Seite - 66 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II

Vlanlci Ihr .herz zur großen Wohnung zu bereiten? ü Blanla, warum scheinest du so schön, Vll du so häßlich bist! — Weh dir! — Weh mir! O Vlanka, Blanka! Nlanka? ha! Entsetzen! König, h.i, N'^ 'v ist hier unglücklich noch als ich? Wer l'ift du, der du dort ini Nunlel» w>'i>sl? Gib Ä>ü!!.wrt! Bist ein Mensch du oder haben Des Geisterreiches Pforte» sich geöffnet? Nist du des Himmels Vote, abgesandt, Ves Mordes ausgestreckte Hand zu lahmen, Ter Uüschnld licht Gewcb' vor meinen Augen Mit fegenreichcu 5^audcn zu entfalten, So sprich uud rett' mein Leben mit dc»> ihlvn Tock bisi du aus des Abgrunds Nacht gekommen, Ein Nächer jener ungeheuren Tat, Tein fürchterlicher Stellvertreter; du Mein >>erz mich martert, flieh, flieh! Du bist unnütz! Entweich! In glücklichen Verbrechern eile, Nie froh der Sünde süße Früchte schmecken! Ich liabe ihre holde Seite nicht Gelelm, nur ihre Schrecken haben mich Mit Macht ergriffen, — Keine Strafe mir! Mir wird die Sünde selbst zur blut'gen Strafe, Und jede deiner Qualen ist mir Wollust, Va sie mich meiner innern Pein entreißt, Tu schweigst? Noch einmal jurich! Mensch oder Teufel? Wer bist du? 3tch' mir Ned', oder mein Tegen Soll es versuchen, ob dein Geistcrtum Anch Stich hält! Maria Pedro! Pedro! Pedro. Ah. dn bist's? Geh, geh! leg dich zu Vctte, gutes Mädchen! Tie ^ünde mag die düstre Nacht durchwachen! Tic TiMud schläft! Fort, fort! Zu Nette, Mäd- chen ! Es herrscht ein böser Geist in diefcm Nunlel, Ter alles giftig anhaucht, was ihm naht, O, lenntest du das schwarze Ungeheuer, Tas diese Mitternacht im Schoße hegt, Das Mark in deinen Neinen würde trocknen, Vcin .Hirn mit Fiebcrglutcu sich entzünden, Tein haar wie Igelsstacheln sich erheben. Leg dich zu Nette! Wach nicht länger, Mädchen! Es könnte leicht dein Schlnfen drunter leiden! Ich mnß wie ein Gespenst die Nacht durchwachen, Ner Schlaf flieht den, der seinem Viuder, Vem schrecklichen, gewaltsam Opfer bringt. Ich fchlafe nicht! Ich werde nimmer schlafen! lWirft sich in elncn 2tuhl,> Mnna Was willst du? — Nist du uicltt mein Weib? — n Knß ist süßes Gin, ^>,i Wort ist Lüge! Fort, Natter, fort! daß ich dich nu'ltt zertrete! Achter Aliftritt. Diener (hcrciiistinzriid). Wo ist der König? — Gnäd'ger Herr, verzeiht! Tiego dc Nebledo, Euer hallptninnn, ?ringt mit belvaffneten Trabanten in ?cr Königin !'^',,!lill,c^ >l'i,te>,d ein, Mit Schwert und ülolden sprenget man die Türen, c Tod schwebt über ihrem Haupte, König (schreiend). halt! Diener. Ter Ordensmeistcr Guzma» wird vermißt! König Ter Ordcnsmeister? — Guzman? — ha, Ver» nichte! — Fahr' wohl! — Gut' Nacht! Luft! Luft!! Diener. Wie könnt Ihr ruhig — ? O gnäd'ger Herr, Ruhig? —Nuhe? — Rnhe?I <El prehl „ewalüain die gebcilüen Hände aufs Herz,» Im Grab ist Rnh'! Diener. O eilet, sie zu retten! Kön!a. Sie und den Ordensmcister, willst du sagen? ha, er und sie! — Ein feines Pärchen! — Sie und er! Gut' Nacht, lieb' Liebchen! — Ich will schlafen gehn! lCi wanlt zur Türe, dort hält er sich erlch^ft cm d« Stuhllehne,» Diener. Um Gottes willen, gnäd'ger Herr. Ihr finkt! — Toch welche ungewohnte Helle! — Himmel! lEl eil! »ns Fenster,! Erhellet ist der Kön'gin Schlafgeniach! Gcwaiiiicte erblick' ich durch die Scheiben!