeubild dir wieder!
Lrholet Luch, Don Guzman!
Fedrilo (c>w,>ch^ ,d,.
Ah wo bin ich?
Alun;o,
In Eures Freundes trene» Brnderarnien!
Fedrila,
3tn'c!sl d,> die >?and zu meim'r Hilfe aus?
hab Ta,,l, hab Tau!!
Alonzo,
Wu lvoll! Ihr hin, Fcdrilo?
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik